Bruterfolg von Schwarzstorch und Rotmilan im Odenwald weiterhin stabil
Der MUNA-Mitgliederversammlung von zahllosen Beobachtungstagen für weitere Kartierungen berichtetODENWALD. - Der Vorsitzende Dirk Bernd berichtete anlässlich der MUNA-Mitgliederversammlung im Rahmen einer Fotodokumentation von den umfangreichen Aktivitäten im aktuellen Jahr.
Zum Schwarzstorch- und Greifvogel-Monitoring im Odenwald fanden wieder die regelmäßigen Kontrollen der bekannten Horste statt, der Bruterfolg wurde dokumentiert und viele Beobachtungstage aufgewendet für weitere Kartierungen.
So gelang der Nachweis eines weiteren Revierpaars vom seltenen Schwarzstorch im Odenwald. Eine Brutplattform musste in einer Notfallaktion mit Baumkletterern vor dem Absturz gesichert werden.
Mit durchschnittlich drei Jungvögeln pro Revierpaar beim Schwarzstorch und zwei Jungvögeln bei Brutpaaren vom Rotmilan ist der Bruterfolg im Odenwald weiterhin stabil.
Das Fledermaus-Monitoring im Kreis Bergstraße und im Odenwaldkreis beinhaltete umfangreiche Beratungen bei Gebäudesanierungen mit Fledermausbesatz und die Abstimmung von entsprechenden Maßnahmen.
Auch ein neuer Fund einer Kolonie mit über 300 Mückenfledermäusen gelang dieses Jahr in einem Privathaus in Lampertheim. Mückenfledermäuse ernähren sich, wie ihr Name verrät, nahezu ausschließlich von Zuck- und Stechmücken.
Daneben wurden im Rahmen des Fledermaus-Notrufes auch wieder viele verletzte Tiere bei Privatpersonen abgeholt, gesund gepflegt und wieder ausgewildert.
Auf den MUNA-Flächen im FFH-Gebiet Schlossberg bei Heppenheim fand die jährliche aufwändige Flächenpflege der Magerwiesen und Trockenrasen statt. Hier ist unter anderem eine der seltensten Brutvogelarten Deutschlands anzutreffen, die Zaunammer.
In diesem Zusammenhang erfolgte dieses Jahr eine neue Veröffentlichung der 2. stellvertretenden Vorsitzenden Angelika Emig-Brauch „Ausbreitungsverhalten der Zaunammer (Emberiza cirlus) an der hessisch-badischen Bergstraße“.
Es besteht die Möglichkeit des kostenlosen Downloads dieser neuen Publikation auf der MUNA-Homepage https://www.muna-ev.com/veröffentlichungen/.
Das Mitglied Paul Reil berichtete von der Amphibienpopulation am Striethteich im Lautertal und stellte seine Statistik „Amphibien-Wanderung 2022“ vor.
Seit nunmehr über 30 Jahren engagiert er sich für das Überleben der noch günstigen Bestände mehrerer Amphibienarten und sperrt hierzu im Frühjahr, während starker Wandernächte, auch eine Straße die nahe an dem Laichgewässer vorbeiführt.
Ein weiteres wichtiges Projekt ist nach wie vor der Schutz und die Weiterentwicklung der Bestände des Großen Wiesenknopfes. Diese Pflanze ist essenziell für das Überleben der streng geschützten Schmetterlingsarten Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling.
Die Pflanze ist Nektarquelle der Falter, Paarungs- und Eiablageplatz und Raupenfutterpflanze. Hier sind jährlich Absprachen mit Landwirten, Gemeinden, Gewässer- und Pflegeverbänden sowie Hessen Mobil, Straßenmeistereien und dem Landwirtschaftsamt des Kreises Bergstraße erforderlich.
Wichtig sind Mahd-Termine vor dem 30. Mai und nach dem 15. September bei mehrschüriger Mahd. Leider gab es hier im aktuellen Jahr immer wieder Probleme mit den durchgeführten Mähterminen mit dem Resultat, dass ganze Populationen verschwunden sind.
Dirk Bernd wies darauf hin, dass hier sogar jeder Gartenbesitzer unterstützen kann, denn den Wiesenknopf kann man auch im eigenen Garten aussäen. Die Wirtsameisenart des Falters ist nicht selten und kommt häufig auch in Gärten vor, so dass eine Entwicklung des Schmetterlings durchaus auch auf kleinen Flächen erfolgreich verlaufen kann.
Alle aktuellen Projekte sollen auch im kommenden Jahr intensiv weiter betreut werden. Hinzu kommen noch neue Artenschutzziele wie die Themen Feldvögel, Feldhamster und das Artenvielfaltspotential in Gärten.
Um die anstehenden Aufgaben bewältigen zu können bittet der Verein die Bevölkerung um Unterstützung und Spenden. Spendenbescheinigungen können selbstverständlich ausgestellt werden.
INFO:
Der Verein MUNA e.V. ist ein anerkannter, unabhängiger und gemeinnütziger Umweltverein und unter dem Motto „Mit ganzer Kraft für die Natur“ mit Schwerpunkt in Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz aktiv - für Mensch, Umwelt, Natur- und Artenschutz.
Spendenkonto: MUNA e.V. - IBAN: DE42 5095 0068 0002 1205 82 - Sparkasse Bensheim
MUNA e.V., Nelkenweg 10, 64646 Heppenheim, E-Mail: info(at)muna-ev.com Homepage: http://www.muna-ev.com