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Bi-Pride-Flagge gehisst

Bürgermeisterin Christine Klein, Markus van den Boom (Leitung Jugendförderung Bensheim), Anna Dähn (Teilnehmerin „Treffpunkt Queer), Janik Hartnagel (Team Soziales und Integration), Liane Molt (Teilnehmerin „Treffpunkt Queer“) und Marion Vatter (Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Bensheim, von links) bei der Fhnenhiung. Foto: Pressedienst Bensheim

Stadt Bensheim setzt Zeichen fĂĽr mehr bisexuelle Sichtbarkeit

BENSHEIM. - Mit dem „Celebrate Bisexuality Day“ oder auch „Bi Visibility Day“ (Tag der Bi+sexuellen Sichtbarkeit) machen weltweit bi+sexuelle Menschen und ihre Verbündeten am 23. September auf die sexuelle Orientierung der Bi+sexualität und die damit immer noch verbundenen gesellschaftlichen Vorurteile und Diskriminierungen aufmerksam.

Wie in vielen weiteren deutschen Städten zeigt auch die Stadt Bensheim Flagge und hisste daher die Fahne der bi+sexuellen Menschen.

„Mit der Bi-Pride-Flagge setzen wir gemeinsam ein Zeichen für mehr bisexuelle Sichtbarkeit. Leider ist das Thema in der Gesellschaft nach wie vor noch ein Tabuthema, das aber dringend in die Öffentlichkeit gehört. Denn Bi-Sexualität ist Teil unserer Gesellschaft“, bemerkt Bürgermeisterin Klein.

Nach wie vor findet der „Tag der Bisexualität“ bisher nur eine kleine mediale Bühne. Bi+sexualität wird häufig geleugnet und unsichtbar gemacht.

Dabei sind Bi+sexuelle keine Minderheit. 21 Prozent der deutschen Erwachsenen ordnen sich selbst im bi+sexuellen Spektrum ein, bei den 18- bis 24-Jährigen sind es sogar 39 Prozent.

Dabei ist es wichtig zu verstehen – und darum geht es bei dem PLUS in Bi+sexualität – dass es ebenso pansexuelle, polysexuelle und omnisexuelle Menschen gibt, die sich auch innerhalb der queeren Community immer wieder legitimieren und erklären müssen.

In Bensheim hat sich die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Marion Vatter vor drei Jahren mit UnterstĂĽtzung von BĂĽrgermeisterin Christine Klein darum gekĂĽmmert, dass in Bensheim zum ersten Mal die Bi-Pride-Flagge gehisst wird.

„Die Fahne vor dem Rathaus zeigt, dass die Stadt für Toleranz steht. Wir sind allen Menschen gegenüber, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, offen und bieten ihnen Hilfe und Unterstützung an“, so Vatter.

Dabei bedankte sie sich für die gute Netzwerkarbeit in Bensheim und der Region, die „in der Gesellschaft eine Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit für das Thema Bi+sexualität schafft“. Niedrigschwellige Angebote wie der „Treffpunkt Queer“ verdeutlichen, dass es eine aktive Community in der Region gibt.

Als wichtiger Bestandteil der Gleichstellungsarbeit unterstützt das Frauenbüro der Stadt – gemeinsam mit AdiNet Südhessen, dem LSBT*IQ-Netzwerk Südhessen und dem Verein Fabian Salars Erbe – die Akteurinnen und Akteure, die dieses Projekt initiiert haben.

„Wir wollen der Gesellschaft nichts überstülpen, aber zeigen, dass wir da sind“, erklärt Anna Dähn als Teilnehmerin des Treffpunkts Queer. Liane Molt, die das Angebot ebenfalls regelmäßig wahrnimmt, verdeutlicht, dass „wir keine Rand- oder Splittergruppe sind, sondern Teil der Gesellschaft, des bunten Blumenstraußes“.

Mit Unterstützung des Frauenbüros ist in Bensheim zudem auch ein Treff für Jugendliche ins Leben gerufen worden, der durch die Hessische Landesfachstelle „Queere Jugendarbeit“ des Hessischen Jugendrings für zunächst ein Jahr gefördert wird.

Markus van den Boom, Leiter der Bensheimer Jugendförderung, und Paula Hille, inhaltliche Leiterin der Treffs, wollen damit einen Ort schaffen, an dem „junge Menschen so sein können, wie sie möchten“. Interessierte Jugendliche können eine Mail an queerejugendbensheim(at)gmx.de schreiben oder sich per Direktnachricht über den Instagram-Account @queere.jugend_bensheim an das Organisationsteam wenden.

Seit mehr als 20 Jahren wird der Bisexual Visibility Day in vielen Ländern weltweit gefeiert, der seitdem ein Zeichen für mehr bisexuelle Sichtbarkeit setzt. Ins Leben gerufen haben ihn Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer internationalen LSBTIQ-Konferenz 1999 in Südafrika.

Im selben Jahren war er von drei BĂĽrgerrechtlern in den USA begrĂĽndet worden. Seitdem wird er am 23. September weltweit gefeiert, mit dem Ziel, die bisexuelle Geschichte, Kultur und bisexuelle Menschen in das Licht der Ă–ffentlichkeit zu rĂĽcken.

Quelle zur Zahlenangabe: www.bipride.de/presse/