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Ein seltener Gast in Nordheim

Die Kiesinsel bei Biblis-Nordheim wird gesperrt, um den seltenen und stark geschützten Flussregenpfeifer während der Brut- und Aufzuchtzeit nicht zu gefährden.

Flussregenpfeifer brüten auch dieses Jahr wieder in Nordheim: Betretungsverbot der Kiesinsel bis 31. Juli 2021

BERGSTRASSE / NORDHEIM. - Der Frühling ist da und mit ihm sind auch verschiedene Zugvögel aus ihren Winterquartieren im Mittelmeerraum oder Afrika zurück in den Kreis Bergstraße gekehrt.

Unter ihnen ein seltener Gast, dem es auch in diesem Jahr wieder am Nordheimer Rhein sehr zu gefallen scheint: der streng geschützte und gerade einmal 15 Zentimeter große Flussregenpfeifer.

Bereits im vergangenen Jahr hatte es sich die seltene Vogelart auf der Kiesinsel im Rhein bei Biblis-Nordheim „gemütlich gemacht“.

„Es gibt kaum noch geeigneten natürlich Lebensraum für den Flussregenpfeifer. Darum ist es für uns etwas ganz Besonderes und sehr erfreulich, dass hier bei uns im Kreis ein solcher Lebensraum noch vorhanden ist“, betont der hauptamtliche Kreisbeigeordnete und für das Umweltamt zuständige Dezernent Karsten Krug.

Außer der sich in Nordheim befindenden Sandbank ist in Hessen nur eine weitere Sandbank bei Rüdesheim als natürlicher Brutplatz dieser Art bekannt. „Daher gilt es die Vögel währende der Brut- und Aufzuchtzeit besonders zu schützen“, so Krug.

Denn: Der Flussregenpfeifer reagiert höchst empfindlich auch fremde Außenreize und verlässt zum Beispiel bei Störungen durch Menschen oder Hunde sein Nest.

Aufgrund der guten Tarnung der bis zu vier sandfarbenen Eier, die der seltene Vogel in einer Mulde direkt auf den Boden legt, können diese leicht übersehen werden.

Zum Schutz des frei lebenden, besonders und streng geschützten Flussregenpfeifers gibt es daher auch in diesem Jahr wieder ein Betretungsverbot für die Sandbank bei Nordheim.

Aufgrund einer Allgemeinverfügung der Unteren Naturschutzbehörde ist es bis zum 31. Juli untersagt, die Kiesinsel zu betreten, sobald der Rheinpegel sinkt und die Kiesinsel begehbar ist.

Ebenso ist es verboten, dort Hunde freilaufen oder baden zu lassen sowie Wasserfahrzeuge aller Art dort zu Wasser zu lassen. Entsprechende Schilder am Rheinufer weisen auf die Sperrung hin. Bereits im vergangenen Jahr war die Kiesinsel während der Brut- und Aufzuchtzeit des Flussregenpfeifers gesperrt.

Dieses Handeln zeigte dabei unmittelbar Erfolg: So konnten Mitarbeitende der Unteren Naturschutzbehörde bereits im Juni 2020 beobachten, dass auf der Kiesinsel tatsächlich auch Nachwuchs geschlüpft war.

Die Untere Naturschutzbehörde bittet daher um Verständnis und hofft, dass auch in diesem Jahr junge Flussregenpfeifer am Nordheimer Rhein das Licht der Welt erblicken werden.

Zudem weist die Behörde darauf hin, dass Zuwiderhandlungen je nach Schwere des Verstoßes mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro geahndet werden.