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Gemeinsam für mehr Kinderschutz

Bei einem Pressegespräch stellte der hauptamtliche Kreisbeigeordnete und für das Thema zuständige Dezernent, Matthias Schimpf (2. von rechts), gemeinsam mit dem Leiter des Jugendamtes, Kai Kuhnert (links daneben), der Jugendhilfeplanerin, Susanne Pfaff (rechts) sowie der insoweit erfahrenen Fachkraft (IseF) im Kinderschutz für die Schulen des Kreises Bergstraße, Hedy Fraas (links), den Jahresbericht 2023 des Jugendamtes vor. Foto: Pressedienst Bergstraße

Jugendamt des Kreises stellt Jahresbericht 2023 vor + + + Mehr Achtsamkeit in Bevölkerung verzeichnet

BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Was tut der Kreis eigentlich für den Kinderschutz? Welche Hilfsangebote gibt es für Eltern und Sorgeberechtigte, die sich vielleicht in schwierigen Situationen befinden?

Um diese und weitere Fragen ging es kürzlich bei einer Pressekonferenz des Jugendamtes, bei der es neben seinen Angeboten vor allem auch Entwicklungen sowie aktuelle Zahlen zum Thema Kinderschutz vorstellte.

Im vergangenen Jahr verzeichnete das Jugendamt des Kreises insgesamt 573 Meldungen von Verdachtsfällen auf Kinderwohlgefährdung. Das sind 78 mehr als noch 2022. Grundsätzlich seien seit 2016 fast kontinuierlich steigende Zahlen zu beobachten.

„Das hat nicht zwingend etwas mit der Zunahme an tatsächlichen Kindeswohlgefährdungen zu tun. Vielmehr ist unsere Gesellschaft achtsamer geworden und meldet lieber einmal zu viel eine Auffälligkeit, als einmal zu wenig.

Wir haben es geschafft, die Bevölkerung wesentlich stärker für das Thema zu sensibilisieren“, erklärt der hauptamtliche Kreisbeigeordnete und für das Thema zuständige Dezernent, Matthias Schimpf.

So ist etwa die Zahl der Hinweisgeber aus dem Umfeld von Betroffenen gestiegen. Dem Jahresbericht zufolge sind Polizei und Justiz weiterhin die größte Quelle für Meldungen von Verdachtsfällen, gefolgt von anonymen Meldungen, Elternteilen oder Sorgeberechtigten, Schulen, Kindertageseinrichtungen, Bekannten oder Nachbarn sowie schließlich von Verwandten.

Trotz der gestiegenen Zahlen konnte 2023 allerdings in mehr als der Hälfte der Verdachtsfälle kein Hilfebedarf festgestellt werden.

„Die Familie ist ein besonders hohes Gut, das es zu schützen gilt. Auch dem Jugendamt ist das ein wichtiges Anliegen. Es geht nicht ums Denunzieren, Anschwärzen oder Kinder wegnehmen“, betont der hauptamtliche Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf.

„Wir wollen mit den Erziehungsberechtigten zusammenarbeiten, um gemeinsam einer möglichen Kindeswohlgefährdung vorzubeugen beziehungsweise sie zu beseitigen. Das Wohl des Kindes steht dabei an erster Stelle. Dennoch soll es, soweit möglich, stets in seiner Herkunftssituation bleiben oder dahin zurückkehren.“

Das Jugendamt bietet werdende Eltern sowie Familien mit Kindern und Jugendlichen eine Vielzahl von Dienstleistungen an. Dazu zählen sowohl präventive Angebote wie Unterstützungsmöglichkeiten. Weitere Informationen dazu gibt es unter https://www.kreis-bergstrasse.de/landkreis-politik/kreisverwaltung/fachaemter-und-behoerden/jugendamt/.

Informationen zum Thema Kinderschutz und erste Anlaufstellen gibt es unter https://www.kreis-bergstrasse.de/unser-buergerservice/familie-jugend-senioren/kinderschutz/.