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Fachwerkhäuser am Marktplatz: Stadt beendet Verhandlungen mit Eigentümern

„Gespräche mit Denkmalbehörde werden wieder aufgenommen“, kündigt Erster Stadtrat Helmut Sachwitz an: „Der erste Termin steht, dann haben die Juristen das Wort“

BENSHEIM. - Die Stadt Bensheim hat die Verhandlungen über einen Kauf der Fachwerkhäuser am Marktplatz für beendet erklärt. „Wir sind bis an die Schmerzgrenze gegangen“, betont Bürgermeister Rolf Richter.

Mit den Verhandlungen wollte die Stadt auch den Vorwurf von Kritikern entkräften, man könne und dürfe ein solches Problem nicht mit juristischen Mitteln lösen, sondern auf dem Verhandlungsweg. Die Aufnahme vieler gut gemeinter Ratschläge sei nun erkennbar ins Leere gelaufen.

Mit verschiedenen flankierenden Angeboten habe man neben einem reinen Kaufangebot immer wieder versucht, auf die Befindlichkeiten der Eigentümer einzugehen.

Während der Vertragsverhandlungen seien gleichzeitig bewusst alle Bemühungen ausgesetzt worden, mit der Denkmalbehörde des Kreises Bergstraße mit juristischen Mitteln den Eigentümer zu veranlassen, den Zustand der Häuser am Marktplatz 2 und 3 zu verbessern.

„Wir nehmen diese Bemühungen gemeinsam mit der Denkmalbehörde jetzt wieder auf“, kündigt Erster Stadtrat Helmut Sachwitz an. „Der erste Termin steht, dann haben die Juristen das Wort“, so Sachwitz.

Die Verhandlungen mit den Eigentümern der Häuser zogen sich über mehr als ein Jahr. Die Stadt sei bereit gewesen, den von Eigentümerseite aufgerufenen Kaufpreis zu zahlen, bis letztlich eine Forderung vorgelegt worden sei, die doppelt so hoch gelegen habe, als die ursprünglich geforderte Summe. Zuletzt habe die Forderung bei 2,9 Millionen Euro gelegen.

„Dieses Geschäftsgebaren halten wir für sehr fragwürdig“, sagt Rolf Richter. Der Magistrat hat die Verwaltung jetzt beauftragt, alle Maßnahmen zu ergreifen, um das Erscheinungsbild und den Zustand der beiden Gebäude zu verbessern.

Die Fachwerkhäuser an der nördlichen Ecke des Marktplatzes seien in ihrem schlechten Zustand seit Jahren ein Ärgernis, ein Großteil der Gebäude steht leer. Die Stadt hatte über die MEGB ein Kaufinteresse hinterlegt. Angegangen werden sollte dann die dringend notwendige Komplettsanierung der alten Häuser. Die Hoffnung auf diese schnelle Lösung habe sich damit vorerst zerschlagen.