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Die spannende Geschichte des Baßmannparks

Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung (links) und Claudia Sosniak, Leiterin des Stadtarchivs vor einer der neuen Info-Tafeln zum Baßmannpark. Foto: Pressedienst Bensheim

BENSHEIM. - Er ist ein grünes Juwel mit spannender Geschichte: Der Baßmannpark hat für Bensheim eine besondere kultur- und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Allerdings ist das Kleinod mit seinen unter Denkmalschutz stehenden Bauwerken und seinem zum Teil exotischen Baumbestand in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr in Vergessenheit geraten.

Zwei kürzlich von der Stadt Bensheim aufgestellte Info-Tafeln weisen nun auf die Historie des weitläufigen Naherholungsgebiets hin.

Sie stehen am Blauen Türmchen (offiziell Luginsland) und an der Konrad-Adenauer-Straße, von wo aus Spaziergänger an der von Heinrich Metzendorf entworfenen dreibogigen Feldsteinbrücke in den Park gelangen.

Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung und Claudia Sosniak, Leiterin des Stadtarchivs, begutachteten bei einem Ortstermin die schön und mit vielen Bildern gestalteten Schilder.

Texte und Bilder auf den Hinweistafeln stammen aus dem Stadtarchiv. Claudia Sosniak hat sich intensiv mit der Geschichte des Baßmannparks befasst.

Der Name „Baßmann“ ist zurückzuführen auf den Bensheimer Gemeindebürgermeister und Verwalter der Dalbergschen Güter, Christoffel Nicolaus Baßmann. Die nach ihm benannte Gewannbezeichnung „am Baßmann“ taucht im Gerichtsprotokoll der Stadt Bensheim im Jahr 1750 auf.

Das Areal hatte im Laufe der Zeit verschiedenen Besitzer, darunter den Schotten Thomas Abercromby Scott-Duff und den Wormser Textilfabrikanten Wilhelm Valckenberg. Er erwarb das Anwesen 1895 und ließ den „Amalienhof“ (heute die Kindererholungsstätte Katharinenstift) sowie den angrenzenden Park systematisch weiter ausbauen.

Nach dem Tod seiner Ehefrau Amalie geborene Bollermann wurden die repräsentative Villa und die parkähnliche Anlage 1932 an das Seraphische Liebeswerk Koblenz verkauft.

Für die Stadt erwies sich das Gelände als ideales Naherholungsgebiet. Durch die Pacht weiterer Flächen wurde das Gelände erweitert und 1974 offiziell als Baßmannpark der Öffentlichkeit übergeben. 1991 entschied man sich im Rathaus zum Kauf des Areals.

Seitdem wird der Park mit jährlichen Mitteln für den Natur- und Landschaftsschutz sowie der Verkehrssicherungspflicht instandgehalten.

Um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, wurden in diesem Jahr zwei Panoramaliegen aufgestellt. Heute erstreckt sich die lokale Besonderheit über das Stadtviertel am Leimenberg, das Katharinenstift und die Klinik Schloss Falkenhof bis hinauf zum Höhenrücken.

Wer mehr über den Baßmannpark erfahren möchte, hat in diesem Jahr zweimal die Gelegenheit dazu. Am Donnerstag, 19. September, hält Claudia Sosniak um 19 Uhr im Museum Bensheim einen Vortrag zum Thema „Der Baßmannpark – Ein vergessenes Kleinod in Bensheim“.

Passend dazu wird es einen Rundgang im Baßmannpark mit Forstwirtschaftsmeister Markus Steinbacher und Claudia Sosniak am 12. Oktober um 10 Uhr zur Geschichte und der Flora geben.

Ende dieses Jahres wird die Geschichte des Baßmannparks darüber hinaus im neuen Band der Geschichtsblättern Kreis Bergstraße mit allen Details nachzulesen sein.