>Café Extrablatt< soll den Bensheimer Marktplatz beleben
Veranschlagte Kosten fĂŒr Abriss und Neubau des >Haus am Markt< steigen von ursprĂŒnglich veranschlagten 5,1 Millionen auf nunmehr 6,8 Millionen Euro: Magistrat prĂ€sentiert neue PlĂ€ne, stimmt der Kostenerhöhung um 1,7 Millionen Euro ohne Parlamentsbeschluss zu und stellt Abriss-Antrag fĂŒr das derzeitige GebĂ€udeBENSHEIM. - Die MietvertrĂ€ge fĂŒr das >Haus am Markt< (HaM)sind unterschrieben, das GebĂ€ude, in das die Mieter einziehen wollen, existiert bisher nur auf dem Papier mit veranschlagten Kosten in Höhe von 6,8 Millionen Euro.
Und noch steht an der Stelle, an der der Neubau entstehen soll ein eigentlich noch funktionsfĂ€higes wenngleich sanierungsbedĂŒrftiges rund 40 Jahre altes GebĂ€ude.
Mit dem Betreiber der Systemgastronomiekette >Cafe Extrablatt< (CE) prĂ€sentierte die Stadt Bensheim am Donnerstag, 31. Januar, jetzt nach jahrelangen ergebnislosen Verhandlungen einen Mieter, der in dem kĂŒnftigen GebĂ€ude nach eigener Darstellung âeine unkomplizierte Ganztages-Kneipen-Gastronomie mit Niveauâ plant.
Am gleichen Tag stellte die Stadt Bensheim beim Kreisbauamt in Heppenheim Abrissantrag fĂŒr das derzeitige GebĂ€ude, wie BĂŒrgermeister Rolf Richter berichtete. Heftige Kritik an dieser Vorgehensweise richtet vor allem die Vereinigung der mutigen BĂŒrger (VdmB) an die Verantwortlichen der Stadt.
Mehr als 1.200 Unterschriften liegen vor, mit denen sich Bensheimer BĂŒrger gegen den Abriss des HaM richten und dessen Sanierung zu deutlich geringeren Kosten fordern. Fast zeitgleich zur Pressekonferenz im Rathaus demonstrierten mehr als 30 BĂŒrger vor dem >Haus am Markt< gegen dessen Abriss.
WĂ€hrend der VdmB fĂŒr Samstag, 2. Februar, eine groĂe Demonstration gegen die Vorgehensweise der StadtvĂ€ter plant, sehen BĂŒrgermeister Rolf Richter und dessen Bruder Helmut, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Marketing- und Entwicklungsgesellschaft Bensheim, einer 100-Prozent-Tochter der Stadt, zuversichtlich.
âWir erreichen eine InitialzĂŒndung fĂŒr Marktplatz und Innenstadtâ, sieht der BĂŒrgermeister den richtigen Weg eingeschlagen und die Kostendeckung, gestĂŒtzt auf die Mieteinnahmen und einen jĂ€hrlichen stĂ€dtischen Zuschuss von 60.000 Euro an die Stadttochter MEGB als kĂŒnftige EigentĂŒmerin des 6,8-Mio-Projekts, bei âeiner schwarzen Nullâ.
âWir wollen Marktplatz und Innenstadt beleben. Ein zentraler Baustein in einem Gesamtkonzept ist die Belebung des oberen Marktplatzesâ, verdeutlicht Rolf Richter noch einmal seine Sicht der Dinge. Daran hĂ€tten sich alle Entscheidungen auszurichten.
Baudezernent Helmut Sachwitz ergĂ€nzte mit dem Vorhaben einen Ideenwettbewerb fĂŒr das ehemalige Kaufhaus KrĂ€mer auszuloben, und somit fĂŒr weitere Innenstadtbelebung zu sorgen.
âGestĂŒtzt auf eine innovative KĂŒche, die tĂ€glich von frĂŒh bis spĂ€t den kleinen und groĂen Hunger junger und Ă€lterer GĂ€ste stillt, ist >Cafe Extrablatt< vor allem GetrĂ€nke-orientiertâ, heiĂt es in der Eigendarstellung der Cafe-Kette aus dem MĂŒnsterland.
In den oberen Geschossen des geplanten Neubaus wollen nach wie vor das Familienzentrum und der Hospiz-Verein einziehen. Birgit Siefert, Vorsitzende des Vereins Familienzentrum, und die stellvertretende Vorsitzende des Hospiz-Vereins, Claudia Meyer, prÀsentierten ihre Vorstellungen von der Ausgestaltung und Nutzung der von ihnen belegten RÀumen im 1. und 2. Obergeschoss des geplanten Hauses.
Carsten Dreyer, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der CE-Immobilien GmbH, einem Tochterunternehmen der Cafe-Kette mit mehr als 80 Filialen, zeichnet fĂŒr die Expansion des MĂŒnsterlĂ€nder Unternehmens verantwortlich, stellte klar: âExtrablatt ist kein Franchise-Unternehmen.â
1,2 Millionen netto an Eigenmitteln will die inzwischen international agierende Cafe-Kette in ihre kĂŒnftige Bensheimer Filiale investieren. Dazu wurde zunĂ€chst ein 10-Jahres-Mietvertrag mit Optionn fĂŒr eine weitere Laufzeit zwischen den Vertragspartnern abgeschlossen.