Wuselwatze-Ausstellung im Bensheimer Eysoldt-Foyer eröffnet
BENSHEIM. - Die Abenteuer der Wuselwatze sind den Bensheimerinnen und Bensheimern – egal ob groß oder klein – bestens bekannt. 2022 konnte das Team der Stadtbibliothek Tonaufnahmen zur beliebten Kindergeschichte realisieren, die aus der Feder der verstorbenen Erika Ertl stammt.
Die Stadt Bensheim durfte zudem eine großzügige Schenkung von Brigitte Roetzer entgegennehmen: Die Illustratorin der beliebten Geschichte hat die Original-Aquarelle dem Kunstarchiv Bergstraße zur Verfügung gestellt.
Die liebevoll gestalteten Illustrationen sind nun bis zum 5. November in der Ausstellung „Die Wuselwatze: 1979-1987“ im Gertrud-Eysoldt-Foyer des Parktheaters zu sehen.
„Meine Kinder sind mit den Büchern groß geworden und haben mit ihnen Bensheim entdeckt“, erklärte Bürgermeisterin Christine Klein bei der Eröffnung am Montagnachmittag (16.). Sie plädierte für eine Wiederauflage der Bücher, um die Erinnerung lebendig zu halten.
Kleins Dank ging dabei an das gesamte Team der Stadtkultur, das in die Realisierung der Tonaufnahmen und der Ausstellung gemeinschaftlich eingebunden war.
Zudem bedankte sich die Rathaus-Chefin ganz herzlich bei Brigitte Roetzer, die aus gesundheitlichen Gründen bei der Eröffnung nicht dabei sein konnte – ebenso ging ihr Dank an die zahlreichen Projektbeteiligten, „die die Wuselwatze bis heute lebendig halten oder einen ganz persönlichen Bezug zum Ehepaar Ertl haben“.
Stellvertretend trug Mareike Gnändiger im Namen von Brigitte Roetzer eine kleine Rede vor, die sie dem Bibliotheksteam anlässlich der Eröffnung vorab zukommen ließ: „Vor über 40 Jahren haben wir die Wuselwatz-Geschichten, so glaubten wir, erfunden.
Aber in Wirklichkeit lebten die beiden kleinen Kobolde schon über Jahrhunderte verborgen in Bensheim, wir haben sie nur wiederentdeckt und von ihren neuen Abenteuern in Bensheim erzählt“, ließ die Illustratorin ausrichten.
Sie erinnerte in ihrem Schreiben daran, dass ihre Bilder und die Bücher schon Ende der 1980er-Jahre in der Bilderbuchausstellung des Offenbacher Klingspor-Museums in einer Sondervitrine präsentiert wurden.
Heute seien die Originale der bunten Illustrationen zum ersten Mal in Bensheim ausgestellt. „Das besonders Schöne ist: Nun gehören die Bilder der Stadt Bensheim, denn da gehören sie hin. Schließlich ist Bensheim die Stadt der Wuselwatze“, betonte Brigitte Roetzer.
Die stellvertretende Leiterin der Stadtbibliothek, Mareike Gnändiger, unternahm mit den Besuchern der Eröffnung einen kleinen Ausflug in die Geschichte.
Weil die Kobolde nur von Kindern gesehen werden können, sei ihr Äußeres lange Zeit ein Geheimnis gewesen. Durch einen Malwettbewerb an den Bensheimer Grundschulen 1979 änderte sich das.
Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten nämlich ganz genaue Vorstellungen. 550 Einsendungen kamen zusammen – die besten wurden schließlich vom damaligen Bürgermeister Georg Stolle prämiert.
„Die fantasievollen Bilder veranlassten Erika Ertl und ihre Freundin Brigitte Roetzer schließlich dazu, den beiden Kobolden eine offizielle Gestalt zu geben“, erläuterte Mareike Gnändiger. In vielen Zeichnungen und Aquarellen verlieh die Grafikerin dem Dachwuselwatz und dem Bachwuselwatz Leben.
Dass die beiden frechen Kerlchen ein echtes Markenzeichen der Stadt sind, „verdanken sie auch der einfallsreichen Verflechtung mit der Lokalgeschichte und nicht zuletzt auch der Geschichte der Stadtbibliothek“, so die stellvertretende Leiterin.
Die Ausstellung ist dabei bereits das zweite große Wuselwatz-Projekt, das von der Stadtkultur umgesetzt wird. Im vergangenen Jahr vertonte das Team die erste Wuselwatz-Geschichte von Erika Ertl und bespielte damit einen Kreativ-Tonie. Auf der Tonie-Box, einem Lautsprecher für Kinder, kann das Hörspiel durch die Tonie-Figur angehört werden.
Für die konkrete Umsetzung konnten die langjährige Lesepatin Ursula Eiff und Lesepate Florian Schmanke gewonnen werden. Bei der technischen Realisierung stand Stefan Rohr vom Parktheater mit Rat und Tat zur Seite, der am Montag auch die Präsentation begleitete.
„Für uns war es eine besondere Freude, dass wir nach der Tonaufnahme der ersten Geschichte nun die wunderbaren Bilder zu allen drei Geschichten präsentieren können“, bemerkte Mareike Gnändiger und bedankte sich bei allen, die bei der Gestaltung und Ausformung der Ideen mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben.
Nach dem offiziellen Teil hatten die Besucherinnen und Besucher dann ausführlich Zeit, um in die Welt der zwei kleinen Bensheimer Kobolde einzutauchen, die sich nach wie vor uneingeschränkter Beliebtheit bei den kleinen und großen Leserinnen und Lesern erfreuen.