Lampertheim erhält das KOMPASS-Sicherheitssiegel
Polizeivizepräsident Rudi Heimann überreicht Lampertheims Bürgermeister Gottfried Störmer die formale Auszeichnung für eine herausragende PräventionsarbeitLAMPERTHEIM. - Im Rahmen des zweiten Präventionstags hat Polizeivizepräsident Rudi Heimann am Sonntag, 18. September, der Stadt Lampertheim das KOMPASS-Sicherheitssiegel überreicht.
2019 ist Lampertheim der Sicherheitsinitiative des Hessischen Innenministeriums beigetreten und hat seit dieser Zeit gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Polizei Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit und das subjektive Sicherheitsgefühl in der Stadt zu steigern.
„Lampertheim ist gemäß der polizeilichen Kriminalstatistik mit 910 Straftaten und einer Aufklärungsquote von fast 64% eine sichere Stadt. Doch das bedeutet nicht automatisch, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger in ihrer Stadt auch wohlfühlen.
Um dies zu verbessern, ist das Engagement der Stadt Lampertheim vorbildlich. Binnen kürzester Zeit hat Lampertheim alle Schritte des Kompass-Prozesses durchlaufen.
Nachdem die lokalen Sicherheitsbedürfnisse gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und der Polizei umfassend und nachvollziehbar erhoben wurden, haben die Verantwortlichen umgehend passgenaue Lösungsansätze und Maßnahmen initiiert und umgesetzt, um die festgestellten negativen Einflüsse zu beseitigen.
Mit diesen sinnvollen, angemessenen und zielführenden Maßnahmen hat die Stadt bereits erste Erfolge erzielt und somit die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in Lampertheim spürbar gesteigert.
Das KOMPASS-Sicherheitssiegel ist somit die formale Auszeichnung für eine herausragende Präventionsarbeit, auf die die Bürgerinnen und Bürger der Stadt auch zukünftig bauen können“, so Polizeivizepräsident Rudi Heimann.
Bürgermeister Gottfried Störmer freut sich über das KOMPASS-Sicherheitssiegel, verknüpft dieses aber mit einer Verpflichtung: „Eine Auszeichnung ist auch immer der Auftrag, weiter an einer Sache dranzubleiben und diese langfristig und nachhaltig weiterzuentwickeln.
Genau das werden wir mit dem KOMPASS-Programm in unserer Stadt machen, um auch künftig das Sicherheitsgefühl unserer Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern.“
Die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger fühlten sich auch vor Beitritt in das KOMPASS-Programm in ihrer Stadt sicher. Doch durch die Bürgerbefragungen und zwei Sicherheitskonferenzen hatten sie die Möglichkeit, aktiv an der Entwicklung ihrer Stadt mitzuwirken.
„Die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt wissen am besten, wo der Schuh drückt. Deshalb ist es so wichtig, sie zu beteiligen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen“, so der Polizeivizepräsident.
Im Rahmen von KOMPASS wurde in Lampertheim bereits seit Anfang 2020 ein aktiver Präventionsrat gegründet, der sich mit aktuellen Entwicklungen und Sicherheitsbedarfen befasst.
Gleich zu Beginn der KOMPASS-Teilnahme benannte die Stadt eine KOMPASS-Ansprechpartnerin als Schnittstelle zur Polizei. Die Zusammenarbeit ist kontinuierlich, zuverlässig und konstruktiv.
Weiterhin wurden folgende auf die Stadt abgestimmte passgenaue KOMPASS-Maßnahmen entwickelt und umgesetzt:
- Einführung des Gewaltpräventionsprogramms „Gewalt-Sehen-Helfen“
- Installierung und Verbesserung von Beleuchtungssystemen
- Aufstockung der Grünschnitt-Kolonne und regelmäßiger Grünschnitt
- Beseitigung von Angsträumen durch „erlaubte und künstlerische“ Graffiti
- Aufstockung der Stadtpolizei
- Aufstockung des Freiwilligen Polizeidienstes
- Weitere Installation von LEON-Hilfeinseln
- Ausarbeitung des Projektes „Sicherer Schulweg“
- Einrichtung einer Kampagne gegen den „wilden Müll“
- Erarbeitung einer Präventionsbroschüre für die speziellen Belange und Wünsche von Seniorinnen und Senioren
- Installation zur Möglichkeit von Besuchen bei dem Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) zur Sensibilisierung von Kindern für das Thema Müllentsorgung und Mülltrennung
- Teilnahme und Bewerbung der Aktion „Heimwegtelefon“
- Entwicklung eines Präventions-Wegweisers "Stark mit Schule" in Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Bergstraße
- Planung eines ganzheitlichen Konzepts zur Verbesserung von Verkehrsbrennpunkten an den Schulen
Die Vielzahl der unterschiedlichen Maßnahmen zeigt, wie breitgefächert das KOMPASS-Programm sein kann. Die Verantwortlichen der Stadt bieten gemeinsam mit der Polizei für alle Altersgruppen Präventionsmaßnahmen an und kümmern sich gleichzeitig um die Sorgen und Ängste ihrer Bewohnerinnen und Bewohner.
Als besonderer Baustein von KOMPASS ist von polizeilicher Seite „die Schutzfrau bzw. der Schutzmann vor Ort“ zu sehen. Zu Fuß unterwegs oder zu festen Sprechzeiten im Büro, sind sie der direkte Ansprechpartner für die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt, aber auch Bindeglied zwischen Schulen, Vereinen und der Polizei.
Mittlerweile nehmen bereits 130 Kommunen hessenweit an der Sicherheitsinitiative KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) teil. Über 2,8 Millionen Hessinnen und Hessen profitieren damit von der bundesweit einmaligen Initiative des Hessischen Innenministeriums an die Städte und Gemeinden.
Ziel des Programms ist es, die Sicherheitsarchitektur in den Kommunen individuell weiterzuentwickeln und passgenaue Lösungen für Probleme vor Ort zu entwickeln.
Dabei soll Bestehendes auf den Prüfstand gestellt und eine detaillierte Maßnahmenliste erstellt werden, wie die Sicherheit vor Ort weiter verbessert werden kann.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Prävention. Von grundlegender Bedeutung ist, dass alle Partner, die Aufgaben im Bereich der Sicherheit wahrnehmen sowie die Bürgerinnen und Bürger an einen Tisch geholt werden.
Weitere Informationen zum KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel sind unter: https://innen.hessen.de/Sicherheit/KOMPASS zu finden.