KI, Pflegeroboter und IT-Sicherheit: Facetten digitaler Transformation im Kreis
Countdown zum Digitaltag: Landrat Engelhardt besucht Akteure der DigitalisierungBERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - „Digitalisierung: Entdecken. Verstehen. Gestalten.“ – unter diesem Motto findet am 16. Juni der vierte bundesweite Digitaltag statt.
Um auf die zahlreichen Facetten der Digitalisierung im Kreis Bergstraße aufmerksam zu machen, besuchte Landrat Christian Engelhardt bereits im Vorfeld verschiedenste Akteure und lud auch selbst zu Veranstaltungen ein, die die digitale Transformation zum Schwerpunkt haben.
Zudem halten der Kreis sowie die zugehörigen Kommunen rund um den Digitaltag ein reichhaltiges Programm bereit, um für die Chancen, aber auch die Risiken der Digitalisierung zu sensibilisieren. „Die Digitalisierung bietet uns riesige Chancen, die wir ergreifen müssen.
Dies gilt für die Wirtschaft und die Gesellschaft und natürlich auch für uns als Verwaltung. Dabei müssen wir mit Weitblick und Entschlossenheit, aber auch mit Verantwortungsbewusstsein im Hinblick auf mögliche Risiken vorgehen“, so der Landrat zur Bedeutung des bundesweiten Digitaltages.
Digitalisierung und Automatisierung können probate Mittel sein, um dem Fachkräftemangel zumindest in Teilen zu begegnen. Dabei kann auch die Künstliche Intelligenz eine besondere Rolle spielen.
Unter dem Titel „KI in Gesundheit und Pflege“ lud Landrat Engelhardt deswegen ein breites Fachpublikum im Vorfeld des Digitaltags ins Fachpflegezentrum Bergstraße nach Lorsch ein. Ziel: Gemeinsam zu diskutieren, welche Chancen die Digitalisierung für den Gesundheitsbereich bringt.
Mit Dr. Rainer Wieching von der Universität Siegen hatte der Landrat einen versierten Referenten gewonnen, der seit vielen Jahren im Bereich der Automatisierung zur Unterstützung der Fachkräfte im Pflegebereich forscht.
Fazit: In einem Bereich wie der Pflege, in dem menschliche Zuwendung besonders wichtig ist, kann auch die Künstliche Intelligenz Fachkräfte nicht ersetzen – sie kann aber als Unterstützung dienen, um mehr Zeit für den persönlichen Kontakt zu ermöglichen.
„Künstliche Intelligenz wird auch in Zukunft die Arbeit von Menschen im Pflegebereich nicht gänzlich übernehmen – und das ist auch gut so. Sie kann aber helfen, dass wieder mehr Zeit für wirklich gute Pflege bleibt“, so Landrat Engelhardt zur Quintessenz des Austauschs.
Gerade auch für die regionale Wirtschaft ist die Digitalisierung ein Meilenstein-Thema. Viele Unternehmen im Kreis Bergstraße nutzen die digitale Transformation oder haben sie zum Kernstück ihres Geschäftsmodells gemacht.
So bietet beispielsweise die IMPAKT GmbH in Bensheim ein umfangreiches Beratungsangebot für die Digitalisierung von mittelständischen Unternehmen an.
Im persönlichen Gespräch konnte Geschäftsführerin Yasmin Schütte dem Landrat berichten, dass sie unter dem Pseudonym „Mutti Mittelstand“ auch die großen Fragen der Digitalisierung für ein breites Publikum in ihrem Youtube-Blog beleuchtet.
Unweit von der IMPAKT GmbH im Bensheimer Stubenwald hat die Antago GmbH ihren Sitz. Deren Geschäftsführer Alexander Dörsam kümmert sich mit seinem Team um das immer brisanter werdende Thema der Cybersicherheit. Neben Firmen würden auch Behörden und Verwaltungen immer häufiger Ziel von Cyberangriffen.
Antago ist deswegen auf strukturelle Antworten für die schlimmsten Szenarien spezialisiert und berät zudem übergeordnete Behörden, deren Kernaufgabe die Abwehr von Angriffen darstellt.
Auch Landrat Engelhardt verdeutlichte die Bedeutung für seine Verwaltung und verwies auf die vielseitigen Maßnahmen, die der Kreis bereits ergriffen hat, um seine Systeme vor Hackern zu schützen.
Aber auch ganz „klassische“ Branchen haben längst die Vorteile der Digitalisierung erkannt – so auch AWB Anlagen- und Werkzeugbau in Lampertheim, ein Unternehmen mit Spezialisierung auf die Bearbeitung von Legierungen und für Präzisionsbauteile für Luft- und Raumfahrt.
Beim gemeinsamen Rundgang mit Geschäftsführer Heiko Utsch konnte Landrat Engelhardt erfahren, wie mit Hilfe von digitalen Techniken beispielsweise das Werkzeugmanagement effizient und sicher unter dem Stichwort „Tool24“ gestaltet werden kann.
„Wir sind ein starker Wirtschaftsstandort – und zukunftsfähig dazu. Unsere Wirtschaft nutzt die Digitalisierung, um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Diesen Weg wollen wir als Verwaltung ebenfalls weiter konsequent gehen“, so Engelhardt.
Neben verschiedenen Dienstleistungen, die für die Bürgerinnen und Bürger über das Online-Zugangsgesetz digital zur Verfügung stehen sollen, treibt der Kreis die digitale Transformation der Verwaltung kontinuierlich voran.
So wurde bereits in den meisten Abteilungen die elektronische Akte eingeführt, ebenso wird Schritt für Schritt die digitale Ausstattung der Verwaltung zum Wohle der Bürger modernisiert und optimiert.
Und auch die Kreisvolkshochschule bietet viele Kurse an, bei denen die Digitalisierung im Zentrum steht: Vom sicheren Umgang mit digitalen Systemen über den Einsatz von KI im täglichen Leben bis hin zum papierlosen Büro – ein umfangreiches Angebot, das bereits von vielen Menschen im Kreis genutzt wird.
Auch am Digitaltag selbst finden viele Aktivitäten im Kreis statt: Der digi_space in Heppenheim begeistert Grundschüler für Lego Robotik. Die Stadtbibliothek in Bensheim lädt zum Vortrag „Wie denkt ein Computer? Einstieg in die Welt der Technik“ ein.
Und auch in Bürstadt gibt es mit 3D-Druck für Kids sowie in Lampertheim mit Veranstaltungen zum Thema MINT für alle ab 6 Jahren und Media.labs für Jugendliche ab 12 Jahren weitere attraktive Angebote. Die genauen Daten dazu finden sich auf der Aktionslandkarte auf der Homepage des Digitaltags unter digitaltag.eu.
„Unser Countdown zum Digitaltag dient dazu, die große Bedeutung und Vielseitigkeit von Digitalisierung im Kreis Bergstraße darzustellen. Ich bin sehr stolz darauf, wie umfangreich viele Akteure, aber auch wir als Kreisverwaltung, die digitale Transformation umsetzen.
Doch wir dürfen nicht nachlassen, sondern müssen unsere Anstrengungen kontinuierlich ausbauen. Denn nur so können wir auch auf überregionaler Ebene mit den Trends der Zeit Schritt halten“, so Landrat Engelhardt abschließend.