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„Gemeinsam mit Kreis und Land versuchen unsere Kinderbetreuungen zu retten“

Elternbeiräte der Schloßbergschule sowie Elternbeiräte der Betreuung Schillerschule wenden sich an die Fraktionen in der Bensheimer Stadtverordnetenversammlung

BENSHEIM. - Die Elternbeiräte der Schloßbergschule sowie Elternbeiräte der Betreuung Schillerschule wenden sich im Namen der Eltern und Kinder der Stadt Bensheim an die Fraktionen im Bensheimer Stadtparlament und bedanken sich herzlich „für die hervorragende Arbeit und das Engagement der Mitarbeitenden der Eigenbetriebe im Bereich der Nachmittagsbetreuung in den Grundschulen“.

Weiter heißt es in dem Schreiben: „Seit der Übernahme der Eigenbetriebe im Jahr 2018 hat sich die Qualität der Betreuungen kontinuierlich verbessert. Unsere Kinder profitieren von einer stabilen und sicheren Umgebung, die ihnen ermöglicht, sich bestmöglich zu entwickeln und zu entfalten.

Die Betreuungsteams haben sich hervorragend eingespielt und bieten den Kindern nicht nur eine verlässliche Betreuung, sondern auch vielfältige und bereichernde Aktivitäten.

Diese positiven Entwicklungen wären ohne die Unterstützung und das Engagement der Stadtverwaltung nicht möglich gewesen. Auch hier möchten wir uns nochmals bedanken.

Betonung der positiven Entwicklungen:

- Kontinuität und Stabilität: Seit der Übernahme der Trägerschaft hat die Stadt Bensheim eine stabile und zuverlässige Betreuung sichergestellt. Dies ist für das Wohlbefinden und die Entwicklung unserer Kinder von großer Bedeutung.

- Qualität und Vertrauen: Die hohe Qualität der Betreuung, die durch die kontinuierliche Verbesserung und Anpassung der Angebote erreicht wurde, hat das Vertrauen der Eltern in die städtische Betreuung gestärkt.

- Engagement der Betreuungsteams: Die Betreuungsteams arbeiten eng und harmonisch zusammen und bieten den Kindern eine sichere und förderliche Umgebung. Dies zeigt sich in der Zufriedenheit der Eltern und der positiven Entwicklung der Kinder.

- Inklusion und Teilhabe: Die Mitarbeitenden der Eigenbetriebe betreuen auch in Ferienzeiten Kinder, die zum Beispiel eine Schulbegleitung benötigen.

Da die Schulbegleitungen in Ferienzeiten nicht zur Verfügung stehen, sind die Träger nicht verpflichtet diese Kinder ohne Begleitung zu betreuen. Die Mitarbeitenden der Eigenbetriebe können dies durch ihre eigene hohe fachliche Qualifikation gewährleisten.

Notwendigkeit, erfolgreiche Projekte fortzuführen:

- Langfristige Vorteile: Die langfristigen Vorteile einer qualitativ hochwertigen Kinderbetreuung überwiegen die kurzfristigen Einsparungen. Eine stabile und zuverlässige Betreuung ermöglicht es den Eltern, ihrer Berufstätigkeit nachzugehen, was zur wirtschaftlichen Stabilität der Familien und damit der Stadt Bensheim beiträgt.

Eine Betreuung, die vorwiegend nicht qualifizierte Arbeitskräfte einstellt, wird viele Familien doch wieder dazu bewegen, die Arbeitsstunden zu kürzen und selbst die Betreuung zu übernehmen.

Es ist kein Geheimnis, hier zu antizipieren, dass sich dies durchschnittlich negativ auf die beruflichen Karrieren der Frauen in den Familien auswirken wird.

- Soziale Verantwortung: Die Stadt Bensheim trägt eine soziale Verantwortung, die Betreuung unserer Kinder nicht nur als eine Aufgabe zu sehen, sondern als eine Investition in die Zukunft unserer Gemeinde. Eine gute Betreuung fördert die Entwicklung der Kinder zu verantwortungsbewussten, gewaltfreien und sozial kompetenten Erwachsenen.

- Vermeidung von Unruhe: Ein Wechsel des Trägers und damit der Betreuungsteams wird zu Verunsicherung und Unruhe bei den Kindern führen. Die bisherige Kontinuität sollte daher im Interesse der Kinder und Eltern unbedingt beibehalten werden.

Unsere Forderungen an Sie:

1. Aufschub der Entscheidung auf das Ende des Schuljahres 2026: Wir bitten Sie darum, die Grundschulbetreuungen an der Schiller-und Schloßbergschule bis zum Sommer 2026 (ein weiteres Jahr) weiter mittels städtischem Haushalt durchzuführen.

Wir Eltern möchten gern gemeinsam mit Ihnen, beim Kreis Bergstraße als auch beim Land Hessen (über den Landeselternbeirat) dafür einsetzen, dass der Stadt Bensheim mehr Fördermittel zur Verfügung stehen müssen.

Außerdem wird es laut BMFSFJ ab 2026 einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung geben (SGB VIII) – laut der offiziellen Webseite des BMFSFJ, wird der Bund dafür 3.5 Milliarden Euro investieren.

Dieses eine Jahr wäre daher sehr wichtig zu überbrücken, um zu sehen, ob man das städtische System nicht doch behalten und ab 2026 durch neue Mittel finanzieren kann. Siehe: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/rechtsanspruch-auf-ganztagsbetreuung-ab-2026-beschlossen-178826

2. Verantwortung der Stadt und des Staates: Wir fordern die Anerkennung der Betreuung als eine zentrale und unabdingbare Aufgabe der Stadt, des Kreises, des Landes und des Staates. Es ist unsere gemeinsame Pflicht, die volle Verantwortung für die Betreuung unserer Kinder zu übernehmen.

3. Qualität der Betreuung: Es ist unerlässlich, eine hochwertige Betreuung sicherzustellen. Dies wurde schon mehrfach von uns kommuniziert.

Dazu bedarf es ausreichender finanzieller Mittel und Ressourcen, um den Kindern eine förderliche Umgebung zu bieten. Eine private Trägerschaft kann dies nicht annähernd in diesem Maße bieten.

Wir bitten Sie daher dringend, unsere Anliegen erneut auf die Agenda der Stadtverordnetenversammlung zu setzen und unsere Punkte dort zu diskutieren und erneut über das Datum der möglichen Beendigung der städtischen Trägerschaft der Grundschulbetreuung abzustimmen.

Die Zukunft unserer Kinder und der Eltern hängt maßgeblich von den getroffenen Entscheidungen ab. Lassen Sie uns ab jetzt GEMEINSAM mit dem Kreis und dem Land Hessen sprechen und versuchen UNSERE Kinderbetreuungen zu retten. Über eine Rückmeldung, wie die Fraktionen weiter verfahren werden, würden wir uns sehr freuen.

Dass wir in diesem Schreiben im Namen sehr vieler Eltern und Kinder sprechen, die aktuell in den Einrichtungen der Horte Schiller-und Schlossbergschule betreut werden, versteht sich aus der Teilnehmerzahl an der Demo vor dem Rathaus am 3. Juni 2024 und der angehängten Unterschriftenliste.“