Individuelle Förderung steht an erster Stelle
Landrat Christian Engelhardt besucht die Müller-Guttenbrunn-Schule in FürthBERGSTRASSE / FÜRTH. - Die Müller-Guttenbrunn-Schule besticht nicht nur durch ihre moderne Architektur, sondern vor allem mit ihrem Grundsatz, jedes Kind individuell zu fördern.
Landrat Christian Engelhardt besuchte kürzlich die Fürther Grundschule, um sie gemeinsam mit Schulleiterin Kathrin Weber und dem stellverstretenden Schulleiter Jan Wolf zu besichtigen und ihr pädagogisches Konzept genauer kennenzulernen.
Der Besuch erfolgte unter Einhaltung der aktuell geltenden Hygiene- und Abstandsregeln.
„Mir ist es wichtig, die Schulen des Kreises bei ihrer Weiterentwicklung zu begleiten und zu unterstützen. Sie stehen durch die erschwerten Corona-Bedingungen vor großen Herausforderungen.
Daher ist es mir ein großes Anliegen, vor Ort mit den Akteuren in einen Austausch zu kommen und über den Stand der Dinge informiert zu sein.
So kann, falls nötig, schnelle Hilfe geleistet werden, damit der Schulalltag auch in Pandemiezeiten gut und sicher stattfinden kann“, so Landrat Christian Engelhardt.
Besonderen Wert wird in Fürth auf die tägliche Lernzeit gelegt, in der die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden können, wie und was sie lernen. Hierfür stehen den Kindern Arbeitsmaterialien für jedes Schulfach zur Verfügung.
Diese Stunde fördert damit sowohl die Eigenverantwortlichkeit, als auch die Selbstlernkompetenz. Die Schülerinnen und Schüler bekommen dafür ein Lernbegleitheft, welches sie ihre gesamte Grundschulzeit am MGS begleitet.
Hier werden unter anderem Formulare für Eltern und Kinder gesammelt, in denen die Lernfortschritte festgehalten werden. „Das Lernbegleitheft soll den Kindern zeigen, was sie schon können. Sie sollen ihre Lernfortschritten zudem selbst einschätzen.
Diese Selbsteinschätzung klappt sehr gut. Gleichzeitig soll das Lernbegleitheft eine Art Andenken an ihre Grundschulzeit sein“, so die Schulleiterin.
Jan Wolf ergänzte: „Die Kinder sollen ihre Stärken stärken! Indem sie sich nicht nur mit den Themen beschäftigen müssen, in denen sie noch schwach sind, sollen die Kinder zum Lernen motiviert werden.“ Die Umsetzung der Lernzeiten gestaltet sich momentan coronabedingt schwierig, da etwa die Materialien nicht ausgetauscht werden sollen.
Die Müller-Guttenbrunn-Schule verfügt über zwei Intensivklassen für Kinder mit Migrationshintergrund, die Deutsch als Zweitsprache erlernen. Ziel ist es hier, dass die Kinder möglichst bald dem Unterricht in den Regelklassen folgen können.
Um die Kinder bestmöglich zu fördern und in die Schulgemeinschaft zu integrieren, besuchen sie die Randfächer (zum Beispiel Sport und Kunst) bereits früh in ihren Regelklassen.
Für die Kernfächer (zum Beispiel Deutsch und Mathe) verbleiben die Kinder in ihren Intensivklassen, bis ihr Sprachniveau gut genug ist, um dem Unterricht ausreichend folgen zu können.
Darüber hinaus nimmt die Fürther Grundschule seit dem Schuljahr 2020/21 mit einer Pilotklasse am Modellprojekt „Familienklasse“ des Landes Hessen teil. Normalerweise verbringen Eltern und Kinder in der Familienklasse einmal pro Woche einen gemeinsamen Schultag.
Die gemeinsamen Schultage sollen Familie und Schule näher zusammenzubringen und so den Bildungserfolg der Kinder verbessern. Aufgrund der gegenwärtigen Coronasituation findet dieses Angebot rein digital statt.
Ein besonderes Herzensthema des Landrats ist die Digitalisierung an den Bergsträßer Schulen. Dieses Thema ist in Zeiten von coronabedingtem Distanzunterricht aktueller denn je.
Kathrin Weber und Jan Wolf zeigten sich sehr zufrieden mit der bisherigen Entwicklung und berichteten, dass der Distanzunterricht während des zweiten Lockdowns gut geklappt habe.
Via Microsoft-Teams konnte der Kontakt zu allen Schülerinnen und Schülern gehalten werden. Das engagierte Kollegium der MGS nahm sich der Herausforderung an und lernte schnell, den Unterricht digital zu gestalten.
Die überwiegend jungen Lehrerinnen und Lehrer zeigen eine hohe Bereitschaft, auch zukünftig digitale Unterstützung in den Unterricht einzubauen. „Als Fan der guten alten Tafel hoffe ich zukünftig auf eine Mischform aus klassischem Unterricht und der Mediennutzung“, so der stellvertretende Schulleiter.
„Das Thema der Digitalisierung an Schulen wird immer wichtiger. Man muss jedoch bedenken, dass das Ziel von Digitalisierung an Schulen nicht ist, dass Kinder zuhause unterrichtet werden.
Diese Herausforderung ist allein Corona geschuldet. Die Digitalisierung soll die Schulen vielmehr auf die Zukunft vorbereiten und den Schülerinnen und Schüler eine gute Medienkompetenz vermitteln“, so Landrat Engelhardt.
Aufgrund der steigenden Schülerzahl wurden zwischen 2005 bis 2008 umfangreiche Baumaßnahmen an der MGS durchgeführt und ein moderner heller Neubau entstand und auch der denkmalgeschützte Altbau wurde renoviert.
Das neue Schulgebäude bietet nicht nur eine tolle Lernatmosphäre, sondern bietet auch Raum, um coronabedingt auf Abstand zu bleiben und etwa getrennt Pause machen zu können. Der ganze Stolz der Grundschule ist die große Sporthalle.
Da die Zahl der Kinder, die an der Ganztagesbetreuung teilnehmen, ebenfalls steigt, laufen aktuell die Planungen für eine neue, größere Mensa. Landrat Engelhardt freut sich über die steigende Schülerzahl, denn mehr neue Schüler bedeute, dass die Region wachse.