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Angespannte Lage der Baubranche: Schulbauprojekte verzögern sich

Der erste Bauabschnitt an der Eichendorffschule, der Schultrakt, konnte bereits im Frühjahr 2022 an die Schulgemeinde übergeben werden. Die Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes, des Verwaltungsgebäudes, ist nun für den Herbst 2024 geplant.

Die Bauarbeiten an der Schule in den Weschnitzauen in Biblis laufen, werden aufgrund der notwendigen Nachbesserung von Mängeln im Rohbau aber länger dauern als geplant.

An der Sporthalle der Astrid-Lindgren-Schule in Bobstadt sind die Rohbauarbeiten erfolgreich abgeschlossen, die Fertigstellung der Sanierung kann jedoch erst im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Fotos: Pressedienst Bergstraße

Drei Projekte des Schulträgers sind von Entwicklungen in der Bauwirtschaft betroffen

BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Die angespannte Lage der Baubranche und der vorherrschende Fachkräftemangel führen zu Bauverzögerungen an drei Großbauprojekten des Kreises Bergstraße.

Das Insolvenzverfahren der beauftragten Fensterbaufirma für den Neubau der Eichendorffschule in Kirschhausen hat das Projekt in der Bauphase ins Stocken gebracht.

Es war rechtlich nötig, die Leistungen neu auszuschreiben. Der Zeitverlust, der durch die Insolvenz und die Neuausschreibung zustande kam, hatte insgesamt zur Folge, dass der ursprüngliche Bauzeitenplan nicht mehr eingehalten werden kann.

Mittlerweile konnte eine neue Firma die Fenster installieren und die Bauarbeiten fortgesetzt werden. Die Fertigstellung des Verwaltungsgebäudes ist für den Herbst geplant.

Die Bauarbeiten an der Schule in den Weschnitzauen in Biblis können ebenfalls nicht planmäßig fortgeführt werden. Die Schulgemeinde bekommt ein neues Gebäude, in dem beide Schulstandorte vereint werden können.

Neben dem Schulgebäude in der Freiherr-vom-Stein-Straße ist mittlerweile der Neubau in die Höhe gewachsen und das Dach sowie die Fenster installiert.

Doch während der Rohbauarbeiten sind von dem beauftragten Unternehmen nicht alle Leistungen nach den Standards des Kreises erfüllt worden und müssen nun außerplanmäßig nachgebessert werden.

Die Nachbesserung der schwerwiegenden Mängel im Rohbau musste der Schulträger an einen anderen Auftragnehmer vergeben. Die Mängelabarbeitung nimmt zusätzliche Bauzeit in Anspruch, die insgesamt zu einem Verzug von wenigen Monaten führen wird.

Der zuständige Eigenbetrieb hat für diese Fälle gewöhnlich einen ergänzenden Zeitrahmen für mögliche Verzögerungen im Bauzeitenplan eingeplant, welcher jedoch durch anfängliche Herausforderungen bei den Tiefbauarbeiten bereits komplett aufgebraucht wurde.

Demzufolge kann der Umzug in das neue Gebäude nicht in den Winterferien 2024/25 stattfinden. Die Fertigstellung des Gebäudekomplexes und der Außenanlage wird nach aktuellem Stand im Frühjahr 2025 erfolgen. Die Schulgemeinde wird bis zum Umzug in ihren angestammten Räumlichkeiten verbleiben.

Auch die Sporthalle der Astrid-Lindgren-Schule in Bobstadt hat mittlerweile ein neues Dach erhalten und die Rohbauarbeiten sind erfolgreich abgeschlossen. Die Halle wird technisch sowie energetisch komplett saniert und neu ausgestattet.

Die Fertigstellung der grundhaften Sanierung kann jedoch entgegen der ursprünglichen Planung erst im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Die Verlängerung der Bauzeit hat gleich mehrere Gründe und ist unter anderem mit dem verspäteten Baustart im Jahr 2023 zu erklären.

Das Gemeinschaftsprojekt zwischen Kreis und Stadt wird mit Bundesmitteln gefördert und konnte aufgrund des Genehmigungsprozesses nicht planmäßig begonnen werden. Hinzu kam eine aufwendige Schadstoffsanierung des Gebäudekomplexes, die nun endgültig abgeschlossen wurde.

Die Halle bleibt aufgrund der Bauarbeiten weiterhin geschlossen. Die Schulgemeinde sowie die Vereine wurden hierüber über den Schulträger informiert und mit der Stadt Bürstadt konnten Ausweichflächen gefunden werden.

„Die Verzögerungen an den Bauprojekten sind sehr ärgerlich. Der zuständige Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft tut alles, was möglich ist, dafür, die Ausfälle zu kompensieren und die Projektverzögerungen jeweils zu minimieren.

Die schwierige Lage der Baubranche macht es uns jedoch nicht leicht und solche Unwägbarkeiten können bei den besten Planungen nicht berücksichtigt werden. Planmäßige Fertigstellungen sind in der aktuellen Situation daher leider so gut wie unmöglich“, bedauert Landrat Christian Engelhardt die Entwicklungen.