Gegen Grippe hilft nur eine Impfung
Bergsträßer Kreisgesundheitsamt informiert in Wald-MichelbachKREIS BERGSTRASSE. - Es ist November, die kalte Jahreszeit ist angebrochen und die Gefahr einer Grippeerkrankung steigt. Das Gesundheitsamt des Kreises Bergstraße informiert mit einer Ausstellung in der Sparkasse Wald-Michelbach über dieses Thema.
„Wir wollen möglichst viele Personen im Kreis Bergstraße über die Gefahren einer Grippeerkrankung und die Vorteile einer Impfung informieren. Daher haben wir die Ausstellung, die schon im Rhein-Neckar-Zentrum zu sehen war, nun auch in den Odenwald gebracht“, so die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz bei der Ausstellungseröffnung.
Eine Impfung ist die einzige wirksame Maßnahme zur Vorbeugung vor einer Grippeerkrankung. Ein hundertprozentiger Schutz ist zwar nicht garantiert, aber der Verlauf ist im Falle einer Ansteckung wesentlich harmloser.
Nach der Impfung dauert es etwa 10 bis 14 Tage, bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat. Auch eine spätere Impfung zu Beginn des Jahres ist meist noch sinnvoll. Insbesondere, wenn die Grippewelle noch nicht eingesetzt oder gerade erst begonnen hat.
Für Verunsicherung haben in den letzten Jahren immer wieder Berichte über eine nicht ausreichend angepasste Impfstoffzusammen-setzung ergeben, weil Grippeviren wahre Verwandlungskünstler sind und ihr Erscheinungsbild über den Winter bis zum Aufbau des vollen Impfschutzes im Frühjahr des Folgejahres sich verändern können. Impfungen sind jährlich erforderlich, die Zusammensetzung des Impfstoffes wird von der WHO jedes Jahr im Voraus festgelegt.
„Die echte Virusgrippe hat, im Gegensatz zu einer banalen Erkältungskrankheit, häufig einen deutlich dramatischeren Verlauf: Neben plötzlich einsetzendem hohen Fieber, starken Schmerzen und trockenem Husten können bei chronisch Kranken oder älteren Personen Superinfektionen zu lebensgefährlichen Komplikationen wie einer Lungenentzündung führen“, warnt der Apotheker Dr. Rolf Schaffnit.
„Die jährliche Grippeschutzimpfung bietet einen erheblichen Nutzen für den Erhalt der Gesundheit sowie des Lebens im Falle einer Grippewelle. Hierzu gibt es beeindruckende Studiendaten. Deshalb empfehle ich Menschen ab dem sechzigsten Lebensjahr sowie chronisch Kranken, dieses sinnvolle Angebot unseres Gesundheitssystems zu nutzen“, schließt sich der Allgemeinmediziner Dr. Klaus-Ulrich Henß an.
Im Kreis Bergstraße wurden im vergangenen Jahr 133 Grippefälle gemeldet, 2017 waren es 255. Menschen ab 60 Jahre, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, sowie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit chronischen Grunderkrankungen sollten unbedingt von dem Impfangeboten der Haus- oder Fachärzte Gebrauch machen.
Auch Personen in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr, in Pflegeeinrichtungen und in Krankenhäusern sind zur Impfung aufgerufen. Viele Arbeitgeber motivieren ihre Mitarbeiter zu dieser Vorsorgemaßnahme. In der Stillzeit ist eine Impfung bedenkenlos möglich. Es besteht keine Gefahr für Mutter und Kind.
Falls eine akute Infektion vorliegt, kann die Impfung nach der Genesung erfolgen. Wer unter einer Allergie gegen Hühnereiweiß leidet, muss mit seinem behandelnden Arzt sprechen. Die Nebenwirkungen der Impfung sind meist harmlos, so können an der Injektionsstelle Rötungen, Schmerzen oder Schwellungen auftreten, es können auch leichtes Fieber, Müdigkeit oder erkältungsartige Symptome vorkommen.
Im Vorfeld zur Impfung kann das Ansteckungsrisiko durch einige einfache hygienische Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen sowie Husten und Niesen in die Armbeuge und die Verwendung von Einmaltaschentüchern verringert werden. Zudem sollten an Grippe erkrankte Personen engen Kontakt zu gefährdeten Personen meiden und größere Menschenansammlungen in der Grippesaison umgehen.
Sehr gefürchtet sind Superinfektionen mit Grippeviren und Pneumokokken. Die Bakterien verhalten sich deutlich aggressiver, wenn sie auf einen bereits mit dem Grippevirus infizierten Organismus stoßen. Schwere Atemwegsinfektionen sind die Folge.
Säuglinge und Kleinkinder sowie Menschen ab 60 Jahre sind besonders gefährdet. Weltweit ist die Pneumonie die mit Abstand häufigste Ursache der durch Pneumokokken bedingten Todesfälle.
Deshalb empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission), alle Kinder bis zum 2. Geburtstag, Menschen ab 60 Jahre und alle chronisch Kranken gegen Pneumokokken zu impfen. Die Impfung ist gut verträglich und kann am selben Tag mit der Grippeschutzimpfung erfolgen.
Der Bürgermeister von Wald-Michelbach, Dr. Sascha Weber, betont die Wichtigkeit der Prävention: „Als Bürgermeister der Gemeinde Wald-Michelbach freue ich mich, dass die Ausstellung mit der Sparkassen-Filiale einen sehr gut frequentierten Ort in unserer Gemeinde gefunden hat.
Die Wichtigkeit der Prävention in der Gesundheitsvorsorge kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Um sich aber überhaupt erst schützen zu können, muss man auch informiert sein, und hierzu leistet diese Ausstellung einen Beitrag.“
„Nur wer informiert ist, kann sich schützen. Wer sich impfen lässt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen“, ergänzt Gesundheitsdezernentin Diana Stolz. Die Ausstellung ist noch bis einschließlich 17. November in der Sparkasse Wald-Michelbach zu sehen.