„Mensch und Klima sind wichtiger als Profitinteressen“
Fridays For Future und der DGB Bensheim tauschen sich aus und wollen enger zusammenarbeitenBENSHEIM. - „Mensch und Umwelt müssen Vorrang haben vor Kapital- und Profitinteressen“, so die gemeinsame Feststellung von Fridays For Future (FFF) Bensheim und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Bensheim.
Beide Organisationen trafen sich in der „Stadtmühle“ zu einem politischen Austausch. Zu dem Treffen konnte der Bensheimer DGB-Vorsitzende Günther Schmidl (IG Metall) neben den Vorstandsmitgliedern des DGB-Ortsverbandes engagierte FFF-Aktivist*innen begrüßen.
Für DGB und FFF ist die Abwendung der drohenden Klimakatastrophe die zentrale Überlebensfrage der Menschheit: „Die menschengemachte Erderwärmung bedroht die Lebensgrundlage der Menschen.
Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, sind erheblich mehr Anstrengungen erforderlich, auch in Deutschland“, so die gemeinsame Feststellung.
„Den Zielen des Klimaschutzabkommens hinken wir gefährlich weit hinterher. Es muss jetzt rasch und wirksam gehandelt werden, denn die Natur gibt uns keine Fristverlängerung“.
Für beide Organisationen ist klar: „Ein `Weiter so´ ist keine Option. Nichthandeln kommt einer vorsätzlichen Zerstörung der Zukunft gleich“. FFF und DGB sind sich auch einig, dass Klimaschutz und Arbeit nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen: „Arbeit, Umwelt und Klimaschutz sind kein Gegensatz. Der Weg in eine klimagerechte Zukunft muss sozial und gerecht gestaltet werden. Klimaschutz geht nur sozial“.
Das zentrale politische Projekt ist für DGB und FFF die sozial-ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft: „Wir müssen heute die Weichen stellen für die klimaneutrale Wirtschaft von morgen“.
Beide Verbände betonen: „Klimaschutz und Beschäftigung können und müssen Hand in Hand gehen. Eine engagierte Klimaschutzpolitik bietet große Chancen für mehr, neue und tariflich entlohnte und ökologisch nachhaltige Arbeitsplätze“.
DGB und FFF betonen: „Der Klimawandel ist Folge eines zutiefst ungerechten, menschenverachtenden und umweltzerstörenden Wirtschaftssystems, das auch die Klimakatastrophe beschleunigt.
Es ist höchste Zeit für einen grundlegenden Kurswechsel - weg von einem finanzmarktgetriebenen Kapitalismus, der Mensch und Natur ausbeutet und unsere natürlichen Lebensgrundlagen zerstört und hin zu einer sozialen und ökologischen Politik, die das Klima schützt und den Menschen und der Natur dient.“
Produkte, Produktionsverfahren und Wertschöpfungsketten müssen nach Auffassung von FFF und DGB so verändert werden, dass sie in ein neues nachhaltiges sozial-ökologisches Wirtschaftsmodell eingepasst werden können.
Beide betonen: „Die sozial-ökologische Transformation kann nur als gesamtgesellschaftliches Projekt gelingen. Zwar kann jede und jeder dazu aktiv beitragen, da die Art, wie wir leben, produzieren und konsumieren, Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima hat, dennoch bleibt das Hauptproblem ein systemisches."
Für DGB und FFF ist klar, dass es sich bei der notwendigen Transformation zugleich um soziale, ökologische und globale Gerechtigkeit geht: „Wir setzen uns für eine Weltordnung ein, in der alle Menschen eine gute Lebensperspektive haben, ganz gleich, wo sie geboren sind“.
DGB-Regionssekretär Horst Raupp, der das sozial-ökologische Umbaukonzept der Gewerkschaften vorstellte, unterstreicht: „Wir müssen aktiven Klimaschutz, gute Arbeit und Verteilungsgerechtigkeit zusammenführen.
Eine Reformstrategie, die die ökologische und die soziale Frage zusammendenkt, die auf eine intakte Umwelt und auf soziale Gerechtigkeit setzt, hat das Potential, die notwendige gesellschaftliche Bewegung für die sozial-ökologische Transformation zusammenzubringen“.