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Bergstraßen-Till: Mehr PR, denn vorbildliches Handeln

BENSHEIM. - „Wir haben kein Verständnis dafür, dass diese Streckenarbeiten ausgerechnet am Eröffnungswochenende des Bergsträßer Winzerfestes durchgeführt werden – immerhin dem größten Weinfest Südhessens, das gerade auch am Sonntag mit dem Festumzug viele tausende Besucher anlockt...“, schimpfte Bensheims Bürgermeister Rolf Richter kürzlich in einem Pressebeitrag.

Die Deutsche Bahn hatte aufgrund mehrerer Bauvorhaben, die von Samstag, 24. August, bis einschließlich Montag, 2. September, durchgeführt wurden, auf Beeinträchtigungen im Zugverkehr und einen entsprechenden Schienenersatzverkehr durch Busse hingewiesen.

Die mangelnde Koordination greift der Bensheimer Rathauschef durchaus berechtigt auf. Doch sollte er sich hinterfragen, weshalb seitens des Winzerfest-Veranstalters, dem Bensheimer Verkehrsverein, dessen Vorsitzender er ist, dies nicht rechtzeitig mit der Deutschen Bahn abgestimmt wurde.

Deren Planung läuft in der Regel mit mindestens dreimonatigem Vorlauf und wird mit allen betroffenen Kommunen ebenso zeitig kommuniziert. Will heißen: Hätten Rolf Richter und seine Mitstreiter Ende Mai / Anfang Juni nach Bekanntgabe der DB-Planungen zeitig reagiert, und die zeitlichen Abläufe mit dem Bauherrn abgestimmt, müsste er sich jetzt nicht beschweren.

Der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki äußerte sich jüngst im Stern-Interview: >Spätestens mit Gretas Segelreise über den Atlantik sieht man, dass es in ihrem Umfeld mehr um PR geht als um vorbildliches Handeln. Da ich als Liberaler Erfolg nicht neide, sage ich: Bestens, das macht ihr gut!<

Identisches könnte er auch Rolf Richter nach dessen oben geschilderten Angriff auf die Deutsche Bahn gesagt haben, denn in der derzeitigen politischen Situation in Bensheim ist dem Bürgermeister offenbar jedes Mittel recht, um Fehler auf andere Zeitgenossen zu projizieren, um damit das eigene Image aufzupolieren.