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Gertrud-Eysoldt-Ring 2018 geht an André Jung

André Jung (links) erhält den Gertrud-Eysoldt-Ring 2018 für seine Rolle als Erzähler in Georg Büchners „Lenz“ am Schauspielhaus Zürich.

BENSHEIM. - Der Gertrud-Eysoldt-Ring 2018 geht an den Schauspieler André Jung. Das gaben die Stadt Bensheim und die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste heute bekannt.

André Jung erhält die begehrte Auszeichnung für seine Rolle als Erzähler in Georg Büchners „Lenz“ am Schauspielhaus Zürich/Schiffbau, Regie Werner Düggelin.

Der Schauspieler André Jung ist damit der erste Luxemburger, der die begehrte Auszeichnung erhält. Die Jury (Barbara Frey, Rita Thiele, Wolfram Koch) würdigt den Preisträger als einen „der feinsinnigsten, radikalsten und erstaunlichsten Bühnenkünstler unserer Zeit“.

Ebenso heben die Juroren seine Gesamtleistung als Protagonist und als überzeugter Ensemblespieler über mehrere Jahrzehnte an großen Häusern und in freien Produktionen hervor.

„Er ist ein Zauberer des Wortes und der Gesten, ein Meister der Unmittelbarkeit. Er kennt keinerlei Eitelkeit, ist immer Spieler und Jongleur, aber auch Wanderer am Abgrund“, so die Jury in ihrer Begründung.

Der Gertrud-Eysoldt-Ring gilt als einer der bedeutendsten Theaterpreise im deutschsprachigen Raum und wird seit 1986 jährlich in Bensheim vergeben. Mit der Vergabe des „Gertrud-Eysoldt-Ringes“, einem mit 10.000 Euro dotierten Ehrenring, würdigt die Stadt Bensheim eine schauspielerische Leistung an einer deutschsprachigen Bühne.

Erste Preisträgerin war Doris Schade, ihr folgten große Schauspielerinnen und Schauspieler, wie Klaus Maria Brandauer, Cornelia Froboess, Corinna Harfouch, Nina Hoss, Ulrich Mühe, Ulrich Matthes und Tobias Moretti.

Der „Gertrud-Eysoldt-Ring“ geht auf ein Vermächtnis des Journalisten und Theaterkritikers Wilhelm Ringelband zurück, der bis zu seinem Tod in Bensheim lebte und in seinem Testament einen Schauspielerpreis mit dem Namen von Gertrud Eysoldt verfügte.

Der mit 5.000 Euro dotierte Kurt-Hübner-Regiepreis, der ebenfalls in Bensheim verliehen wird, geht an den englischen Regisseur, Autor und Theaterleiter Robert Icke für seine Inszenierung und Bearbeitung der „Orestie“ am Schauspiel Stuttgart.

Theaterkritiker Peter Kümmel, der den Preisträger ausgewählt hat, schreibt: „Robert Ickes Orestie hat eine unheimliche Wirkung: als sähen Vergangenheit und Gegenwart einander an – auf misstrauischer Augenhöhe. Und es ist fraglich, wer sich mehr fürchtet vor dem, was er da sieht. Icke ist, als Überbrücker von Schalt- und von Kulturkreisen, fürs deutsche Theater eine Entdeckung.“

Der Kurt-Hübner-Regiepreis wird seit 1991 anlässlich der Vergabe des Gertrud-Eysoldt-Ringes von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Bensheim verliehen.

Die Verleihung des Eysoldt-Ringes und des Regiepreises findet am 16. März 2019 im Parktheater Bensheim statt.