NEWS

Runden Tisch fĂĽr Vereine ins Leben rufen

Der Hirschhorner Bürgermeister-Kandidat Thomas Wilken (3. von rechts) im Gespräch mit dem DGB-Ortsverband Hirschhorn mit dem Ortsverbands-Vorsitzenden Stefan Riedel (rechts) und DGB-Regionssekretär Horst Raupp (links) an der Spitze. Foto: DGB Hirschhorn

Bürgermeister-Kandidat Thomas Wilken im Gespräch mit dem DGB-Ortsverband Hirschhorn

HIRSCHHORN. - Als Gewerkschafter und ver.di-Mitglied war der Besuch des DBG-Ortsverbands für Bürgermeister-Kandidat Thomas Wilken eine Selbstverständlichkeit.

Im Rahmen seiner Vorstellungsreihe „Thomas on Tour“ kam er mit den Aktiven nicht nur über Arbeitnehmerrechte ins Gespräch. Breiten Raum nahm auch die Diskussion ein, wie Hirschhorn als Stadt vorangebracht werden kann.

Jeden Dienstag in der Zeit von 18 bis 19 Uhr bietet der DGB im GewerkschaftsbĂĽro in der HauptstraĂźe 50 seine Sprechstunden an, einmal im Monat gibt es eine Rentenberatung durch Sylvia Morr, erfuhr Wilken vom Vorsitzenden Stefan Riedel.

Gern würde der DGB noch mehr Service in seinen Räumen in der Hauptstraße anbieten und bemüht sich um Ausweitung. Dass es überhaupt in einer kleinen Stadt ein eigenes Büro gibt, hob DGB-Regionssekretär Horst Raupp aus Darmstadt als Besonderheit hervor.

Wilken lobte die Arbeit der Gewerkschaften als unverzichtbar in unserer Gesellschaft. Ihr Einsatz für die Rechte der Beschäftigten ist absolut notwendig, um manchen frühkapitalistischen Auswüchsen Einhalt zu gebieten, sagte er.

Der Kandidat ergänzte, dass das „S“ in der SPD für ihn nicht nur ein Buchstabe, sondern der Fokus aufs Soziale ganz wichtig in seiner politischen Arbeit ist.

Nicht nur für Gewerkschafter, sondern für alle Bürger ist die weitere Entwicklung Hirschhorns von großer Bedeutung. Riedel monierte in diesem Zusammenhang, dass die Interaktion von Stadtspitze und Vereinen zu wünschen übrig lässt.

Ein Thema, bei dem Wilken einhakte. Er will einen Runden Tisch ins Leben rufen, um ins Gespräch zu kommen und den gegenseitigen Austausch zu pflegen.

Der Kandidat sieht einen Bürgermeister als „Ermöglicher“, griff er einen Begriff von Riedel auf. Wenn ein Verein allein nicht mehr alles stemmen könne, dann sei der Rathauschef gefordert, auf die anderen zuzugehen und Kontakte zu knüpfen.

„Das Zauberwort ist Kommunikation“, hob er hervor. Und natürlich Öffentlichkeitsarbeit. Hier sei Wilken Spezialist aufgrund seiner langjährigen Arbeit in diesem Berufsfeld – das auch mit Leitungserfahrung.

„Die Ideensammlung unter den DGB-Mitgliedern, wie Hirschhorn voranzubringen ist, war sehr fruchtbar“, freute sich der Bürgermeister-Kandidat. Da ging es um eine Belebung der toten Fenster in der Altstadt, etwa durch wechselnde Ausstellungen – wenn die Eigentümer mitmachen. Oder durch eine Wiederholung der HCV-Fastnachtsaktion. Oder einfach durch Blumenschmuck.

Eine Radwerkstatt wie in der Eberbacher Au, Services für Radler wie etwa Akku-Ladenstationen, ein Rundwanderweg: Die Ideen prasselten nur so. Riedel wies darauf hin, dass eine kulturgeschichtliche Besonderheit wie das Freischärlerdenkmal noch unter dem touristischen Radar segelt.

Zur Sprache kamen ebenso fehlende Angebote für die Jugend. Raupp bezeichnete ein Jugendzentrum als „Lernort für die Demokratie".

Positiv gestalten anstatt nur zu verwalten: Ein Kernsatz von Wilken, dem die Gewerkschafter zu 100 Prozent zustimmen. Um zu erfahren, was Sache ist, sollte ein Rathauschef das Ohr an allen gesellschaftlichen Schichten haben.

Raupp wies darüber hinaus darauf hin, dass Gebührenerhöhungen vor allen kleine und mittlere Einkommen belasten.

Der Kandidat ergänzte, dass er sich bereits seit mehreren Jahren gegen weitere Grundsteuer-Erhöhungen einsetzt. Die kommen leider immer doch, weil das Land Hessen mit seiner schwarz-grünen Regierung die Kommunen chronisch unterfinanziert, waren sich Wilken und Raupp einig.

„Wir brauchen mehr Geld“, sagte er – denn lebenswerte Städte und Gemeinden sind das Fundament unserer Gesellschaft. Hier wird die Demokratie gelebt“.

Bezahlbares Wohnen, ein Runder Tisch Sozialpolitik und eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation in Hirschhorn sind weitere Punkte, „um die reale Welt darzustellen“, meinte Riedel.

Wilken will im Falle seiner Wahl Verbindungen schaffen, netzwerken, ein Bürgermeister im Wortsinn sein: eben für die Bürger ansprechbar und präsent, ohne abgehoben im Rathaus zu thronen.