NORIE ist auf dem Weg
Kreis und sechs Ried-Kommunen unterzeichnen Kooperationsvereinbarung für neues GesundheitsnetzwerkBERGSTRASSE / EINHAUSEN. - Kürzlich legten Landrat Christian Engelhardt und die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz gemeinsam mit den fünf Bürgermeistern und der Bürgermeisterin aus dem Ried sowie deren Ersten Stadträte und Beigeordneten einen weiteren Grundstein für das „Netzwerk Ortsnahe Versorgung Ried“ (kurz NORIE).
Sie unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung, durch die nun eine kommunale Arbeitsgemeinschaft zur bedarfsgerechten und nachhaltigen Unterstützung der medizinischen Grundversorgung im Ried ihre Arbeit aufnehmen wird.
„Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung ist ein erfreulicher Termin, bei dem wir als ‚kommunale Familie‘ zusammenkommen und in Zukunft eng zusammenarbeiten werden. Ich freue mich sehr, dass unser Erfolgsmodell NOVO nun eine Schwester bekommen wird, durch die die Versorgung im Ried gesichert werden soll“, lobte der Landrat.
„Dies ist ein ganz besonderer Termin für die Region“, betonte Diana Stolz, die als Bergsträßer Gesundheitsdezernentin die maßgeblichen Schritte in die Wege geleitet hatte.
„In den letzten Wochen haben gleich sieben Parlamente den Entschluss für diese Zusammenarbeit gefasst. Dass wir die Vereinbarung nun unterschreiben können, zeigt den Handlungsbedarf und gleichzeitig unsere Entschlossenheit und Kooperationsbereitschaft.“
Auch Einhausens Bürgermeister Helmut Glanzner, der der Gastgeber für die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung war, freute sich über den großen Schritt in puncto Gesundheitsversorgung.
„Die heutige Unterzeichnung ist ein gutes Signal sowohl an die Bevölkerung als auch an unsere Ärztinnen und Ärzte“, ist er sich sicher. Er dankte dem Kreis und seinen Bürgermeisterkollegen für die allgemeine Einigkeit, sich der Verantwortung für die Gesundheitsversorgung bewusst zu sein.
Die Idee zu einer vernetzten Vorgehensweise im Bereich der ambulanten Gesundheitsversorgung hatte Landrat Engelhardt bereits 2016 für den Vorderen Odenwald, wo damals das Netzwerk Ortsnahe Versorgung Odenwald (NOVO) gegründet wurde.
Nach dem Vorbild dieses Erfolgsmodells werden ab dem 1. Januar 2020 auch in der Teilregion Ried für fünf Jahre gemeinsam mit allen Beteiligten die Strukturen der Gesundheitsversorgung weiterentwickelt und Projekte initiiert.
Dies geschieht vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der sowohl Patientinnen und Patienten als auch medizinisches Personal betrifft.
In Biblis, Bürstadt, Einhausen, Groß-Rohrheim, Lampertheim und Lorsch sind die Herausforderungen im Bereich der ambulanten medizinischen Grundversorgung der Bevölkerung zwar von Ort zu Ort unterschiedlich, aber alle Kommunen wollen sich diesem Thema miteinander vernetzt und abgestimmt zuwenden.
So umfasst die Kooperationsvereinbarung zwölf Kernpunkte, die während der zunächst fünfjährigen Laufzeit bearbeitet und kontinuierlich überprüft werden sollen.
Neben der Diskussion möglicher alternativer Gesellschaftsformen ärztlicher Versorgung sind beispielsweise auch das Projekt "Landpartie 2.0" und der Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin wichtige Bausteine, um Medizinstudierende für eine Tätigkeit im Kreis zu begeistern.
Weitere Bereiche der interkommunalen Zusammenarbeit sind das Entlassmanagement, Qualifizierungsmöglichkeiten von nicht-ärztlichem Personal zur Ausübung arztentlastender Tätigkeiten sowie die Neuansiedlung von jungen Hausärzten.
Gesundheitsdezernentin Diana Stolz erklärte in Einhausen, dass aber nicht nur die Allgemeinmedizin im Fokus des neuen Netzwerks stünde: „Die Kreisverwaltung stellt mit ihrer Geschäftsstelle Kontakte zu Partnern her und koordiniert mögliche Anliegen und Ideen.
Die Zusammenarbeit aller Akteure des Gesundheitswesens ist der Grundgedanke des Netzwerkes, um gemeinsam ein Ziel zu verfolgen, denn: Gemeinsam haben unsere Ideen und Anliegen in Wiesbaden und Frankfurt viel mehr Gewicht!
Das haben unsere Erfahrungen mit NOVO bereits deutlich gezeigt.“ Auch über die jüngsten Entwicklungen in Lampertheim und Bürstadt zeigte sich Stolz erfreut.
„Dass sich unter Bezug auf NORIE kürzlich die Hausärztinnen und Hausärzte aus Lampertheim bereiterklärt haben, Patienten aus Bürstadt aufzunehmen so lange es nötig ist, freut mich.“
Im Frühjahr wird im Ried eine Auftaktveranstaltung von NORIE zusammen mit dem Hessischen Sozialministerium stattfinden.