Michael Groß, Vorsitzender der Bundes-AWO besucht die AWO Bergstraße
Thema Armut steht im MittelpunktBERGSTRSASSE. - Der Vorsitzende des Präsidiums des AWO Bundesverbandes, Michael Groß, besuchte im Rahmen einer bundesweiten Tour durch AWO Einrichtungen auch den AWO Kreisverband Bergstraße e.V..
Im Fokus seiner Reise stand das Thema Armut über das Groß sich bei Besuchen in der AWO Kita Stubenwald (Bensheim), der AWO Schuldnerberatung und der Kinder- und Jugendhilfe (Bürstadt) und der AWO Kleiderstube Lampertheim informierte.
In der Kita Stubenwald erläuterte die stellvertretende Leiterin, Sina Struck, das Konzept der Betreuungseinrichtung mit 111 Plätzen und 35 Mitarbeitenden. Die steigenden Lebens- und Energiepreise führen auch bei Einrichtung und Mitarbeitenden zu großen Herausforderungen im Alltag.
Auch manche Eltern bekommen bei den steigenden Preisen Sorgenfalten – können aber direkt in der Kita Hilfe erfahren: Die Erzieherinnen klären im persönlichen Gespräch über die staatlichen Fördermöglichkeiten auf bzw. unterstützen auch bei der Antragsstellung.
Die Leiterin der Schuldnerberatung des AWO Kreisverbandes, Melanie Schilling, erläuterte im Anschluss das Konzept der Beratungsstelle. Schilling betonte, dass die aktuelle Preisentwicklung aus ihrer Sicht die Schuldenspirale beschleunigt.
Einige ihrer Klienten wohnen in schlecht isolierten Häusern und heizen mit Strom – für sie besteht kaum die Möglichkeit Energie einzusparen. Michael Groß forderte in diesem Zusammenhang, dass
die Hilfestellung der Bundesregierung zielgenauer erfolgen muss.
„Besonders Menschen, die armutsgefährdet oder von Armut betroffen sind, müssen hier Unterstützung von Seiten des Staates erfahren“, erklärte der Vorsitzende des Präsidiums des AWO Bundesverbandes.
Das Thema Armut ist auch für Nicole Hascher Alltag bei ihrer Arbeit bei der AWO Kinder- und Jugendhilfe. Im Rahmen der Sozialpädagogischen Familienhilfe unterstützt die AWO Familien im Kreis Bergstraße.
Nach dem die Corona-Pandemie die Familien stark gefordert hat, kommen nun jetzt noch weitere finanzielle Sorgen dazu. Die Mitarbeitenden helfen auch hier bei der Antragsberatung für staatliche Förderungen – doch zeigt sich allgemein, dass die Probleme in den Familien immer größer werden.
Der Geschäftsführer der AWO Bergstraße, Sebastian Parker, forderte weitere Unterstützung im Bereich der Familienhilfe. „Es fehlt an Geld, Hilfestellungen und Personal – leider wurde in den vergangen Jahren mit guten Steuereinnahmen versäumt, das Unterstützungssystem auszubauen“, merkte Parker bei seinem Blick auf die Entwicklungen der letzten Jahre an.
Am Ende seines Besuchs im AWO Kreisverband Bergstraße stattete Michael Groß zusammen mit der Vorsitzenden der AWO Hessen-Süd, Stephanie Becker-Bösch, der Kleiderstube der AWO Lampertheim einen Besuch ab.
Die Kleiderstube, die von ehrenamtlichen Kräften des Ortsvereins Lampertheim organisiert wird, öffnet immer mittwochs ihre Türen. Karl-Heinz Horstfeld vom AWO Ortsverein und der Erste Stadtrat der Stadt Lampertheim, Marius Schmitt, stellten das Konzept und die städtische Förderung vor und warben um weitere Aktive, die die acht Kräfte der Kleiderstube unterstützen.
Die Vorsitzende des AWO Bezirksverbandes Hessen-Süd, Stephanie Becker-Bösch, dankte den Ehrenamtlichen für ihr Engagement.
„Mit der Kleiderstube bietet der AWO Ortsverein die Möglichkeit, sich kostengünstig einzukleiden und leistet gleichzeitig einen wertvollen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit“, betonte Becker-Bösch beim Gespräch mit den Ehrenamtlichen.
„Da die kommenden Monate wirtschaftlich für Menschen mit kleinen Einkommen sehr herausfordernd sein werden, ist das Angebot der Kleiderstube wichtig, um allen die Möglichkeit zu bieten, sich mit Kleidung oder auch Bettwäsche und Handtüchern ausstatten zu können, ohne in Existenznot zu geraten“, so Becker-Bösch.
Am Ende seiner Besuche dankte Michael Groß dem Vorsitzenden des AWO Kreisverbandes Bergstraße, Ludwig Kern, für das Engagement seines Kreisverbands.
„Die AWO Bergstraße bietet eine umfangreiche Unterstützung für Menschen in vielen Lebenslagen an. Mit kompetenten Mitarbeitenden und einem engagierten Ehrenamt ist die AWO da, wo sie gebraucht wird“, erklärte Michael Groß abschließend.