#HAENDEWEG von der Bahn: DGB Bensheim unterstützt EVG-Forderung
BENSHEIM. - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Bensheim hat sich in seiner jüngsten Vorstandssitzung intensiv mit den laufenden Koalitionsverhandlungen im Bund zwischen den Ampel-Parteien beschäftigt.
Einer der bisherigen Knackpunkte in den Verhandlungen ist unter anderem die Frage, wie eine klimagerechte Verkehrswende auf die Schiene erreicht werden kann.
Auch wenn aus den bisherigen Verhandlungen wenig konkrete Inhalte zu hören sind, steht dabei auch eine Aufspaltung des DB-Konzerns zur Debatte, getrieben von den Parteien BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP. Lucas Hampel (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG) macht klar, dass eine Spaltung der Deutschen Bahn in Netzinfrastruktur und Betrieb weitreichende Folgen hätte.
„Mit der Zerschlagung würde die dringend notwendige Verkehrswende durch Umorganisationen und Ausschreibe-Wahnsinn, wie wir ihn heute schon im ÖPNV auf vielen Strecken kennen, unnötig zusätzlich gelähmt werden.
Es braucht heute drastische Investitionen in die Schiene, ohne ideologisch mehr Wettbewerb in einem Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge zu fordern“, macht Lucas Hampel klar.
Der DGB Bensheim stellt sich klar an die Seite der EVG und unterstützt dabei die Kampagne „#HAENDEWEG von der Bahn“. Günther Schmidl (IG Metall), Vorsitzender des DGB Bensheim erklärt: „Für den DGB Bensheim ist klar, dass der integrierte DB-Konzern auch Schutz für viele Beschäftigte vor prekären Beschäftigungsbedingungen ist.
Die hart erkämpften und erfolgreichen EVG-Tarifverträge wären bei einer Zerschlagung für viele Dienstleistungsbereiche der heutigen DB gefährdet“. Birgit Rinke (ver.di), Vorstandsmitglied des DGB Bensheim, betont: „Wir brauchen eine starke Bahn, die dem Gemeinwohl und dem Klimaschutz dient.“
Auch der südhessische DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) unterstreicht: „Die Bahn als öffentliches Unternehmen ist das Rückgrat einer umwelt- und klimafreundlichen Verkehrspolitik.
Die Gemeinwohlorientierung der Bahn ist unverzichtbar, um die Verkehrswende und die sozial-ökologische Transformation erfolgreich zu gestalten.
Die ideologisch motivierten Pläne, die DB zu zerschlagen und zu filetieren, weil der Markt angeblich alles regelt, sind Teil der gescheiterten neoliberalen Privatisierungspolitik und führen verkehrs-, klima-, sozial- und tarifpolitisch in die Sackgasse. Wir stehen solidarisch an der Seite der EVG“.
Dass eine weitreichende Liberalisierung des Systems Eisenbahn scheitern kann, zeige unter anderem das Vereinigte Königreich, welches bis heute mit den Folgen eines gewinnorientierten Schienenverkehrs zu kämpfen hat.
Neben zu hohen Ticketpreisen würden unrentable Investitionen in das System nicht getätigt, was das Verkehrsmittel damit insgesamt unattraktiv mache. Das Beispiel Schweiz beweise eindeutig: „Schiene und Zug gehören in ein System und muss der Volkswirtschaft statt hoher Gewinne dienen.“