NEWS

52 „Schutzengel“ in der Bensheimer Stadtverwaltung

Das Interesse an drei Erste-Hilfe-Kursen in der Bensheimer Stadtverwaltung war so groß wie nie. Und so verfügt die Verwaltung nun über 52 Ersthelfer. Hinzu kommen für die sieben städtischen Kindertagesstätten 85 „Schutzengel“. Auf unserem Foto sind zwei städtische Mitarbeiterinnen eifrig bei der Sache. Foto: Pressedienst Bensheim

Ausbildung für Ersthelferinnen und Ersthelfer

BENSHEIM. - Im Notfall kommt es auf Sekunden an. Dann braucht es Ersthelferinnen und Ersthelfer, bei denen jeder Handgriff sitzt. Die wissen, was zu tun ist, wenn sich Menschen in einer medizinischen Ausnahmesituation befinden – oder einfach „nur“ einen kleinen Verband und ein wenig Zuspruch brauchen.

Auch im Bensheimer Rathaus gibt es gemäß der gesetzlichen Vorgaben Mitarbeitende, die in Erster Hilfe ausgebildet sind und ihre Kenntnisse regelmäßig auffrischen und sich weiterbilden.

In den vergangenen Wochen wurden wieder drei Erste-Hilfe-Kurse angeboten. Das Interesse war dabei so groß wie nie, so dass die Verwaltung nun über 52 Ersthelfer verfügt. Hinzu kommen für die sieben städtischen Kindertagesstätten 85 „Schutzengel“.

Bürgermeisterin Christine Klein bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr verantwortungsvolles Engagement. „Das ist vorbildlich. Ersthelfer sind – gerade bei plötzlichen, lebensbedrohlichen Ereignissen – ein ganz entscheidendes Glied in der Rettungskette.“

Ronja Herrmann vom DRK-Kreisverband Bergstraße leitete den abschließenden Lehrgang am Donnerstag im Feuerwehrstützpunkt.

Dabei erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem, wie eine Unfallstelle richtig abgesichert wird, wie wichtig der Eigenschutz ist, was bei Nasenbluten zu tun ist – und wie Verbände richtig angelegt werden, Training am „lebenden Objekt“ inklusive.

Doch wie leistet man Erste Hilfe, wenn man eine bewusstlose Person findet? An einem Dummy konnten die Frauen und Männer die korrekte Vorgehensweise unter fachkundiger Anleitung üben. Zunächst sollte geprüft werden, ob der Patient noch atmet beziehungsweise ob er nicht doch ansprechbar ist.

Danach muss der Rettungsdienst über die 112 gerufen werden, bevor es an die Herzdruckmassage geht, sollte der Betroffene tatsächlich nicht mehr atmen. So kann von außen die Pumpfunktion des Herzens übernommen werden und es kommt genügend Sauerstoff zum Gehirn.

Wichtig ist dabei, den richtigen Rhythmus beizubehalten. Ein Lied, das oft als Richtlinie verwendet wird, ist „Stayin' Alive“ von den Bee Gees.

Wer es etwas rockiger mag, kann sich auch an „Highway to Hell“ von AC/DC oder (für Schlagerfans) „Atemlos“ von Helene Fischer orientieren – wohlwissend, dass beide Titel in einer lebensbedrohlichen Lage makaber anmuten. „Pippi Langstrumpf geht aber auch“, erklärte Ronja Herrmann.

Angeleitet wurde im Kurs auch der Umgang mit einem Automatisierten Externen Defibrillator (AED). In jedem Betrieb ist es Pflicht, ausreichend aus- und regelmäßig fortgebildete Ersthelfende sowie Erste-Hilfe-Material zur Verfügung zu haben. Spätestens alle zwei Jahre müssen die Kenntnisse auf den neusten Stand gebracht werden.

„Wir streben aber an, diese Kurse künftig jährlich anzubieten. Ich freue mich, dass wir an unserem Arbeitsplatz von so vielen Schutzengeln umgeben sind“, betonte Melanie Schneider aus dem Team Zentraler Service, die für die Organisation der Veranstaltungen verantwortlich zeichnete.

Das Interesse der Mitarbeitenden nach weiterführenden Kursen sei sehr groß – was von Bürgermeisterin Christine Klein begrüßt wird. Schließlich komme es im Notfall auf Sekunden und gut ausgebildete Ersthelfer an.