„Windräder in der Region sind ökonomischer Unsinn und ökologischer Wahnsinn“
Interessengemeinschaft Bensheimer Bürger gegen Windkraft äußert sich zu städtischen Vorhaben in BensheimBENSHEIM. - Die Stadtverwaltung Bensheim plant „die Transformation in das postfossile Zeitalter“. Zu dieser Thematik positioniert sich die Interessengemeinschaft Bensheimer Bürger gegen Windkraft (IBBW).
„Das sind ja schöne Aussichten für die Bürger Bensheims, was Stadtverwaltung, Stadtpolitik und GGEW vorhaben“, heißt es in einem Pressebericht der IBBW.
„Die wunderbare Silhouette der Bergstraße vom Melibokus über Auerbacher Schloss, dem Kirchberghäuschen, dem Hemsbergturm bis hin zur Starkenburg wird es so schon in wenigen Jahren nicht mehr geben. Sie wird überwältigt und verschandelt werden durch mindestes 9 bis 12 gigantische Windräder.
Auf dem Heiligenberg, Kesselberg, Hohberg, Knodener Kopf, Teufelsberg und Melibokus sollen diese 250 Meter hohen Monstertürme errichtet werden. An den einzelnen Waldstandorten müsste jeweils über ein Hektar Wald gerodet werden. Für die Sockel der Windräder braucht es hunderte Tonnen Stahl und zehntausende Tonnen Beton.
Wenn die Sonne scheint, werden die Menschen in den westlich und östlich gelegenen Siedlungsgebieten alle 2 Sekunden von einem Schattenschlag getroffen.
Die unablässige Beschallung im unteren Frequenzbereich geht dann den Menschen schon bald auf die Nerven und die Gesundheit. Der Wert ihrer Häuser und Grundstücke sinkt dramatisch. Eine Bürgerbeteiligung an den vermeintlichen Erträgen soll darüber hinwegtrösten. E
ine Befragung der betroffenen Bürger oder gar ein Bürgerentscheid ist nicht vorgesehen. Für gesetzlich geschützte Greifvögel und Fledermäuse hat dann die letzte Stunde geschlagen. Man wird die Windenergieanlagen ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und artenschutzrechtliche Prüfung bauen.
Das regelt die EU-Verordnung 2022/2577 (VO), die seit 30.12.2022 in Kraft ist. Dass die angegebenen Windgeschwindigkeiten von 5,5 bis 7,25 m/s bzw. 2.984 Volllaststunden und damit der Ertrag viel zu hoch angesetzt sind, ficht die Planer nicht an.
Wie schon im Lautertal wird das zunächst ignoriert, da in unserer Schwachwindregion mit dem Subventions-Korrekturfaktor von 1,55 (55 % Zuschlag beim Stromverkauf) trotzdem viel Geld aus Steuermitteln (EEG) und Stromtarifen generiert werden kann.
Der Korrekturfaktor von 1,55 wurde für Standorte in den „südlichen Bundesländern“ unter 60% Referenzertrag eingeführt. Dort steigt nun die Vergütung auf sagenhafte 11,392 ct/kWh. (Gebotszuschlagswert 7,35 ct/kWh x 1,55). Je schlechter der Standort, wie Bensheim, desto besser die Vergütung. Einfach Irre.
Bensheims Energieversorgung soll bis 2040 (?) >autark< werden. Doch bei Dunkelflaute, d.h. bei zwei Drittel aller Jahresstunden scheint keine Sonne und der Wind bläst zu schwach oder gar nicht, benötigt man die 40 noch zu bauenden Gaskraftwerke als Backup-Lösung oder Atomstrom aus Frankreich.
Nachdem das überwiegend verteufelte Kernkraftwerk Biblis (und alle anderen 17 auch) endlich weg ist, sitzt man plötzlich in der Patsche. Teufel mit Beelzebub ausgetrieben. Elektrischer Strom lässt sich nicht in größerer Energiemenge (Gigawattstunden) speichern und die Wasserstofftechnik ist weder großtechnisch noch finanziell durchführbar.
Fazit: Windräder in unserer Region sind ökonomischer Unsinn und ökologischer Wahnsinn. Mit der Errichtung riesiger Windkraftanlagen wird unser schönes Landschaftsbild der vorderen Bergstraße zerstört, Tiere getötet und die Gesundheit der Menschen gefährdet.“