BfB-Fraktion nimmt Stellung zur Umgestaltung des Neumarktcenters
BENSHEIM. - Die Bürger für Bensheim (BfB) begrüßen die Ertüchtigung des Neumarktcenters, dessen Konzept nicht funktionierte und in seinem derzeitigen Zustand nicht mehr tragbar ist.
Ende Juni und Mitte Juli fanden städtische Veranstaltungen statt, in denen das Team rund um einen Darmstädter Investor (Fa. Blackrock) Mandatsträger/innen sowie Bürger/innen das neue Nutzungskonzept des Neumarktes vorstellte. Bei verschiedenen Rundgängen wurden städtebauliche Problempunkte verdeutlicht.
An diesem Standort sollen u.a. 70 bis 80 neue Wohneinheiten entstehen, ein Café und die Stadtbibliothek sollen an zentraler Stelle platziert werden. Die Umsetzung des Projektes ist innerhalb den nächsten 2 bis 3 Jahren geplant.
„Wir unterstützen das Bürgerbeteiligungsverfahren, das im Prozessverlauf die Stadtgesellschaft mitnimmt. Die konzeptionelle Neuausrichtung des Gebäudekomplexes und seines Umfeldes ist dringend erforderlich.
Die bis in die 70-er Jahre vorhandene Hindenburg-Anlage, die in Bensheim als Begegnungsort und als innerstädtische Grünzone sehr beliebt war, verschwand ersatzlos zugunsten der wirtschaftlichen Nutzung der Tiefgarage unter dem Beauner Platz, dessen Gestaltung nach wie vor beschämend ist.
Von der Expertise des am Planungsverfahren beteiligten Professors für Garten- und Landschaftsgestaltung erwarten wir an diesem Standort ein effektives Konzept zur Verbesserung des Stadtklimas.
Vor allem in Anbetracht des großen Gebäudekomplexes, der hier entstehen soll, ist eine intensive Begrünung des Areals dringend erforderlich“, so Ulrike Vogt-Saggau, BfB-Stadtverordnete.
„Die Anpassung an die vorhandene Baustruktur wird begrüßt. Die Bebauung in der Promenadenstraße ist jedoch so hoch, wie die westlich Blockrandbebauung, die bereits den ortsüblichen Maßstab sprengt.
Historisch war die niedrigere Gebäudekubatur der Eckbebauung (Fa. Kuhn) für die Promenadenstraße maßgebend. Die vorgestellte neue nördliche Fassadengestaltung zum Beauner Platzes ist massiv, uneinheitlich und stellt keinen gelungenen Übergang zur Bahnhofstraße her.
Der Anschluss an die Bäckerei Grimminger, als Rücksprung im OG mit begrünter Terrassierung ist nicht gelungen. Die Nordfassade als Gegenstück zum Bürgerhaus bzw. dem Parktheater ist argumentativ nicht überzeugend.
Die Baumasse korrespondiert vor allem mit den Gebäuden der anschließenden Bahnhofstraße und nicht mit den weiter nördlich stehenden öffentlichen Einzelgebäuden.
Die formale Gebäudeausprägung hin zum Beauner Platz, - mit EG-Verglasung, den Balkonen und einem turmartigen Aufbau - wirkt wie ein Fremdkörper.
In einem Umfeld von historischen Bauwerken und welchen aus den 70er /80er Jahren und später, die in ihren Konstruktionen vor allem wirtschaftlichen Gesichtspunkten folgen (Am Wambolderhof, Ecke Promenaden/Bahnhofstraße).
Anspruchsvolle Architekturbeispiele, die sich in historische Gebäudestrukturen einfügen, sind die neueren Bauten nicht“, so Norbert Koller, BfB Mitglied im Bau- Umwelt und Planungsausschuss.
„Von der Nutzung her ist die Anordnung der Stadtbibliothek und eines Cafés an zentraler Stelle eine Aufwertung. Nach dem Verzicht des Familienzentrums in das umgestaltete Gebäude einzuziehen, sollte alles unternommen werden, den dringend benötigten Nahversorger im Gebäudekomplex unterzubringen.
Weiterhin ist die Einfahrt der Tiefgarage nicht geklärt, ein wesentlicher Punkt, denn die Anzahl der Wohneinheiten erzeugen verstärktes Verkehrsaufkommen in der Promenadenstraße“, so Franz Apfel, BfB-Stadtverordneter.