Der „Sandsteinprofi“ geht in den Ruhestand

Im Kollegenkreis aus dem Bensheimer Rathaus verabschiedet: Johannes Heinemann. Foto: Pressedienst Bensheim
BENSHEIM. - Er war der „Libero“ im Team Gebäude und Freiflächen. Der interne EDV-Administrator – und hat zurecht den Ruf eines „Sandsteinprofis“ wegen seines Steckenpferds, dem Denkmalschutz.
Aber vor allem ist Johannes Heinemann ein von allen geschätzter Kollege, immer hilfsbereit, immer ausgeglichen und immer bereit, andere zu unterstützen.
„Ich habe Sie nie schlecht gelaunt erlebt, Sie haben immer gelächelt, egal, wie stressig es war“, würdigte Erste Stadträtin und Baudezernentin Nicole Rauber-Jung den Diplom-Ingenieur bei einer kleinen Feier im Rathaus.
Künftig müssen die Kolleginnen und Kollegen nämlich auf die Expertise und das ausgleichende Wesen des 66-Jährigen verzichten, der zum 1. April in den Ruhestand gegangen ist. Johannes Heinemann kam 1994 zur Stadt Bensheim als technischer Angestellter im Bereich Hochbau.
Er war damals der erste Mitarbeiter des Teams Gebäude und Freiflächen (damals noch unter dem Namen Bauamt, Bauleit- und Verkehrsplanung). Begonnen hatte seine berufliche Laufbahn mit einer Lehre als Bauzeichner, der sich ein Architekturstudium an der FH Darmstadt anschloss.
Bevor er ins Rathaus wechselte, war er als Architekt in einem Büro in Groß-Zimmern sowie als technischer Angestellter im Amt für Branddirektion bei der Stadt Frankfurt tätig.
In Bensheim leistete er mit seinen Kollegen Aufbauarbeit – und das mit überschaubarer IT-Unterstützung. Bis PCs in den Ämtern flächendeckend eingesetzt wurden, sollten noch ein paar Jahre vergehen.
„Sie haben der Stadt Bensheim 31 Jahre die Treue gehalten. Innerhalb und außerhalb des Teams hat man Sie sehr geschätzt für Ihre Erfahrung und hohe Fachkompetenz. Sie werden uns fehlen“, bilanzierten Nicole Rauber-Jung und Teamleiterin Renate Feuerstein.
Vor allem sein Wissen um historische Zusammenhänge sei von großem Wert. „Sie sind ein wahres Bensheim-Lexikon. Es gibt wohl kaum jemanden, der sich mit der Geschichte der Bensheimer Brunnen so gut auskennt wie Sie.“
Elke Ritter, Vorsitzende des Personalrats, verbindet eine lange berufliche Geschichte mit Johannes Heinemann. Sie betonte ebenfalls die freundschaftliche, unkomplizierte und hochprofessionelle Zusammenarbeit.
„Es war eine tolle Zeit, die viel zu schnell vorüber ging. Vielen Dank für Deinen Einsatz, für alles, was Du gemacht und geleistet hast. Du warst immer da und man hat sich gut gefühlt.“
Katharina Adler-Schiebel, Teamleiterin Personalmanagement, hob die kommunikative, fröhliche Art von Johannes Heinemann hervor. „Sie haben ihre Mitmenschen wahrgenommen, sind auf sie zugegangen.
Dieses bewusste Wahrnehmen, weg von der Schnelllebigkeit, wird uns hier im Haus fehlen. Sie sind immer mit Freude bei der Arbeit gewesen und haben angepackt, egal, wie die Themenlage war.“ Der Abschied in den Ruhestand „ist ein Verlust für die Stadt Bensheim“.
Schlechte Laune an anderen auslassen, das kam für Johannes Heinemann nie infrage. „Lächeln fällt auf einen zurück. Wenn man gut gelaunt ist, lösen sich auch Probleme. Es hilft, positiv drauf zu sein. Zorn und Ärger löst Probleme nicht“, verdeutlichte der 66-Jährige bei seiner Abschiedsfeier.
Die Zeit im Rathaus habe ihm sehr viel gegeben. Eine Stadt mit all ihren Strukturen kennenzulernen, sei etwas Tolles. „Ich hatte immer ein gutes Team um mich herum.“
Das gute Miteinander war für ihn einer der Gründe, über 30 Jahre als „Libero“, Sandsteinprofi, interner EDV-Administrator und letztlich natürlich Diplom-Ingenieur im Bensheimer Rathaus zu wirken.
Und was sein historisches Wissen angeht, das darf auch im Ruhestand angezapft werden. „Sie können mich immer gerne anrufen“, versicherte er abschließend.