Kreis Bergstraße bei Hartz-IV deutlich unter Bundesschnitt
Zehn Jahre „Einstiegsoffensive“ / Erfolgsmodell gegen LangzeitarbeitslosigkeitKREIS BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Seit zehn Jahren ist die „Einstiegsoffensive“ des kommunalen Jobcenters „Neue Wege“ eine Erfolgsgeschichte.
Knapp 4.000 Bergsträßerinnen und Bergsträßer konnten bislang dank dieses Programms, das sich speziell an Langzeitarbeitslose richtet, in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden.
Bei einer Jubiläumsfeier in der vergangenen Woche wurde die erfolgreiche Etablierung der Einstiegsoffensive mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jobcenters, Partnern und Wegbegleitern gefeiert.
Gastredner Ministerpräsident a.D. Roland Koch ließ die Entstehung dieses Programms sowie die Anfänge seiner Umsetzung Revue passieren.
Der CDU-Politiker hatte die Idee zu dieser Hilfe zur Selbsthilfe für Arbeitssuchende aus Wisconsin, dem Partnerstaat Hessens, mitgebracht und adaptiert.
Die Umsetzung des Programmes im Kreis Bergstraße verantworteten vor zehn Jahren Thomas Metz, seinerzeit Erster Kreisbeigeordneter, und Rainer Burelbach als damaliger Leiter des Jobcenters.
„Die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit im Kreis Bergstraße belegt eindrucksvoll, dass die „Einstiegsoffensive“ bestens funktioniert und es richtig war, sich auch hier von dem Motto „Fördern und Fordern“ leiten zu lassen“, betonte Landrat Christian Engelhardt bei der Jubiläumsveranstaltung.
„Entscheidend ist der Grundgedanke des Programms, der sich direkt an die Arbeitsuchenden richtet: Ihr Job ist es, Arbeit zu finden“, so Engelhardt. Ein multidisziplinäres Team aus Fachleuten stünde den Programmteilnehmern zur Seite, um hierbei zu unterstützen, zu motivieren und zu aktivieren.
In den vergangenen zehn Jahren haben 6.250 Personen die Einstiegsoffensive im Kreis Bergstraße vollständig durchlaufen, davon konnten knapp 4.000 Menschen (fast 64 Prozent) in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden.
Die Erste Kreisbeigeordnete und für das Jobcenter zuständige Dezernentin, Diana Stolz, lieferte in ihrer Rede weitere Zahlenbelege für den Erfolg der Maßnahme und hob hervor: „Die Entwicklung der Landzeitarbeitslosigkeit im Kreis Bergstraße belegt eindrucksvoll, dass die Einstiegsoffensive gezündet hat.“
So hätte es noch im Dezember 2008 mehr als 5.000 SBG II-Arbeitslose im Kreis gegeben. Fünf Jahre später, als eine erste große Bilanz zur Einstiegsoffensive gezogen wurde, seien es unter 4.000 Personen gewesen. Im Dezember 2017 lag die Zahl bei rund 3.300.
„Dies ist nicht nur ein bedeutender Erfolg für jeden Einzelnen, der wieder einen Job hat“, unterstrich Stolz. „Es zahlt sich natürlich auch für den Kreishaushalt – und damit für uns alle – sehr deutlich aus.“ Die Einstiegsoffensive sei ein wichtiges Element der Arbeit von Neue Wege, das dazu beitrage, dass der Kreis Bergstraße eine vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote im SGB II-Bereich aufweise.
So betrug die Quote in Hessen im letzten Monat 3,4 Prozent, an der Bergstraße dagegen 2,1 Prozent. Im bundesweiten Durchschnitt liegt die SGB II-Zahl momentan bei 3,8 Prozent.