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Erfolgsmodell gegen Langzeitarbeitslosigkeit

Erfolgsmodell eoPLUS: Die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz (4. v. rechts) mit Grasellenbachs Bürgermeister Markus Röth (rechts), Mitarbeitern von Neue Wege sowie eoPLUS-Kooperationspartnern.

Austausch zur Arbeitsvermittlungsmaßnahme eoPLUS

KREIS BERGSTRASSE. - Der diesjährige Weltgesundheitstag stand unter dem Motto „Flächendeckende Gesundheitsversorgung“ und sollte das Augenmerk der Öffentlichkeit darauf lenken, dass jeder Mensch – unabhängig von Ort, Zeit und finanzieller Situation – einen Anspruch auf Gesundheits­dienstleistungen hat.

In diesem Sinne nahm Diana Stolz, die Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Bergstraße, den Gesundheitstag zum Anlass, das Jobcenter Mörlenbach zu besuchen und sich mit den Verantwortlichen und kooperierenden Trägern über die Maßnahme eoPLUS auszutauschen.

Das Wort „eoPLUS“ ist eine Abkürzung für „Einstiegsoffensive PLUS“ und ist eine Weiterentwicklung des Programmes „Einstiegsoffensive“, mit der der Eigenbetrieb „Neue Wege“ im Kreis Bergstraße Menschen, die ihre Arbeit verloren haben und vor der Langzeitarbeitslosigkeit stehen, sofort und intensiv betreut. Die Erfolge sind vielversprechend.

Mit eoPLUS geht das Bergsträßer Jobcenter seit 2013 einen Schritt weiter und bietet Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zusätzliche individualisierte Möglichkeiten, um erneut berufstätig zu werden. Zugrunde liegt die Erkenntnis, dass vor allem Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind und damit Hartz IV beziehen.

Bei eoPLUS arbeitet ein multidisziplinäres Team bestehend aus Arzt, Gesundheitscoach, Jobcoach und Psychologe gemeinsam mit dem Kunden daran, den Gesundheitszustand möglichst zu verbessern und einen eigenen Lebensweg zu finden.

So gehören ein Gesundheitscheck, die Überprüfung der Erwerbsfähigkeit, individuelle Begleitung, medizinisch-therapeutische Unterstützung, einen persönlichen Integrationsplan oder das Jobcoaching zu diesem Programm. Kooperationspartner des Jobcenters bei eoPLUS sind beispielsweise die Caritas Bergstraße (u.a. Suchtberatung), die AWO (u.a. Schuldnerberatung) oder die Diakonie Bergstraße (Aufsuchende Hilfe).

Enger Kontakt – unter anderem für Praktika und zur Arbeitserprobung – besteht zudem zu mehreren regionalen Unternehmen. Getragen wird eoPLUS von der SRH Berufliche Rehabilitation GmbH Heidelberg und der Softdoor GmbH in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Jobcenter „Neue Wege“.

„Bei eoPLUS setzen wir von Beginn an auf die Kooperation mit zahlreichen Fachleuten, denn nur ein zielgerichtetes, gemeinsames Handeln führt hier zum Erfolg“, betonte Gesundheitsdezernentin Diana Stolz, die auch für den Eigenbetrieb „Neue Wege" zuständig ist.

eoPlus sei ein Erfolgsmodell: „Insgesamt haben bisher 784 Teilnehmer die Maßnahme absolviert. 30 Prozent sind danach keine Kunden vom Job-Center mehr“, hob Stolz hervor. Weitere 130 Teilnehmer konnten danach in andere Maßnahmen vermittelt werden.

Der ganz persönliche Erfahrungsbericht einer ehemaligen Kundin des Mörlenbacher Jobcenters, die das Programm eoPLUS absolviert hatte, unterstrich beim Treffen am Weltgesundheitstag die Wichtigkeit und die individualisierte Herangehensweise dieser Maßnahmen:

„Hier wurde ich als Mensch behandelt und nicht als Fallnummer. Ohne diese Unterstützung wäre ich nie aus dem Loch herausgekommen“, so Frau B. „Jetzt entscheide ich wieder über mein Leben.“ Frau B. hat im ersten Arbeitsmarkt Fuß gefasst und ist heute in leitender Position im gastronomischen Bereich tätig.