Verbauter Schotter am Greiner Eck mit Cadmium, Zink und Arsen belastet
BĂŒrgerinitiative erstattet Anzeige wegen GefĂ€hrdung des Trinkwassereinzugsgebietes aller umliegenden Orte und fordert Austausch des gesamten Wegebau- und KranplatzschottersNECKARSTEINACH-GREIN. - Sowohl das Bodenschutzgutachten zum Greiner Eck, als auch das Konzept zur Sicherung der Wassergewinnungsanlagen, sowie die Genehmigung zu Bau und Betrieb der Windindustrieanlage am Greiner Eck fordern: nachweislich unbedenkliche Baumaterialien, die auch langfristig zu keiner Verseuchung des Trinkwassers mit Schwermetallen oder giftigen Stoffen fĂŒhren können.
Dem wurde nach Angaben der BĂŒrgerinitiatife (BI) Greiner-Eck beim Einbau des Schotters ânachweislich nicht entsprochenâ. Einbringen von riesigen Mengen Muschelkalk-Schotter in kalkfreie Sandsteingebiete habe an sich schon negative Auswirkungen auf Boden und Wasser durch seine geogene Schwermetallbelastung und Staubimmissionen, die Freisetzung von Nitrat fördern.
âDie Genehmigung des RegierungsprĂ€sidium DA (RP) zum Greiner Eck, die nur mit zahlreichen Nebenbestimmungen und Auflagen die dagegen sprechenden Klippen umschiffteâ, habe von Anfang an die Aufmerksamkeit der BĂŒrgerinitiative (BI) auf Einhaltung dieser Auflagen gelenkt, ânebenbei sogar autorisiert durch schriftlich erfolgte Aufforderung des RPâ.
Zahlreiche Eingaben der BI seien ans RP erfolgt, die meisten davon zur Nichteinhaltung von Auflagen zum Trinkwasserschutz. Auch die Durchsetzung des Wassersicherungs-Konzeptes habe die BI engmaschig begleitet, ebenso das Gesundheitsamt effektiv dazu eingeschaltet.
Hellhörig geworden durch die heruntergespielten ĂlunfĂ€lle am Greiner Eck im Februar 2017 und deren lange sichtbar bleibenden Ălspuren,habe die BĂŒrgerinitiative im MĂ€rz 2017 Proben zur Analyse entnommen, die erste Hinweise auf belasteten Schotter geliefert.
âWeitere gezielte Schotterentnahmen aus Zuwegungen und KranstellflĂ€chen folgten, sowohl im Bereich der Wasserschutzgebiete III, in denen sich die WindrĂ€der Nr. 3 und Nr. 5 befinden, als auch im ĂŒbrigen Trinkwassereinzugsgebiet der betroffenen Orte.
âDiese Probenanalysen weisen erhöhte Werte bei Arsen, Cadmium und Zink auf. Bei Arsen sogar bis zum FĂŒnffachen oberhalb der vorgeschriebenen Grenzwerte.â Die Grenzwerte sseien festgelegt von der Landesarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA).
FĂŒr das Greiner Eck sei unmissverstĂ€ndlich der LAGA-Zuordnungswert Null (Z 0) gefordert, der z.B. bei Arsen einem Höchstwert von 20mg/kg entspricht. âDie erfolgten Analysen weisen bei Arsen im Schotter jedoch bedenkliche Werte bis zu 100mg/kg auf. Die SchadstoffĂŒberschreitungen hat die BI Greiner Eck gutachterlich bestĂ€tigen lassen.â
Das Greiner Eck ist Wassereinzugsgebiet fĂŒr die umliegenden StĂ€dte Neckarsteinach mit den Ortsteilen Grein, Darsberg, Neckarhausen, fĂŒr Hirschhorn mit dem Ortsteil Langenthal sowie fĂŒr die Stadt Schönau. Seine geologische Beschaffenheit weise, wie alle OdenwaldzĂŒge, dĂŒnne Deckschichtböden und Sandsteinkluften auf, die das Wasser rasant durchlaufe.
âDadurch kann es nicht die notwendigen 50 Tage im Erdreich zur natĂŒrlichen Reinigung verbleiben. Deshalb kommt dieses Trinkwasser auch bereits bakteriell verunreinigt in den Quellfassungen der umliegenden Orte an. Es muss erst durch dort installierte UV-Anlagen wieder gereinigt werden.
All diese Fakten und die zusĂ€tzliche GefĂ€hrdung durch die nachgewiesene hohe Arsenbelastung halten die Sorge um das Trinkwasser wach.â
Arsen sei eines der giftigsten Elemente, die es gibt. Einmal freigesetzt, könne es nicht abgebaut werden, breite sich aus und hĂ€ufe sich an. âFreigesetzt wird es durch BauaktivitĂ€ten wie Zerkleinern des Materials, Verteilen, Walzen, Befahren, bzw. durch Verwitterung aus dem Feststoff heraus gelöst.
Einmal freigesetzt, ist es nur eine Frage der Zeit bis es das Trinkwasser verseucht und die vom Greiner Eck gespeisten Quellen unbrauchbar werden. So wie es die Aluminium verseuchte Schönau-Altneudorfer Quelle bereits ist, seit gegen Ende des 2. Weltkriegs in der Wolfsschlucht ein Flugzeug abstĂŒrzte.â
Dessen im Erdreich befindliche winzige Aluminiumteile hĂ€tten die ehemalige Trinkwasserquelle bis heute unbrauchbar gemacht. âEine auf Jahrzehnte zu befĂŒrchtende Verseuchung des Trinkwassers vom Greiner Eck ist faktisch nicht auszuschlieĂen und nicht hinzunehmen. Daraus resultiert die Anzeige der BĂŒrgerinitiative, die dem RegierungsprĂ€sidium und der Staatsanwaltschaft zugeleitet wurden.â