Neustart in der Diakoniestation GroĂ-Umstadt/Otzberg
Verbandsvertreterversammlung hat entschieden, der Gesellschaft fĂŒr Diakonie- und Sozialstationen in Hessen und Nassau beizutretenODENWALD. - Die Diakoniestation GroĂ-Umstadt/Otzberg wird neu aufgestellt. Das hat die Verbandsvertretungsversammlung am 15. November mit einem klaren Votum von 17 Ja- bei zwei Nein-Stimmen entschieden.
Die Gesellschaft fĂŒr Diakonie- und Sozialstationen in Hessen und Nassau (GfDS) wird die GeschĂ€ftsfĂŒhrung dauerhaft ĂŒbernehmen. Das hat die Versammlung der Vertreterinnen und Vertreter der 13 Kirchengemeinden, die TrĂ€ger der Diakoniestation sind, bei ihrer Tagung in Heubach am vergangenen Montag mit groĂer Mehrheit beschlossen.
Die GfDS hat ihren Sitz in Darmstadt und ist in TrÀgerschaft der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Bislang sind neun Diakonie- und Sozialstationen unter ihrem Dach, unter anderem die in Stockstadt am Rhein und in Bad Vilbel.
Professionelle Leitung durch die GfDS
âDie ehrenamtliche Leitung einer solchen Organisation ist bei all den rechtlichen Fragestellungen und der zunehmenden KomplexitĂ€t im Pflegebereich kaum noch machbarâ, sagt Dr. Michael Vollmer, PrĂ€ses des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald. Dahinter steht auch die Hoffnung, dass die Diakoniestation mit einer professionellen GeschĂ€ftsfĂŒhrung in ruhigere Fahrwasser kommt.
âEs ist nachvollziehbar, dass VerĂ€nderungssituationen Verunsicherungen hervorrufenâ, fĂŒhrt Vollmer weiter aus. Doch die Mitarbeiter*innen mĂŒssten sich keine Sorgen machen. An den ArbeitsvertrĂ€gen Ă€ndere die neue Struktur nichts.
Im Bereich der KindertagesstĂ€tten hat das Dekanat gute Erfahrungen mit einer verĂ€nderten TrĂ€gerstruktur gemacht: Zum 1. Januar 2020 hatte sich ein GroĂteil der evangelischen KindertagesstĂ€tten der GemeindeĂŒbergreifenden TrĂ€gerschaft der KindertagesstĂ€tten (GĂŒT) angeschlossen, die sich insbesondere wĂ€hrend der Hochphase der Corona-Pandemie bewĂ€hrt hat. Weitere KindertagesstĂ€tten kommen hinzu.
Seit MĂ€rz ist der DSV mit im Boot
Die Diakoniestation GroĂ-Umstadt/Otzberg befindet sich seit lĂ€ngerem in der Krise. Sie wird seit Anfang MĂ€rz vom Dekanatssynodalvorstand (DSV) des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald gefĂŒhrt, der hierzu einen geschĂ€ftsfĂŒhrenden Ausschuss eingesetzt hat.
Dies war notwendig geworden, da mehrere Mitglieder aus dem Verbandsvorstand zurĂŒckgetreten sind und bei der Verbandsversammlung Anfang MĂ€rz keine Nachfolge gefunden werden konnte.
Das Regionalgesetz fĂŒr kirchliche ZweckverbĂ€nde der EKHN sieht in einem solchen Fall vor, dass der Dekanatssynodalvorstand die laufenden GeschĂ€fte ĂŒbernimmt.
Dem geschĂ€ftsfĂŒhrenden Ausschuss gehören PrĂ€ses Dr. Michael Vollmer, der stellvertretende PrĂ€ses Volker Ehrmann, die stellvertretende Dekanin und Heubacher Pfarrerin Evelyn Bachler, die auch Vorsitzende der Verbandsvertretung ist, sowie Heike Kopp, Mitglied des Dekanatssynodalvorstandes, an.
Anfangs gehörten dem geschĂ€ftsfĂŒhrenden Ausschuss auĂerdem die verbliebenen Vorstandsmitglieder Heiko Handschuh und Michaela Meingast an. Anfang Mai wurde Heiko Handschuh als Ehemann einer mit Leitungsverantwortung bei der Diakoniestation beschĂ€ftigten Mitarbeiterin vom DSV aus dem geschĂ€ftsfĂŒhrenden Ausschuss abberufen.
Die frĂŒhere Vorsitzende des Vorstands der Diakoniestation, Pfarrerin Michaela Meingast, schied aus gesundheitlichen GrĂŒnden aus dem geschĂ€ftsfĂŒhrenden Ausschuss und aus dem DSV aus.
Entscheidung lag bei der Verbandsvertretung
Nach der Ruhestandsversetzung des langjĂ€hrigen GeschĂ€ftsfĂŒhrers Jörg Rast und der zwischenzeitlichen TĂ€tigkeit eines weiteren GeschĂ€ftsfĂŒhrers liegt die GeschĂ€ftsfĂŒhrung im Rahmen eines GeschĂ€ftsbesorgungsvertrages seit Sommer in den HĂ€nden der GfDS.
âDas heiĂt, die GfDS ĂŒbernimmt im Moment den Part der GeschĂ€ftsfĂŒhrung auf Zeit mit dem geschĂ€ftsfĂŒhrenden Ausschuss als Vorstandâ, sagt Evelyn Bachler. âEs war von Anfang an deutlich, dass ĂŒber eine endgĂŒltige Entscheidung die Verbandsvertretung diskutieren und entscheiden muss.â
Der Dekanatssynodalvorstand muss nun festlegen, wann der Ăbergang in die GfDS erfolgt. Danach wird aller Voraussicht nach ein begleitender Beirat, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus den Kirchengemeinden, gebildet.
HINTERGRUND:
Die Diakoniestation GroĂ-Umstadt/Otzberg ist eine kirchliche Einrichtung, die allen kranken und pflegebedĂŒrftigen Menschen in beiden Kommunen zur VerfĂŒgung steht. Sie ist 1978 aus mehreren Gemeindeschwesternstationen hervorgegangen.
Nach dem bisherigen (und derzeit noch aktuellen Konstrukt) sind die 13 Kirchengemeinden auf GroĂ-UmstĂ€dter und Otzberger Gemarkung TrĂ€ger des Zweckverbands der Diakoniestation und damit EigentĂŒmer.
Sie entsenden aus ihren KirchenvorstĂ€nden Vertreter*innen in die Verbandsvertretung. Die Verbandsvertretung wĂ€hlt den ehrenamtlichen Verbandsvorstand, welcher die BeschlĂŒsse der Verbandsvertretung ausfĂŒhrt.
Der Vorstand ĂŒbertrĂ€gt das operative GeschĂ€ft auf einen GeschĂ€ftsfĂŒhrer, der vom Vorstand in seiner TĂ€tigkeit begleitet und beaufsichtigt wird.