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Rücksichtslose Abfallentsorger belasten Allgemeinheit

BENSHEIM. - „Es ist in keinem Fall ein Kavaliersdelikt, sondern ein rücksichtsloses und unverantwortliches Verhalten gegenüber der Allgemeinheit und der Umwelt“, prangert Ordnungsdezernent Adil Oyan illegale Müllentsorgung an, die für Kommunen generell ein großes Problem ist.

Wie in der gesamten Republik wird auch die Stadt Bensheim fast täglich mit wild abgelagertem Müll konfrontiert. Allein beim Bauhofservice des KMB summiert sich das pro Jahr auf 20 bis 30 Tonnen, die dann auf Kosten der Allgemeinheit ordnungsgemäß entsorgt werden.

Batterien, Reifen, Möbel, Bauschutt, Farben, Elektro-Großgeräte und anderes mehr landen oft da, wo sie nicht hingehören. Dabei handelt es sich um Gegenstände, für die es gut zugängliche Sammelstellen gibt, wie den Wertstoffhof oder das Umweltmobil. Illegale Müllentsorger gibt es im kleinen und großen Stil, und nur selten können die Verursacher ermittelt werden.

Gelingt das aber, dann kann das für den Übeltäter teuer werden: Laut dem in Hessen gültigen Bußgeldkatalog können Geldstrafen von 10 Euro für das Wegwerfen einer Zigarettenschachtel oder Bananenschale bis zu 50.000 Euro für Bauschutt mit Verunreinigungen schädlicher Art fällig werden.

Dabei geht es nicht nur um die Ahndung des Fehlverhaltens, es entstehen der Kommune auch Kosten für die Entsorgung des illegalen Mülls. Je nach Aufwand und Art des Mülls kommen im Jahr schon mal über 20 000 Euro zusammen.

Nicht eingerechnet sind dabei die „kleinen“ Müllsünden, wenn beispielsweise der Hausmüll in öffentlichen Abfallbehältern auf dem Friedhof oder im Stadtgebiet landet. Das ist genauso unverständlich wie eine Wagenladung von Altreifen, die im Wald zwischen Schwanheim und Fehlheim abgeladen wurden.

Dabei gibt es im Kreisgebiet ein leistungsstarkes Müllentsorgungssystem, das für die regelmäßige Abfuhr und Entsorgung des Rest- und Sperrmülls, des Bioabfalls und des Papiers sorgt. Auch für den Müll, der nicht über die zum Haus gehörenden Müllgefäße entsorgt werden kann, gibt es ausreichend Angebote von der Sperrmüllabfuhr über die Wertstoffhöfe bis zum Umweltmobil.

Wer Fragen hat, findet Ansprechpartner beim ZAKB (Tel. 06256/851 9777), beim Bauhofservice des KMB (06251/1096 78) oder kann sich auf den jeweiligen Internetseiten der Zweckverbände (www.zakb.de oder www.kmb-bensheim.de) informieren.

Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche engagierte Bürger, die sich beispielsweise bei der Aktion „Sauberhaftes Bensheim“ zusammenfinden und gemeinsam die Gemarkung von Müll und Unrat befreien. In diesem Jahr waren es wieder insgesamt 25 Kubikmeter Müll, die eingesammelt wurden.

Nicht zu vergessen die Facebook-Gruppe „Bensheimer krempeln die Ärmel hoch“ um Michelle Leist, die sich ebenfalls regelmäßig um die Reinigung der Winkelbachaue im Bereich der verlängerten Saarstraße kümmert.

In jedem Fall ist die Stadtverwaltung auf aufmerksame Bürger angewiesen: Wer wild abgelagerten Müll entdeckt oder Umweltsünder bei einer illegalen Müllentsorgung beobachtet, kann dies beim Team Allgemeine Sicherheit, Ordnung und Soziales unter der Rufnummer 06251/14205 melden. Smartphone-Nutzer können mit der kostenlosen Mängelmelder-App über Müllablagerungen informieren.

Die Adresse für die Entsorgung von Müll, der nicht in die Mülltonne passt, ist der Wertstoffhof Bensheim (Neuwiesenfeld 2): montags bis freitags von 13 bis 16.30 Uhr, zusätzlich dienstags, donnerstags und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr sowie samstags von 9.30 bis 15 Uhr.