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Bereits zehn Wochen nach Kreuzbandriss wieder auf dem Fußballplatz

Dr. Wolfgang Franz ist einer der führenden deutschen Knie-Spezialisten.

Ethianum Klinik Heidelberg: Knie-Experte Dr. Wolfgang Franz: Neues Verfahren „Internal Brace“ verkürzt Reha-Zeit dramatisch – Weiterer Pluspunkt: Erhalt des Kreuzbandes

KAISERSLAUTERN / HEIDELBERG. - Zeitenwende in der Behandlung von Kreuzbandrissen: Durften Fußballer bislang erst nach sechs bis zwölf Monaten wieder auflaufen, können sie dank einer neuen Operationsmethode jetzt schon wieder nach zehn Wochen auf Torejagd gehen.

Und auch viele andere Sportler wie Skifahrer, Basketballer oder Footballspieler profitieren von dem neuen Verfahren unter dem Namen „Internal Brace“, zu Deutsch: Innere Schienung. Bislang wenden diese Technik in Deutschland nur ganz wenige Experten an, Dr. Wolfgang Franz an der Ethianum Klinik Heidelberg ist einer von ihnen.

„In den USA setzt sich die Methode zunehmend durch. Internal Brace ist gerade dabei, die Standardtechnik in den amerikanischen Ligen NFL, also der National Football League, und der NBA, der National Basketball Association, zu werden“, berichtet Dr. Wolfgang Franz, einer der führenden deutschen Knie-Spezialisten, der Mitglied in mehreren amerikanischen orthopädischen Fachgesellschaften ist und Ärzte aus der ganzen Welt in den neuesten OP-Verfahren schult.

Für die Patienten hat Internal Brace erhebliche Vorteile: Nicht nur, dass sie wieder schneller sportlich aktiv sein können oder fit für den Job sind. Dank der dramatisch verkürzten Reha-Zeit verlieren sie viel weniger Muskelmasse als bislang – und das Beste: Internal Brace ist eine Methode, die kreuzbanderhaltend funktioniert.

Das heißt, die Betroffenen verfügen nach wie vor über ihr Kreuzband und genießen einen Riesenvorteil, der erst seit kurzer Zeit in der medizinischen Forschung bekannt ist. Das vordere Kreuzband übt eine wichtige „Antennenfunktion“ aus und gibt Rückmeldung über die Lage des Knies im Raum. In motorischer Hinsicht ist das ein dicker Pluspunkt für die Patienten.

So funktioniert „Internal Brace“: Die innere Schienung stellen Chirurgen dadurch her, dass sie anstelle des gerissenen Kreuzbandes ein extrem reißfestes und sehr dünnes Verstärkungsband einbauen. Dieses „Fiber Tape“, eine Polyethylen-Faser, ist nur zwei Millimeter dick und „bombenfest“, wie Dr. Wolfgang Franz versichert.

„Das Verstärkungsband nimmt den biomechanischen Stress für das Knie weg, indem es das Knie optimal stabilisiert. Hierdurch haben die biologischen Strukturen eine optimale Gelegenheit einzuheilen.“

Damit dieser Heilungsvorgang vonstattengeht, helfen die Chirurgen der Natur mit Hilfe der Orthobiologie auf die Sprünge. Was die Heilung enorm beschleunigt, ist die zusätzliche Behandlung mit einem Konzentrat an Blutplättchen, das in das gerissene Kreuzband injiziert wird.

Das Verfahren heißt ACP und bedeutet Autologes Conditioniertes Plasma. Hierzu wird den Patienten mit einer speziellen Doppelspritze Blut entnommen, das in einer Zentrifuge aufbereitet wird, um die Blutplättchen (Thrombozyten) zu extrahieren. Die Blutplättchen setzen Wachstumsfaktoren frei und beschleunigen hierdurch die Wundheilungsaktivitäten am Kreuzband um ein Vielfaches.

Je nach Art und Alter des Kreuzbandrisses setzt Knie-Experte Dr. Wolfgang Franz auf verschiedene Varianten der Behandlung. Ist der Riss in der Nähe des Oberschenkels zu lokalisieren, genügt es meistens, das Kreuzbandende dort abzulegen. „Das Zusammennähen bringt aus unserer Erfahrung keinerlei Vorteile“.

Ist der Riss dagegen in der Mitte des Bandes zu finden oder liegt schon länger zurück, so dass kaum noch ursprüngliches Bandmaterial vorhanden ist, setzt Dr. Franz zusätzlich zu dem Verstärkerband noch eine Ersatzsehne ein. Für die Entnahme aus der Kniekehle hat er eine eigene Technik entwickelt, die schnell geht und nur allerkleinste Narben hinterlässt.

Sowohl das Verstärkerband zu verwenden als auch eine Ersatzsehne einzupflanzen bringt nach dem Prinzip „Hosenträger und Gürtel“ viel Sicherheit. Und es bietet einen weiteren großen Vorteil: „Der Patient hat sofort nach der Operation eine sehr hohe Anfangsstabilität im Knie“, so Dr. Franz und verweist auf die eingangs beschriebene extrem kurze Reha-Zeit und schnelle Rückkehr auf den Sportplatz.

Zu Dr. Wolfgang Franz:

Dr. Wolfgang Franz ist Unfallchirurg und Sportmediziner sowie Mitinhaber der Kaiserslauterer Lutrina Klinik. Von 1989 bis 2000 war er Mannschaftsarzt beim 1. FC Kaiserslautern. Im vorigen Jahr hat er über 1400 Knieoperationen durchgeführt und Ärzte aus der ganzen Welt lassen sich von ihm in den neuesten Operationstechniken schulen.

Der Knie-Spezialist nimmt auch im Krankenhaus Grünstadt sowie im Ethianum in Heidelberg Eingriffe vor. Gemeinsam mit dem Viernheimer Medizinjournalisten Robert Schäfer hat er im Herbig-Verlag die beiden Bücher „Die Knie-Sprechstunde“ (2. Auflage) und „Knie-Arthrose“ (5. Auflage) veröffentlicht. Die Video-Clips von Dr. Franz auf youtube über Künstliche Gelenke, Kreuzbandrisse und Meniskusschäden sind insgesamt schon über 30.000 Mal aufgerufen worden.

Im Fernsehen ist Dr. Franz regelmäßig zu sehen. Im ZDF erklärte er in der „Vollen Kanne“, warum Yoga auch Knieverletzungen auslösen und wie man diesen vorbeugen kann. In einer früheren „Volle Kanne“-Sendung ist zu sehen, wie Dr. Franz bei einer Volleyball-Spielerin ein gerissenes Kreuzband behandelt hat.

Auf Pro7 demonstrierte er in der Sendung „Galileo“ die Rekonstruktion eines gerissenen Bandes, das erst kürzlich von belgischen Wissenschaftlern im Kniegelenk entdeckt worden war und das als „neues Körperteil“ in der Presse beschrieben wurde.

Mehr dazu im Internet unter: www.lutrinaklinik.de