NEWS

Nach erfolgreichem Start: Triple Win-Projekt wird verlÀngert

Ein eingespieltes Team: Die Organisatorinnen und Integrationsbeauftragten Ute StadtmĂŒller und Vera Balog (rechts und 2. von rechts) mit Pflegedirektor Rayk Oemus (hinten) und den zwei Triple-Win-Mitarbeiter*innen Dajana Gajić und Haris Hajrić (links und 2. von links), die sich nach einem halben Jahr sehr gut im KKB und in Heppenheim eingelebt haben. Foto: Pressedienst KKB

Das Projekt ermöglicht Wege der Personalgewinnung aus dem Ausland + + + Die internationalen Kollegen aus dem ersten Projektjahr sind sehr gut angekommen

BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Nach einem erfolgreichen ersten Jahr verlĂ€ngert das Kreiskrankenhaus Bergstraße das Projekt Triple-Win, bei dem sich auslĂ€ndische FachkrĂ€fte im Klinikum integrieren, um dem Mangel an PflegekrĂ€ften entgegenzuwirken.

Zehn weitere FachkrĂ€fte aus Bosnien und Herzegowina sollen in diesem Jahr zu den Pflegeteams des Krankenhauses stoßen. „Wir haben letztes Jahr sehr viele positive Erfahrungen und schöne Momente mit unseren ersten zehn ‚Triple Win’lern‘ machen dĂŒrfen.

Sie sind wertvolle Mitarbeiter*innen geworden, die wir in den Teams nicht missen möchten“, resĂŒmiert Pflegedirektor Rayk Oemus, der das Erfolgsprojekt am UniversitĂ€tsklinikum Heidelberg mitaufgebaut hat und an die Bergstraße brachte.

Wer als auslĂ€ndische Fachkraft an das Kreiskrankenhaus kommt, wird mit offenen Armen empfangen und in allen Belangen unterstĂŒtzt. Dazu tragen wesentlich die beiden Integrationsbeauftragten, Ute StadtmĂŒller und Vera Balog, bei.

Sie beraten und begleiten ihre SchĂŒtzlinge, wenn es um administrative Fragen aber auch um ganz persönliche und private Probleme geht.

„Das Verlassen der Heimat ist fĂŒr die Menschen ein großer Schritt. Sie lassen erst einmal ihre Familien zurĂŒck und mĂŒssen in einem unbekannten Land Fuß fassen“, berichtet Vera Balog.

Sie kann sich als Muttersprachlerin und Kind von Migrant*innen aus dem ehemaligen Jugoslawien sehr gut in die neuen Kolleg*innen einfĂŒhlen und versucht mit viel Empathie zu helfen.

Eigens dafĂŒr bietet sie eine wöchentliche Sprechstunde an, die sie gemeinsam mit der Pflegedirektion ins Leben gerufen hat. „Wir managen alles, von der Wohnungssuche, ĂŒber Kontoeröffnungen bis zum Familiennachzug“, ergĂ€nzt Ute StadtmĂŒller.

Bis die Familie nachziehen kann, ist aber erst einmal viel zu tun. In ihren HeimatlĂ€ndern mĂŒssen die neuen Kolleginnen und Kollegen bereits die Ausbildung als Pflegefachkraft absolviert haben und ein B1- Sprachniveau vorweisen können.

In Deutschland wird der Sprachkurs berufsbegleitend fortgesetzt und die auslĂ€ndische Ausbildung muss anerkannt werden. Das große Ziel aller Triple Win’ler, da erst mit der PrĂŒfung der beruflichen Qualifikation eine VerlĂ€ngerung des Aufenthaltstitel möglich ist und die Familie nachziehen kann.

„Unser Motto ist: Wir rekrutieren Menschen, keine ArbeitskrĂ€fte. Wir wollen, dass sich die Menschen wohlfĂŒhlen und sich hier eine neue Zukunft aufbauen können“, so Ute StadtmĂŒller. Eine Chance fĂŒr alle Seiten – wie der Projekt Name „Triple Win“ verdeutlicht.

FĂŒr das Krankenhaus sei nicht nur die fachliche UnterstĂŒtzung bereichernd, sondern auch die kulturelle DiversitĂ€t, die durch die Integration der internationalen Mitarbeiter*innen zunimmt.

„Die Erfahrungen und die RĂŒckmeldungen aus den Pflegeteams im letzten Jahr zeigt uns, dass es ein Erfolgsprojekt ist, das wir fortsetzen wollen. Es ist schön zu sehen, wie die Kolleg*innen die neuen Mitarbeiter*innen unterstĂŒtzen und fördern.

Das alles trĂ€gt zu einer interkulturellen Willkommenskultur bei, die wir als offenes Haus pflegen. Das Projekt Seite 2 von 2 sensibilisiert damit nicht nur auf die BedĂŒrfnisse der Patient*innen sondern auch auf die der Mitarbeiter*innen zu achten“, beobachtet Rayk Oemus.

Wie jede andere Einrichtung sieht sich auch das Kreiskrankenhaus mit einem FachkrÀftemangel in der Berufsgruppe der professionell Pflegenden konfrontiert.

Um mehr Mitarbeiter zu gewinnen, arbeitet das Klinikum als eine SĂ€ule des Personalrecuitings im Rahmen des Triple Win“-Projektes mit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur fĂŒr und der Deutschen Gesellschaft fĂŒr internationale Zusammenarbeit zusammen.

Als einzig staatlich anerkanntes Projekt bietet es einen Zugang zu qualifizierten Bewerbern, die auf andere Weise in dieser Anzahl gar nicht gewonnen werden könnten. Die bereits in ihren LÀndern ausgebildeten PflegefachkrÀfte bewerben sich in ihren HeimatlÀndern auf eine Stellenausschreibung von Triple Win.

Danach bekommt der zukĂŒnftige Arbeitgeber Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anhand anonymisierter LebenslĂ€ufe vorgeschlagen. Dann folgt das BewerbungsgesprĂ€ch.

FĂŒr das zweite Projektjahr werden die Pflegedirektion und die beiden Integrationsbeauftragen diesmal direkt vor Ort in Bosnien gemeinsam mit dem LĂ€nderbĂŒro von „Triple Win“ zukĂŒnftige Kollegen und Kolleginnen kennenlernen. Im letzten Jahr musste das Recruiting vor Ort auf Grund der Pandemie online stattfinden.

„Wir freuen wir uns sehr, weitere zehn Kolleg*innen bei uns zu begrĂŒĂŸen“, sagt Ute StadtmĂŒller. Ein großer Knackpunkt sei die Wohnungssuche, daher freue man sich ĂŒber jegliche UnterstĂŒtzung und Hinweise ĂŒber freien Wohnraum aus der BergstrĂ€ĂŸer Bevölkerung.

Das Kreiskrankenhaus Bergstraße im Internet: www.kkh-bergstrasse.de