Das Bergsträßer Winzerfest ist ein Klassiker mit hoher Anziehungskraft
Der Verkehrsverein präsentierte am Donnerstag das diesjährige Winzerfest-Programm mit den Vorstandsmitgliedern Matthias Wehmeyer, Thomas Herborn, Heinz Walter (Vorsitzender Oald Bensem), Dieter Blumenschein, Ralf Würsching, Hilde Deppert (Vereinssekretärin), Harald Maschik und Christian Roth (von links).
Der Flyer mit dem Bensheimer Winzerfest-Programm 2024. Fotos: Pressedienst Bensheim
BENSHEIM. - Neun Tage Bergsträßer Winzerfest – das sind neun Feiertage im Herzen von Bensheim. Schließlich ist das bedeutendste Wein- und Volksfest in Südhessen ein fester Bestandteil der lokalen Identität.
Seit 1929 bietet es eine Plattform für die Winzerinnen und Winzer. Mit mittlerweile insgesamt mehr als 100.000 Besucherinnen und Besuchern hat es sich zu einem gesamtgesellschaftlichen Großereignis entwickelt.
Gestemmt und orchestriert wird das Winzerfest von Beginn an vom Verkehrsverein Bensheim. Dessen geschäftsführender Vorsitzender Thomas Herborn präsentierte am Donnerstag im Rathaus mit den Vorstandsmitgliedern Ralf Würsching, Christian Roth, Dieter Blumenschein, Harald Maschik, Matthias Wehmeyer, Miriam Schmitt sowie Vereinssekretärin Hilde Deppert das Programm.
Gefeiert wird zum frühestmöglichen Zeitpunkt, vom 31. August bis 8. September. „Das Grundgerüst bleibt unverändert“, bemerkte Herborn. Das Herzstück bildet wie immer das Winzerdorf.
Mit dem Aufbau wurde bereits begonnen. Dort gibt es in diesem Jahr allerdings eine Neuerung. Weil der Biergarten der Brauerei Gude integriert wird, wurde das Winzerdorf am oberen Ende erweitert, die Buchten etwas anderes arrangiert.
Der Vorsitzende verdeutlichte aber, dass während des Winzerfests dort kein Bier ausgeschenkt wird. Angeboten wird wie in den anderen Buchten unter anderem Bergsträßer Wein und Sekt.
Auf der Fläche des ehemaligen Hauses am Markt befindet sich darüber hinaus die Container für die Festleitung und die Feuerwehr sowie zusätzliche Toiletten.
Thomas Herborn nutzte die Vorstellung auch für einen herzlichen Dank – an alle Helfer, seine Vorstandsmitglieder sowie den Hauptsponsor, die Sparkasse Bensheim. Ohne das finanzielle Engagement der Sponsoren könnte eine solche Veranstaltung nicht umgesetzt werden.
Ein großes Dankeschön ging außerdem an die Hilfsorganisationen und Rettungsdienste. Das Sicherheitskonzept für das Bergsträßer Winzerfest habe sich längst bewährt und werde aber jedes Jahr verfeinert.
Für einen reibungslosen Ablauf während der neun Tage und in hohem Maße auch während des Festzugs sorgt die gute Zusammenarbeit von DRK, Polizei, Feuerwehr, THW, DLRG, den städtischen Mitarbeitenden der Teams Straßenverkehr sowie Sicherheit und Ordnung und dem privaten Sicherheitsdienst.
Herausgestellt wurde von Thomas Herborn außerdem der Einsatz des beim Zweckverband KMB angesiedelten Bauhofservice. Die Männer und Frauen seien nicht nur beim Aufbau des Winzerdorfs tatkräftig dabei.
„Sie räumen während des Festes auch jeden Morgen den Dreck weg. Während die meisten noch schlafen, ist die Innenstadt schon wieder sauber“, so der Vorsitzende. Zum Dank bekommen die Mitarbeiter immer donnerstags ein Frühstück vom Verkehrsverein spendiert.
Heinz Walter, Vorsitzender der Heimatvereinigung Oald Bensem, bedankte sich wiederum beim Verkehrsverein für dessen ehrenamtliches Engagement. „Das ist keine Selbstverständlichkeit. Ohne Euren Einsatz geht es einfach nicht.“
Unterm Strich wird bei der 86. Auflage einmal mehr einiges geboten. Das Programm im Ãœberblick:
Samstag, 31. August: Um 18 Uhr wird im Winzerdorf auf dem Marktplatz das Winzerfest von Bürgermeisterin Christine Klein eröffnet – mit den Salutschüssen der Bürgerwehr Oald Bensem. Vertreten sind außerdem die Biedermeiergruppe der Heimatvereinigung und der Spielmannszug der Heimatvereinigung.
Nicht fehlen dürfen selbstverständlich die vielen Weinhoheiten aus der Region sowie die frisch mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland dekorierte Fraa vun Bensem, Doris Walter.
Sonntag, 1. September: Der Festzug startet um 14 Uhr, das Motto lautet „Bensemer Blüten und Bergsträßer Wein laden Euch zum Feiern ein“. An der Streckenführung hat sich nichts geändert.
Über die Carl-Orff-Straße, Darmstädter Straße und die Rodensteinstraße geht es durch die Promenaden- und Bahnhofstraße auf die Neckarstraße und wieder auf die Rodensteinstraße. 92 Zugnummern – und damit etwas mehr als im Vorjahr – sind gelistet, teilte Organisator Matthias Wehmeyer am Donnerstag mit.
