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Die große Theaterbühne wieder zu Gast in Bensheim

Der Gertrud-Eysoldt-Ring, hier vor der Büste der Namensgeberin, ist einer der bedeutendsten Theaterpreise Deutschlands, der vom Bensheimer Goldschmied Fritz Dorsheimer gefertigt wurde. Nach zweijähriger Pandemie-Unterbrechung kann er am Samstag, 11. Dezember, endlich wieder verliehen werden. Foto: Thomas Neu / Stadt Bensheim

Gertrud-Eysoldt-Ring 2019 wird Pandemie-bedingt nachträglich am Samstag, 11. Dezember 2021, im neuen Bensheimer Bürgerhaus verliehen

BENSHEIM. - Nachdem die Preisverleihungen des Gertrud-Eysoldt-Rings und des Kurt-Hübner-Regiepreises für 2019 im Frühjahr 2020 pandemiebedingt ausfallen mussten, können sie nun am 11. Dezember im neueröffneten Bürgerhaus der Stadt Bensheim nachgeholt werden.

Die Verleihung der beiden bedeutenden Preise wird unter der 2G-Regel durchgeführt, ein Sektempfang schließt sich an. Karten können ab dem 20. November bei der Tourist-Information Bensheim erworben werden.

In die Liste der bekannten PreisträgerInnen des Gertrud-Eysoldt-Rings und Kurt-Hübner-Regiepreises reihen sich mit Schauspielerin Sandra Hüller und Regisseur Florian Fischer nun zwei weitere Namen ein, die Herausragendes zur deutschen Theaterlandschaft beigetragen haben.

Wie gewohnt, werden unter den Gästen wichtige Vertreter aus Kultur und Politik sein. Neben Bürgermeisterin Christine Klein begrüßt Prof. Hans-Jürgen Drescher, Präsident der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, die Gäste.

Mit Rita Thiele, ehemals Chefdramaturgin und stellvertretende Intendantin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, hätte keine geeignetere Laudatorin für Florian Fischer gewonnen werden können.

Fischer erhält den Regiepreis für seine Inszenierung „Operation Kamen“ am Staatsschauspiel Dresden in Kooperation mit dem Archa Theater Prag.

In der Begründung der Jurorin Thiele heißt es: „Florian Fischers multidisziplinäre Arbeit dokumentiert nicht nur diese fatale, wenig bekannte Aktion des tschechoslowakischen Geheimdienstes in Zeiten des Kalten Krieges, sondern schafft es durch ihre eindrückliche und raffinierte Erzählform den Bogen zu unserer Gegenwart zu schlagen.“

Der renommierte, niederländische Theater- und Opernregisseur sowie Intendant des Schauspielhauses Bochum, Johan Simons, wird die Laudatio auf Sandra Hüller halten.

Hüller wird der Gertrud-Eysoldt-Ring für ihre Rolle als Hamlet in der Regie von Simons am Schauspielhaus Bochum verliehen.

„Sandra Hüllers spielerische Virtuosität steckt in dem Umstand, dass sie den Hamlet – sowohl die Figur als auch das gesamte Stück – durch sich hindurchgehen lässt, als stünde sie zum ersten Mal auf einer Bühne und wisse gar nicht, wie man ‚spielt‘... Hüllers leidenschaftliche und entschiedene Auseinandersetzung mit der Hamletfigur ist auch eine Auseinandersetzung mit der Bühnenkunst als solcher.“

So die Begründung der Jury, der unter dem Vorsitz von Barbara Frey (Intendantin der Ruhrtriennale), Lisa-Katrina Mayer (Schauspielerin) und Wolfram Koch (Schauspieler) angehörten.

Uwe Dierksen, Posaunist und Mitglied des Ensemble Moderne, wird den Abend musikalisch begleiten. Als international gefeierter Solist spielte Dierksen mit namhaften MusikerInnen, KomponistInnen und DirigentInnen zusammen. Zahlreiche Kompositionen sind für ihn geschrieben und von ihm uraufgeführt worden.

Seit 1986 vergibt die Stadt Bensheim zusammen mit der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste den Gertrud-Eysoldt-Ring als Vermächtnis des 1981 in Bensheim verstorbenen Theaterkritikers Wilhelm Ringelband.

Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von einer dreiköpfigen Jury für herausragende schauspielerische Leistungen im Theater vergeben.

Der Kurt-Hübner-Regiepreis – ein Förderpreis für junge RegisseurInnen – wird seit 1991 vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert. Mit der Verleihung des Gertrud-Eysoldt-Rings und Kurt-Hübner-Regiepreises 2021 soll wieder in den üblichen Turnus zurückgekehrt werden. Die Veranstaltungen sind für März 2022 geplant.