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LESERBRIEF: Späte Einsicht

Ein Wunder ist geschehen. Die Bensheimer CDU gibt der schon seit dem Tag, an dem der Erfolg des Bürgerbegehrens verkündet wurde, erhobenen Forderung der Grünen nach, dessen Inhalt zum Gegenstand eines Beschlusses der Stadtverordneten zu machen, anstatt einen teuren Bürgerentscheid abzuhalten.

Dass die Konservativen erst so spät um die Ecke kommen, hat die Stadt schon einiges an Geld und auch Zeit gekostet. Dass die SPD da jetzt nicht mitmachen will, ist verständlich: Waren doch sie die Urheber der Idee mit der einstöckigen Bebauung, die wohl nun keine Chance mehr haben wird - insbesondere dann, wenn man die Bürgerschaft nach ihren Vorstellungen befragt und deren Willen ernsthaft einbeziehen will.

Der Redakteur der Tageszeitung unterstellt, hoffentlich grundlos, dass die BensheimerInnen am Ende eine Entscheidung vorgesetzt bekommen. Das glaube ich nicht. Bensheim leidet an einer Spaltung, die nur durch eine von einer starken Mehrheit getragenen Lösung für die Probleme der Innenstadt geheilt werden kann.

Bedauerlich ist auch, dass in dem Tageszeitungsartikel nur CDU und SPD zu Wort kommen, wo doch die anderen demokratischen Parteien und Gruppierungen es waren, die die notwendige Korrektur der Fehlentscheidung vom Februar auf den Weg gebracht haben.

Manfred Kern
68723 Schwetzingen