Wenn Wohnen zur Ware wird
Filmpremiere am Sonntag, 2. Juni, im Saalbau Heppenheim: „Sold City“, Teil 1HEPPENHEIM. - Seit in der Finanzkrise Investoren und Fonds aller Art begannen, vornehmlich in Wohnimmobilien zu investieren, gibt es immer weninger gemeinnützigen Wohnbau und es geht bei immer mehr Wohnobjekten nur noch um die Rendite.
Damit hat sich ein beispielloses System der Vernichtung bezahlbaren Wohnraums etabliert, das unsere Gesellschaft im Kern auseinander dividiert. Immer öfter entscheidet der Markt, wo Menschen leben können – und drängt Bürger mit wenig Einkommen immer mehr in Randbezirke oder sogar auf die Straße. In Großstädten wie Berlin werden bald nur noch Reiche leben können.
Das internationale Kapital kreist immer mehr um das sogenannte „Betongold“. Ein vergleichsweise guter Mieterschutz in Deutschland wurde zum Wohl des Kapitals mehr und mehr aufgeweicht. Seither geht es nicht mehr ums Wohnen, sondern um Geldanlage und Rendite.
„SOLD CITY“, der neue Film von Leslie Franke und Herdolor Lorenz („Wer rettet wen?“, „Der marktgerechte Patient“, „Der marktgerechte Mensch“), zeigt auf der einen Seite die Ursachen dieses Immobilienbooms, wie die Betroffenen ihn erleben und wie sie sich dagegen zur wehr setzen.
Die Filmemacher schauen aber auch über den Tellerrand nach Wien oder in das hochkapitalistische Singapur auf der Suche nach Lösungen.
Attac-Bergstraße, die Initiative der Globalisierungskritiker, zeigt den Film in zwei Teilen in Kooperation mit dem Heppenheimer Saalbau-Kino: Teil 1 am Sonntag, 2. Juni 17:30 Uhr – Die große, teils kriminelle Umbau-Phase des Wohneigentums
Teil 2 am Sonntag, 16. Juni, 17:30 Uhr – Konzernmacht im Mietermarkt versus sozialer Wohnungsbau, Realität in Wien und Singapur. Geht das auch bei uns? Der Eintritt wird dabei jeweils zum vergünstigten Preis von 5 Euro angeboten.
Im Anschluss an die jeweilige Kinovorführung bieten die Veranstalter den Besuchern die Möglichkeit, in gemütlicher Atmosphäre unter den Platanen im Vorhof des Kinos miteinander ins Gespräch zu kommen.
Hier können bei einem kühlen Getränk die durch den Film gewonnenen Eindrücke, aber auch die persönlichen Erfahrungen am Miet- und Wohnungsmarkt, ausgetauscht und diskutiert werden.
Attac Bergstraße https://www.attac-netzwerk.de/bergstrasse