Ein zentrales Projekt für die Zukunft der Region in Lampertheim

Landrat Christian Engelhardt (Mitte) freut sich mit den Vertreterinnen und Vertretern des Architekturbüros Opus, der Alfred-Delp-Schule, des Lessinggymnasiums sowie der Stadt Lampertheim, dass die Pläne für den Biedensandcampus bald Realität werden.
KREIS BERGSTRASSE / LAMPERTHEIM. - Es ist das bislang größte Schulbauprojekt im Kreis Bergstraße: In Lampertheim plant der Kreis rund 60 Millionen Euro in den Bau des Biedensandcampus zu investieren. Das Lessing-Gymnasium (LGL) und die Alfred-Delp-Schule (ADS) werden im Zuge des Projekts neu gebaut.
„Der Biedensandcampus ist ein zentrales Projekt für die Zukunft der Region“, betonte Landrat Christian Engelhardt die Tragweite des Vorhabens, als er das Mammutprojekt gemeinsam mit dem Darmstädter Architekturbüro Opus sowie Vertretern der Stadt Lampertheim und der betreffenden Schulen vorstellte.
„Gerade saßen wir noch in einer Seifenkiste, jetzt geht es in einer Rakete nicht Richtung Mond, sondern Richtung Mars“, fand auch der Erste Stadtrat Lampertheims, Jens Klingler, deutliche Worte.
Ein Jahr lang haben die Architekten Anke Mensing und Andreas Sedler städtebauliche und bautechnische Analysen vorgenommen. Erste Überlegungen, die Gebäude lediglich zu sanieren, mussten aus räumlichen, städtebaulichen und letztendlich wirtschaftlichen Gründen verworfen werden.
Der zusätzliche Raumbedarf, der dem LGL durch steigende Schülerzahlen bevorsteht, kann in den bestehenden Gebäuden zudem nicht bewältigt werden. An der Alfred-Delp-Schule sind frühere Prognosen sinkender Schülerzahlen nicht eingetreten.
Der nun vorgestellte Masterplan der Architekten sieht vor, dass aus dem bisher eher isolierten Gelände ein offener Campus mit vielen Durchgängen und ohne Sackgassen entsteht. Die vorteilhafte Lage des Campus am Altrhein soll ebenfalls besser genutzt werden.
„Der Biedensandcampus passt hervorragend in das städtebauliche Entwicklungskonzept der Stadt Lampertheim“, wies Engelhardt auf die Stadtentwicklungspläne des Bürgermeisters Störmer hin. Im Zuge der Neugestaltung des Biedensandcampus soll in Absprache zwischen Stadt und Projektplanern auch ein optimales Verkehrskonzept entwickelt werden.
Die erste Baumaßnahme wird der Abriss der Altrheinhalle sein – auch hier hatte man festgestellt, dass die Kosten einer Sanierung gerade in energetischer Hinsicht die eines Neubaus überschreiten würden.
Auf dem Gelände der Altrheinhalle wird anschließend der Neubau des LGL errichtet, so dass die Schülerinnen und Schüler bis zur Fertigstellung im bisherigen Schulgebäude verbleiben können und nicht auf Container ausweichen müssen. „Einziehen statt umziehen“ lautet hier die Devise des Architekturbüros.
In einem ebensolchen Ringtausch wird später mit dem Naturwissenschaftlichen Zentrum der Alfred-Delp-Schule sowie der ADS selbst verfahren, so dass Schritt für Schritt ohne Beeinträchtigung des Schullebens ein neuer Campus entsteht. Am Schluss der Maßnahme steht der Neubau der Altrheinhalle; für Schulsport und Vereine ist bis dahin die Nutzung der Hans-Pfeiffer-Halle vorgesehen.
Durch den kompletten Neubau werden moderne Gebäude nach aktuellen bautechnischen und pädagogischen Anforderungen errichtet, die barrierefrei sind und über nachhaltige Energiekonzepte verfügen.
Bevor die Baumaßnahmen beginnen, werden Kreis, Schulen und Stadt Lampertheim in einer „Planungsphase 0“ in die Planungen einbezogen. Zu den Zielen dieser Planungsphase gehört es, pädagogische Konzepte zu entwickeln, um die Schülerinnen und Schüler im Unterricht an dem Projekt zu beteiligen.
Auch die Biedensandschule und die Elisabeth-Selbert-Schule – die sich auf dem Campus-Gelände befinden und bei denen aufgrund der mangelnden Dringlichkeit bisher keine baulichen Maßnahmen geplant sind – sind eingeladen, sich an dem Austausch zu beteiligen. Denn beide Schulen sollen in das Campus-Konzept integriert werden.
„Es ist eine konzeptionelle Modernisierung notwendig, damit die Schulen von Lernenden und Lehrenden die größtmögliche Wertschätzung erfahren. Nur so können hier die Ingenieurinnen und Ingenieure der Zukunft ausgebildet werden.
Wir haben hier die historische Chance, einen Lernort der Zukunft für Lampertheim und den Kreis Bergstraße zu erschaffen. Ich bin froh, dass Stadt, Kreis und Schulen an einem Strang ziehen“, betonte Engelhardt abschließend.