Mit dem Rad sicher durch die dunkle Jahreszeit
Kreisverwaltung, Polizei und Handel gaben im Landratsamt Tipps für mehr Sicherheit bei winterlichen Licht- und WitterungsverhältnissenBERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Radfahren ist eine gesunde, schnelle und umweltfreundliche Möglichkeit sich fortzubewegen.
Das gilt auch für den Herbst und Winter – sofern Radfahrerinnen und Radfahrer dabei Rücksicht auf die geänderten Licht- und Witterungsverhältnisse nehmen.
Wie man mit dem Rad sicher durch die dunkle Jahreszeit kommt, darüber informierten die Abteilung ÖPNV und Mobilität der Bergsträßer Kreisverwaltung, die Polizei und ein Fahrradhändler kürzlich im Heppenheimer Landratsamt.
„Es ist mir wichtig, dass wir darüber aufklären, wie die Bergsträßerinnen und Bergsträßer mit dem Rad auch bei Dunkelheit oder Glätte sicher ans Ziel kommen können. Gerade weil die Unfallstatistik des vergangenen Jahres zeigt, dass Unfälle mit Fahrrädern häufig in Zeiten passieren, in denen viele Kinder unterwegs sind.
Vielen Dank an unsere Kooperationspartner, die uns bei dieser Präventionsarbeit unterstützen“, sagte Landrat Christian Engelhardt.
Von der Polizei klärten Stephanie Hellermann-von Serkowsky, Schutzfrau vor Ort, und Daniel Dörsam von der Heppenheimer Stadtpolizei unter anderem darüber auf, welche Beleuchtung an Fahrrädern vorgeschrieben ist.
Passend dazu hatten Schüler der Martin-Buber-Schule Heppenheim ihre Räder mitgebracht, so dass die beiden Beamten die Vorschriften der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) an praktischen Beispielen erläutern konnten.
Vorgeschrieben sind ein weißes Abblendlicht und ein weißer Reflektor vorne sowie ein rotes Rücklicht und ein Rückstrahler hinten, aber auch zwei Rückstrahler an den Pedalen und Reflektoren in den Speichen. Front- und Rücklicht können auch batteriebetrieben sein und müssen tagsüber, sofern die Sichtverhältnisse es erlauben, nicht unbedingt mitgeführt werden.
Wichtig sei, so Stephanie Hellermann-von Serkowsky, dass die Leuchten ein amtliches Prüfsiegel tragen, betriebsbereit sind und schon bei Dämmerung angeschaltet werden.
Sie wies daraufhin, dass an den Rädern selbst keine blinkenden Leuchten erlaubt seien, an Helm oder Kleidung dagegen schon. „Es ist auch Aufgabe der Erziehungsberechtigten, Kinder und Jugendliche für sicheres Radfahren bei Dunkelheit zu sensibilisieren und mit auf die Verkehrssicherheit ihrer Fahrräder zu achten“, appellierte die Schutzfrau vor Ort.
Die Heppenheimer Polizei wird am 29. November und 5. Dezember jeweils von 7:15 Uhr bis 8:15 Uhr Kontrollen mit Schwerpunkt auf dem Schülerverkehr im Bereich Heppenheim durchführen.
Ziel ist es, die Sicherheit im winterlichen Schülerverkehr zu erhöhen. Bei den Schülerkontrollen ergeht bei festgestellten Mängel an den Fahrrädern eine Kontrollaufforderung an die Eltern, mit der Aufforderung den Mangel zu beseitigen und das Fahrrad bei der Polizei oder Stadtpolizei vorzuführen. Bei Verstößen gegen die StVZO, etwa bei Fahren ohne Licht, kann anderenfalls auch ein Verwarngeld drohen.
Neben der vorgeschriebenen Beleuchtung betonte Hellermann-von Serkowsky, wie sinnvoll das Tragen von reflektierender Kleidung bei Dunkelheit sei.
Sie erhöhe die Sichtbarkeit auf 120 bis 150 Meter. Marvin Molitor, Filialleiter des Heppenheimer Fahrradgeschäftes Gath Bikes, stellte ebenfalls Möglichkeiten vor, als Radfahrerin oder Radfahrer im Verkehr bei Dunkelheit gut sichtbar zu sein.
Dazu zählen reflektierenden Rucksäcke, Reifen, Fahrradhelm-Überzüge, Handschuhe oder Klettbänder für Hände und Knöchel.
Doch nicht nur Sichtbarkeit ist beim Radfahren in der dunklen Jahreszeit von Bedeutung. „Gerade im Winter ist eine regelmäßige Pflege des Fahrrads besonders wichtig. Zum Beispiel sollte die Kette häufiger abgewischt und geölt werden.
Auch das Fahrverhalten sollte in der dunklen Jahreszeit angepasst werden: Abstand halten und Tempo reduzieren sind dann noch wichtiger“, so Lisa-Marie Riemann, für den Radverkehr zuständige Mitarbeiterin in der Abteilung ÖPNV und Mobilität der Kreisverwaltung.