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Berufliche Chancen für Zuwanderinnen

Neue Wege startet mit „Qualifizierung zur pädagogischen Mitarbeiterin als Zusatzkraft“ / Maßnahme für Frauen mit pädagogischer Vorbildung

BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Das Jahr 2019 stand beim Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße – Kommunales Jobcenter auch im Zeichen der Frauen.

Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legten in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt darauf, Maßnahmen zu entwickeln, die insbesondere Frauen auf dem Weg aus der Arbeitslosigkeit unterstützen.

„Bei der Gruppe der Frauen bestehen oft gesonderte Vermittlungshindernisse auf dem Weg in die Berufstätigkeit.

Beispielsweise dadurch, dass sie aufgrund ihrer familiären Situation halbtags arbeiten möchten oder bei Frauen mit Migrationshintergrund die Deutschkenntnisse begrenzt sind“, erläutert die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz, die für den Eigenbetrieb zuständig ist.

„Im Rahmen der Schwerpunktsetzung in 2019 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Neue Wege gezielt Strategien entwickelt, um Frauen aus der Langzeitarbeitslosigkeit zu helfen.“

Auch die Maßnahme „Qualifizierung zur pädagogischen Mitarbeiterin als Zusatzkraft“ rückt diese Zielgruppe in den Fokus.

Die Qualifizierungsmaßnahme ist auf zugewanderte Frauen zugeschnitten, die bereits in ihrem Heimatland eine formelle Ausbildung zur Lehrerin, Erzieherin oder einem vergleichbaren Beruf abgeschlossen haben.

Die Maßnahme hat das Ziel, Teilnehmerinnen mit entsprechenden Vorkenntnissen durch theoretische und praktische Wissensvermittlung weiter auszubilden und ihnen auf dem deutschen Arbeitsmarkt Beschäftigungsmöglichkeiten als „pädagogische Zusatzkraft“ zu ermöglichen.

Seit dem 1.11.2019 führt das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft (BWHW) mit Standort Bensheim die Maßnahme im Auftrag des Jobcenters durch. Geschultes und erfahrenes Personal tritt dabei als Coach, Input- und Impulsgeber, fachlicher Berater beziehungsweise Moderator auf.

Die Qualifizierung wird in 16 Modulen über 12 Monate durchgeführt und schließt mit einer verbindlichen Prüfung ab. Jedes Modul ist thematisch so konzipiert, dass es unabhängig von den anderen absolviert werden kann, was gegebenenfalls einen flexiblen Einstieg ermöglicht.

„Wir halten es für wichtig, dass die angehenden pädagogischen Zusatzkräfte eine Sensibilität für moderne Erziehungs- und Lernmethoden und unsere Ansprüche an Erziehung entwickeln können“, betont die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz.

„Deshalb gibt es auch Lernmodule, die sich beispielsweise intensiv mit Erziehung und Bildung in Deutschland befassen, die Kenntnisse des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans vermitteln oder aber die einen interkulturellen Vergleich in punkto Pädagogik anstoßen.“

Zur Ausbildung gehören zudem die Bereiche Aufsichtspflicht, gesetzliche Grundlagen, Erste Hilfe am Kind, Entwicklungspsychologie und vieles mehr. Große Bedeutung kommt den vorgesehenen drei jeweils mehrwöchigen Hospitationsphasen zu.

Denn Praxisnähe und persönliche Erfahrungen, die aus der Teilnahme am Alltag in einer Betreuungseinrichtung und aus dem Anwenden des Gelernten resultieren, sollen die pädagogischen Kompetenzen jeder einzelnen Teilnehmerin vertiefen und das Selbstvertrauen stärken.

Am Ende der Qualifizierung steht ein zweiwöchiges professionelles Bewerbungstraining. Ein besonderer Vorteil der Fortbildung: Der Träger unterstützt die Teilnehmerinnen der Maßnahme – falls nötig – dabei, eine Betreuung für die eigenen Kinder zu finden und stellt für Notfälle fünf Betreuungsplätze bereit.