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David Huber gewinnt Silbermedaille mit der Nationalmannschaft

Vize-Europameister und Silbermedaillen-Gewinner David Huber mit dem Pokal der zweitplatzierten deutschen Nationalmannschaft beim Elektrorollstuhl-Hockey in DĂ€nemark. Foto: Pressedienst Bensheim

BENSHEIM. - Als Vize-Europameister und Silbermedaillen-Gewinner kehrt David Huber von der Europameisterschaft im Elektrorollstuhl-Hockey zurĂŒck.

Mit der deutschen Nationalmannschaft unterlag der 29-JĂ€hrige am Sonntag in einem spannenden Finale in DĂ€nemark knapp mit 7:9 dem Favoriten und Titelverteidiger Holland.

Im Duell mit den NiederlĂ€ndern agierten die Deutschen auf Augenhöhe, konnten aber nicht ĂŒber die gesamte Spielzeit das gefĂ€hrliche Passspiel des Rekordweltmeisters unterbinden.

Huber, der als Verwaltungsfachangestellter im Bensheimer Rathaus arbeitet, gehört zu den Spielmachern im Team und steuerte im Endspiel einen Treffer bei.

Die Silbermedaille bedeutet nun den bislang grĂ¶ĂŸten Erfolg seiner sportlichen Karriere. „Nie zuvor habe ich in einem Finale spielen dĂŒrfen“, betont Huber.

Mit seinen Mitspielern kann er auf ein sehr erfolgreiches Turnier zurĂŒckblicken. In der Vorrunde gab es zwei ĂŒberzeugende Siege gegen Spanien (17:5) und die Schweiz (14:11), lediglich gegen die Niederlande setzte es mit 3:8 eine Niederlage.

Als Zweitplatzierter der Gruppe ließ das Team im Halbfinale Italien beim 12:4 keine Chance. Im Endspiel um den EM-Titel erwischten die Deutschen den besseren Start und gingen schnell mit 3:0 durch Treffer von Nasim Afrah in FĂŒhrung.

Danach erhöhten die Niederlande mit ihrem Spielmacher Jules van der Heyden den Druck. Zur Pause stand es 5:4 fĂŒr den Favoriten, der danach den Vorsprung nicht mehr aus der Hand gab – wenngleich Afrah und Huber alles versuchten, um zum Ausgleich zu kommen.

Am Ende jubelte zwar das hollÀndische Team, aber auch die deutsche Nationalmannschaft kann stolz auf ihre herausragenden Leistungen in den vergangenen Tagen sein.

Der nÀchste sportliche Höhepunkt auf internationalem Parkett steht 2026 an. Dann geht es zur Weltmeisterschaft ins finnische Pajulahti.

Mit Powerchair Hockey, so der offizielle Titel, hat sich der aus Worms stammende David Huber bereits in jungen Jahren eine Sportart ausgesucht, die auch im Vergleich zu anderen Disziplinen im Behindertensport weniger im Rampenlicht steht.

„Sie hat mich aber von Anfang an begeistert und seitdem nicht mehr losgelassen.“ Mit den Rolli-Teufel Ludwigshafen spielt er erfolgreich in der Bundesliga, im Nationalteam zĂ€hlt der 29-JĂ€hrige seit vielen Jahren zu den LeistungstrĂ€gern und erfolgreichsten TorschĂŒtzen – Teilnahmen an Welt- und Europameisterschaften inklusive.

Powerchair Hockey ist ein Sport, den auch Menschen mit schwersten Behinderungen (als Beispiel: Muskelschwund) betreiben können. Damit unterscheidet er sich von nahezu allen paralympischen Sportarten.

In kaum einer anderen Behindertensportart gibt es ein KrÀftemessen mit solch unterschiedlichen körperlichen BeeintrÀchtigungen.

Die deutsche Nationalmannschaft wurde 2004 gegrĂŒndet. Ihren grĂ¶ĂŸten Erfolg feierte sie 2010 mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft in Italien. Die Sportart gibt es bereits seit Ende der 1970er Jahre.

Die meisten Vereine in Deutschland und Europa haben sich in den 1990er Jahre gegrĂŒndet. Aktuell spielen zwölf Mannschaften in der Bundesliga, weitere zehn bis zwölf Teams sind außerhalb des regulĂ€ren Spielbetriebs aktiv.