Die Teilnehmerzahlen vor Corona (oftmals mehr als 100) sind damit wieder in Reichweite. „Es wird ein schöner, bunter, interessanter Festzug.“ Blütenwagen, Musikkapellen, Vereine und Hoheiten wie die Bergsträßer Gebietsweinkönigin Katja Simon oder die Bensheimer Blütenkönighin Nadja Pietruschka präsentieren sich wie gewohnt auf der Parade durch die Stadt. Eine Jury bewertet wie gehabt die drei schönsten Festwagen und Fußgruppen.
Montag, 2. September: Der Tag der Betriebe ist ein Klassiker, der ab 11 Uhr die Innenstadt und die Gläser in den Buchten und Wirtschaften füllt. „Mein Lieblingstag“, erklärte Thomas Herborn.
Dienstag, 3. September: Den Ägidimarkt gibt es seit 1619. Er ist und bleibt eine beliebte Anlaufstelle für alle, die in den Auslagen der Händler stöbern wollen.
Mittwoch, 4. September: Von 14.30 bis 17 Uhr gibt es Unterhaltungsmusik von den „Zwoa Spitzbuam“ für Senioren am Lammertsbrunnen.
Donnerstag, 5. September: Zum Tag der Jahrgänge und Vereine wird es von 14 bis 17 Uhr auf der Bühne im Winzerdorf ein Kinderprogramm mit dem Marionetten-Theater Tri Tra Trulalla geben.
Zudem schaut die Stadtkapelle in den Seniorenheimen vorbei, um jeweils ein Platzkonzert zu spielen, begleitet von den Honoratioren der Stadt.
Freitag, 6. September: Die traditionelle Gebietsweinprobe, ab 19 Uhr im Bürgerhaus, gehört zu den absoluten Klassikern und Publikumslieblingen. Tickets gibt es zum Preis von 22 Euro noch und ausschließlich im Vorverkauf über die Tourist-Info, Telefon 06251/8696101.
Beim Tag der Jugend organisiert das Team der Stadtmühle am 6. September Live-Musik von 20 Uhr bis Mitternacht vor der eigenen Haustür. Im Winzerdorf wird beim Tag der Junggebliebenen im gleichen Zeitraum Tanz- und Unterhaltungsmusik gespielt.
Die Small Town Maniax feiern an diesem Abend ihre Winzerfest-Premiere. Auf den Auftritt der Profi-Band ist Ralf Würsching, selbst Musiker und verantwortlich für das Musikprogramm, besonders gespannt.
Samstag, 7. September: Am zweiten Samstag bricht die Bürgerwehr Oald Bensem ab 12.30 Uhr zu ihrem Traditionsmarsch durch die Innenstadt auf, musikalisch begleitet vom Spielmannszug. Flüssiger und fester Nahrung als Wegzehrung sind die Männer und Frauen nicht abgeneigt.
Zehn Stationen werden angesteuert. „Man wird uns hören“, kündigte Vorsitzender Heinz Walter augenzwinkernd an. Salutschüsse als Dankeschön an die Gastgeber der zehn Stationen gehören fest zum Repertoire.
Er verwies außerdem auf eine Oald-Bensem-Premiere beim diesjährigen Winzerfest: Zum ersten Mal wird ein Bürgerwehr-Schoppen in der Bucht des Vereins verkauft, mit eigens gestaltetem Etikett.
Walter blickte zudem voraus: 2025 feiert die Heimatvereinigung ihr 95-jähriges Bestehen – unter anderem mit einem Großen Zapfenstreich beim Winzerfest in einem Jahr.
Auf das Brillantfeuerwerk vom Kirchberg muss in diesem Jahr bekanntlich aus finanziellen Gründen verzichtet werden. Aber auch unabhängig vom städtischen Zuschuss hätten die Raketen aufgrund der Bestimmungen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest nicht abgefeuert werden dürfen.
Sonntag, 8. September: Zum krönenden Abschluss haben die Geschäfte am Sonntag, 8. September, von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Außerdem werden die schönsten Festwagen und Fußgruppen des Festzugs ab 15.30 Uhr auf dem Marktplatz prämiert. Mit der Einholung der Fahne um 22 Uhr ist das 86. Winzerfest Geschichte.
Live-Musik gibt es jeden Abend wie gewohnt im Winzerdorf, außerdem von Dienstag bis Donnerstag am Bürgerwehrbrunnen.
Der Verkehrsverein weist außerdem auf eine wichtige Neuerung in diesem Jahr hin: Erstmals kann bei verschiedenen Anbietern zusätzlich auch bargeldlos mit Karte gezahlt werden. Alle Stände, die diesen Service anbieten, sind entsprechend gekennzeichnet. Mit Bargeld kann weiterhin überall gezahlt werden.
Als besonderer Service fährt wieder die „Nachteule“ in die Bensheimer Stadtteile, nach Heppenheim, Alsbach, Lindenfels sowie in die Riedgemeinden zu den normalen Bustarifen.
Die Abfahrtszeiten können in den Buchten erfragt werden. Wer mit dem Fahrrad anreist, kann den Drahtesel an Absperrgittern abschließen, die an den Eingängen zum Festbetrieb stehen.
Auf der GGEW-Funmeile, sprich dem Rummelplatz zwischen Rinnentor und Beauner Platz, stehen 25 Fahrgeschäfte und Verkaufsstände bereit. Das Angebot bewegt sich damit auf Vorjahresniveau. 50 Wein- und Imbissstände werden insgesamt auf dem Festgelände aufgebaut.
Das komplette Programm mit allen Informationen findet sich auch im Internet unter www.bergstraesser-winzerfest.de