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LESERBRIEF: Klimaziele sind mit den Erneuerbaren nicht erreichbar

COâ‚‚-Emissionen weltweit in den Jahren 1960 bis 2022(in Millionen Tonnen) Quelle: Statista 2024.

Mit Unterzeichnung des Koalitionsvertrages im Dezember 2021 musste man den Eindruck gewinnen, dass die Ampelregierung das Weltklima im Alleingang retten wollte. Realistisch betrachtet war und ist dies unmöglich.

Die deutsche Volkswirtschaft steht laut EU-Kommission für gerade einmal zwei Prozentdes globalen CO2-Ausstosses.

Selbst wenn Deutschland die eigenen Emissionen auf null bringen könnte, wäre damit dem Weltklima kaum geholfen. Der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) steigt weltweit stetig an, was fortschreitend zur Klimaerwärmung führt.

Trotz rückläufiger Co2 Emissionen in Deutschland erreichte in 2023 der weltweite C02 Ausstoß mit 57,1 Gigatonnen einen absoluten Höchststand.

In ihrem Beitrag „Energiewende – ein Kommentar aus der Physik“ sezieren die Professoren Dubbers, Stachel und Uwer des Physikalischen Instituts in Heidelberg die Energiewende und benennen die völlig überzogene Klimadiskussion als das was sie ist: politisch missbrauchte Hysterie.

Festzuhalten ist, dass die bisherigen großen Anstrengungen beim Ausbau der erneuerbaren Energien in den letzten 10 Jahren kaum zu einem Rückgang der CO2 Emissionen in Deutschland geführt haben.

Der Zuwachs der Erneuerbaren und die Steigerung der Energieeffizienz haben gerade dazu gereicht, den mit dem wachsenden Bruttosozialprodukt einhergehenden steigenden Energiebedarf zu kompensieren.

Entsprechend verhält sich dies in den Jahren 2020 bis 2023. Die Veränderungen des Co2 Ausstoßes in den Jahren 2020 bis 2023 gehen einher mit der Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes (BIP).

Durch die Corona-Krise in 2020 war das BIP um 4,1 % gegenüber dem Vorjahr gesunken, was zu einer deutlichen Reduzierung der CO2 Emission geführt hatte.

In den Jahren 21 und 22 war das BIP wieder leicht gegenüber dem jeweiligen Vorjahr gestiegen, der CO2 Ausstoß nahm zu. In 2023 wiederholt sich der Trend: BIP sinkt rezessionsbedingt, ebenso die CO2 Emission.

Auch wenn durch die Steigerung der Energieeffizienz der Anteil der Erneuerbaren bei der Stromerzeugung in 2023 auf 51,8 % gestiegen ist, lag deren Anteil an der Primärenergie-Versorgung im Jahr 2023 bei 19,6 %. Die Versorgungsunsicherheit bleibt jedoch durch den Flatterstrom von Wind und Sonne.

Ein Weiter so mit mehr vom Gleichen wird nicht genügen, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Bei der Energieversorgung sind keine Wunder zu erwarten, aber eins ist sicher die Strategien der Zukunft sollten Ergebnis offen sein und nicht fixiert auf den Ausbau fest vorgegebene Technologien, weil Letzteres die Entwicklung neue Ideen blockieren kann.

Schon heute ist klar, dass das weltweite Potenzial der Sonnenenergie sehr groß ist und besser genutzt werden sollte. Auch für die Windenergie gibt es deutlich günstigere Standorte als das relativ windstille Deutsche Bienenland.

Die Gefahren der Kernkraft (Kernspaltung oder Kernfusion) sollten zudem im Vergleich zu den Gefahren des Klimawandels bewertet werden. Die in mehreren Industrienationen entwickelten Brutreaktoren erzeugen übrigens nicht nur CO2 freien, sondern auch nachhaltigen Strom, bei nur wenigen langlebigen Abfall.

Mit der Petition "Stuttgarter Erklärung" vom 25.07.2022 forderten 19 erstunterzeichnende aktive Professorinnen und Professoren deutscher Universitäten die sofortige Aufhebung der Atomausstiegs-Paragraphen (Insbesondere § 7 Atomgesetz) und eine Prüfung der sicherheitstechnischen Betriebserlaubnis, um deutschen Kernkraftwerken den Weiterbetrieb zu ermöglichen.

Sie stützen ihre Argumente auf die sich verschärfende Energiekrise sowie die vom IPCC und der EU als CO2-arm und nachhaltig eingestufte Kernenergie.

In diesem Zusammenhang soll nun ein Untersuchungsausschuss auf Antrag der CDU/CSU belegen, dass die GRÃœNEN dem Land mit dem Atomausstieg geschadet haben.

„Die CSU fordert die Weiternutzung und Weiterentwicklung der Kernenergie!“, heißt es in dem entsprechenden Antrag, der dem Handelsblatt vorliegt.  (Handelsblatt vom 11.10.2024).

Die Heidelberger Professoren machen aber auch deutlich, dass weitaus größerer Aufmerksamkeit dem Thema Energieeinsparung gewidmet werden sollte, da Energieeinsparung unmittelbar zu einer Senkung des CO2 Ausstoßes führt und zudem zu einer Senkung der Energiekosten. Energieeinsparen bedeutet aber keinesfalls Verzicht, wenn sich der Konsument für energieeffiziente Produkte entscheidet.

Energieeinsparung schaffen damit nicht nur zuletzt auch die finanziellen Spielräume, um an anderer Stelle in die Energiewende zu investieren.

Hermann Bazlen
64686 Lautertal