Gemeinsam für eine bestmögliche Versorgung von Notfallpatienten in der Region
Medizin vor Ort: Bergsträßer Akutmedizinische Tagung bringt Rettungsdienste und Kliniken zusammen und fördert Dialog aller Beteiligten + + + Initiative der Anästhesie und Intensivmedizin des Kreiskrankenhauses Bergstraße erlebt großen ZuspruchKREIS BERGSTRASSE. - Ein Uhrwerk kann nur richtig funktionieren, wenn alle Zahnräder präzise ineinandergreifen. Dies gilt so auch für den Rettungsdienst und das Zusammenspiel mit der Klinik bei Notfalleinsätzen.
Dass die Arbeit aller Beteiligten bestmöglich aufeinander abgestimmt ist setzt voraus, dass diese eine gemeinsame Sprache sprechen. Das wiederum gilt es stetig zu fördern. In diesem Sinne ist mit der Bergsträßer Akutmedizinischen Tagung (BAMT) eine Plattform für Mitarbeiter im Rettungsdienst und in Krankenhäusern zur Weiterbildung und zum interdisziplinären Austausch geschaffen worden.
Das Angebot erlebt viel Zuspruch, zumal es in der Region seinesgleichen sucht. Zum vierten Mal wurde die Tagung jetzt veranstaltet, mehr als 120 Teilnehmer waren hierzu ins Wicom-Forum nach Heppenheim gekommen.
Es sind vor allem Notärzte, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter, Krankenhausärzte, Pflegekräfte, zumeist aus der Ambulanz und dem OP, die bei der Tagung dabei waren. Initiiert wird diese vom Fachbereich Anästhesie und Intensivmedizin am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim, das unter dem Dach des Universitätsklinikums Heidelberg arbeitet.
Chefarzt Privatdozent Dr. Armin Kalenka hat die Tagung nachdem er im Jahr 2013 von der Uniklinik Mannheim an die Bergstraße wechselte ins Leben gerufen. Die aktuelle Neuauflage hat er mit Dr. Jutta Viereckl, ebenfalls Intensivmedizinerin am Kreiskrankenhaus Bergstraße, und Professor Dr. Erik Popp von der Klinik für Anästhesiologie des Heidelberger Uniklinikums verantwortet und auch diesmal zu einer hochrangigen Fachveranstaltung mit Breitenwirkung gemacht.
Dr. Viereckl und Professor Dr. Popp waren es, die einen Teil der Tagung moderierten und dabei Vorträge und Dialog zusammenbrachten, ebenso Dr. Kalenka und Dr. Manfred Scheuer, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Kreis Bergstraße.
Dr. Kalenka sprach zudem über das Thema Intensiverlegung mit dem Notarzt, eine Situation, die besonderer Kenntnisse und Aufmerksamkeit bedarf, zumal sie vergleichsweise selten ist. Und eben darum ging es bei der jetzigen Auflage des Forums: Nichtalltägliche Situationen in der Akut- und Notfallmedizin bestimmten die Agenda. Der Bogen war weit gespannt, er reichte vom unnatürlichen Tod über den Umgang mit verwirrten Patienten und dem Thema schwerste Verbrennungen bis zur Geburt im Notarztwagen.
Die Tagung bot interessante Einblicke in nicht alltägliche, deshalb aber durchaus nicht praxisferne Geschehnisse und damit Diskussionsgrundlagen auch für erfahrene Mitarbeiter im Rettungsdienst und in Krankenhäusern.
Ebenso gab es aus der Praxis für die Praxis Hilfestellung was zu tun ist, wenn die Situation am Einsatzort zunächst chaotisch erscheint oder wie bei Patienten eine Sepsis, eine Blutvergiftung, zu diagnostizieren und behandeln ist. Namhafte Mediziner aus Universitätskliniken der Metropolregionen Rhein-Neckar und Rhein-Main sowie aus anderen Krankenhäusern berichteten aus ihren Erfahrungen.
Mit dem Leiter der Polizeidirektion Bergstraße, Jörg Kasper, war außerdem ein Gast dabei, der über das Thema „Die Exekutive und ihre Denkweise“ sprach. Auch hier ging es darum, das Denken und Handeln der Einsatzkräfte verständlich und damit nachvollziehbar zu machen, um so ein funktionierendes Miteinander im Interesse einer optimalen Patientenversorgung zu ermöglichen.
Dr. Armin Kalenka weiß sich mit der Resonanz auf die vierte Akutmedizinische Tagung auf dem richtigen Weg. Der Schulterschluss der Beteiligten an Notfalleinsätzen wird merklich enger, das Forum hat sich etabliert, Fortsetzung folgt im kommenden Jahr.
Positiv wertet Dr. Kalenka neben dem Austausch der Spezialisten auch, dass die bei akutmedizinischen Einsätzen und Notfalleinsätzen beteiligen Berufsgruppen weitgehend gleichmäßig bei dem Forum vertreten sind.
Das Kreiskrankenhaus Bergstraße im Internet: www.kkh-bergstrasse.de