Zwei Feuerwehrfahrzeuge auf dem Weg in die Ukraine
BENSHEIM. - Es ist das bereits dritte Feuerwehrfahrzeug, das sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs von Bensheim auf den Weg in die Ukraine gemacht hat.
Neben der Drehleiter der Stadt Mörfelden-Walldorf wurde am vergangenen Samstag, 7. Oktober, das ehemalige Tragkraftspritzenfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Bensheim-Gronau an eine ukrainische Delegation übergeben.
Sie war bereits vor einem Jahr in Bensheim zu Gast, um ein Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Bensheim-Auerbach in die ukrainische Heimat zu überführen. Der Magistrat der Stadt Bensheim hatte auch diesmal wieder die Sachspende in das Gebiet Khmelnytskyj beschlossen.
„Die heutige Übergabe beider Fahrzeuge an die ukrainischen Kameradinnen und Kameraden zeigt, wie wichtig ein gemeinsames bürgerschaftliches Engagement ist, das hier sogar über die Stadtgrenzen hinaus wirkt,“ bedankte sich Bürgermeisterin Christine Klein bei allen Beteiligten, die die Spenden ins ukrainische Kriegsgebiet ermöglicht haben.
Den Kontakt nach Khmelnytskyj hatte vor einem Jahr die Familie Finkenwirth aus Auerbach beziehungsweise deren Tochter hergestellt, die bei der Auerbacher Jugendfeuerwehr im Einsatz ist.
Nach einem erneuten Hilfeersuchen griffen diesmal viele Zahnräder ineinander: Die Stadt Bensheim spendete das Tragkraftspritzenfahrzeug aus Gronau, Baujahr 1995, mit einem Kilometerstand von 15.000 km und einem Löschwasservorrat von 500 Litern.
Die Drehleiter kauften die Vereine „Wir sind Bergstraße“ und „Tour der Hoffnung Bensheim“ von der Stadt Mörfelden-Walldorf zu günstigen Konditionen ab. Die Gelder hierfür kamen über Spenden in Höhe von 10.000 Euro vom Rotary Club Bensheim/Heppenheim und der Friedensinitiative Mörfelden-Walldorf.
„Die erneute Übergabe ist auch Ausdruck dafür, dass der Kontakt von Bensheim in die Ukraine nachhaltig und kontinuierlich ist“, so Klein, die dabei die Unterstützung von Seiten des Bensheimer Magistrats unterstrich.
Wie wichtig beim Gelingen eines solchen Projekts die Geldgeber sind, betonte Jürgen Pfliegensdörfer, Zweiter Vorsitzender vom Team Bensheim der „Tour der Hoffnung“: „Hierfür braucht es verlässliche Partner wie den Rotary Club, die auch mal den Geldbeutel aufmachen.
Mit dem Verein ‚Wir sind Bergstraße‘ haben wir bereits viele Aktionen realisiert, wie beispielsweise auch die Hilfstransporte in die Ukraine.“
Für die gute Zusammenarbeit bedankten sich auch Stefan Steinhoff vom Rotary Club und Claire Linke von der Friedensinitiative Mörfelden-Walldorf. Dessen Bürgermeister Thomas Winkler lobte die „tolle Aktion, die zeigt, wie groß die Solidarität mit der Ukraine ist“.
Die ukrainischen Kameradinnen und Kameraden wurden während ihres dreitätigen Aufenthalts in Bensheim an den Fahrzeugen von Feuerwehrleuten aus dem Bensheimer Stadtgebiet und Walldorf ausgebildet.
Für die Unterstützung und die Bensheimer Gastfreundschaft bedankte sich die Delegation mit zahlreichen Geschenken. Oberst Ruslan Dadashov betonte, „dass beide Fahrzeuge in Deutschland gute Dienste geleistet haben“. Diese werden nun direkt in der nächsten Woche ihren ersten Einsatz haben.