Gewalthilfegesetz bringt wichtigen Fortschritt

Die Bergsträßer SPD Frauen begrüßten bei ihrer jüngsten Zusammenkunft in Lorsch den besseren Schutz für Frauen durch das Gewalthilfegesetz. Foto: Pressedienst SPD Frauen Bergstraße
BERGSTRASSE / LORSCH. - Am Mittwoch, 12. Februar, trafen sich die SPD Frauen Bergstraße zur Vorstandssitzung mit anschließendem geselligen Beisammensein im Back- und Brauhaus Drayß in Lorsch.
Die SPD Frauen setzen sich als Arbeitsgemeinschaft innerhalb der SPD für Gleichstellung, faire Löhne für Frauen, bessere Karrierechancen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie den Schutz von Frauen vor Gewalt und Altersarmut ein.
Ein zentrales Thema der Sitzung war die aktuelle politische Lage, insbesondere der wachsende Populismus und seine Auswirkungen auf Frauenrechte.
Die Teilnehmenden äußerten ihre Besorgnis darüber, dass reaktionäre Rollenbilder wieder an Bedeutung gewinnen könnten und mit Forderungen nach Einschränkungen reproduktiver Rechte einhergingen.
Jüngstes Beispiel sei die Verhinderung einer Abstimmung über die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in den ersten zwölf Wochen durch CDU und FDP in der vergangenen Woche.
Ein weiteres wichtiges Thema war das kürzlich verabschiedete Gewalthilfegesetz, das gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern erstmals einen bundesweiten Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung sichert.
Die SPD Frauen Bergstraße begrüßen diesen historischen Schritt, der die Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland weiter voranbringt. Durch das Gesetz wird das Hilfesystem für Frauen, die häuslicher oder geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind, ausgebaut und finanziell besser ausgestattet.
Die vorgesehene Bundesbeteiligung mit 2,6 Milliarden Euro bis 2036 ermöglicht es, bestehende Lücken im Netz der Frauenhäuser und Beratungsstellen zu schließen. „Dieser Fortschritt ist überfällig, denn jede Frau hat das Recht auf Schutz und Unterstützung.
Wir müssen weiterhin darauf achten, dass die Umsetzung des Gesetzes konsequent erfolgt und betroffene Frauen tatsächlich die Hilfe erhalten, die sie brauchen“, erklärte Dr. Josefine Koebe, Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der SPD Frauen Bergstraße.
Den Schwerpunkt des Abends bildete jedoch die Planung künftiger Veranstaltungen. Die SPD Frauen Bergstraße wollen 2025 eine breite Palette an Formaten anbieten – vom Kinderflohmarkt bis hin zur Podiumsdiskussion über Frauengesundheit und körperliche Selbstbestimmung.
Zudem gab es eine personelle Veränderung: Simone Reiners legte ihr Amt als stellvertretende Vorsitzende aus beruflichen Gründen nieder. Einstimmig wurde Sahime Dirican kommissarisch als ihre Nachfolgerin ernannt.
Die gelernte Verwaltungsfachwirtin und derzeitige Studentin der Rechtswissenschaften aus Viernheim ist Ersatzkandidatin für den SPD-Bundestagskandidaten Sven Wingerter.
Dirican betonte in ihrer Antrittsrede die Dringlichkeit des Kampfes gegen Kinderarmut. „Auch in meiner Heimatstadt Viernheim zeigt sich dieses Problem deutlich.
Viele Haushalte kämpfen mit geringem Einkommen, und Kinder geraten oft in eine Spirale aus Armut, fehlenden Rückzugsorten und eingeschränkten Teilhabemöglichkeiten“, erklärte sie.
Die soziale Herkunft bestimme maßgeblich über Bildungs- und Berufschancen, und Armut werde häufig von Generation zu Generation weitergegeben.