âInnenstadt ĂŒbersichtlicher und attraktiver machen"
GrĂŒne Liste Bensheim: Mit Digitalkonzept gegen den LeerstandBENSHEIM. - Um weitere LeerstĂ€nde in der Bensheimer Innenstadt zu vermeiden, wird ein integriertes Digitalkonzept fĂŒr den lokalen Handel gebraucht, bei dem die GrĂŒne Liste Bensheim (GLB) federfĂŒhrend die Stadt und nicht Privatanbieter als Betreiber sieht.
Die Situation durch das Coronavirus hat allen gezeigt, wie wichtig und entscheidend es fĂŒr die örtlichen HĂ€ndler und Gewerbetreibenden ist, auch in Krisenzeiten handlungsfĂ€hig zu bleiben.
In allen Lebensbereichen hat die Digitalisierung deutlichen Aufschwung erhalten; das Wissen um die Nutzung ist deutlich gewachsen. Damit erhÀlt das Internet als Medium bei der Gestaltung der StÀdte eine neue Bedeutung.
NatĂŒrlich bedroht der zunehmende Online-Handel die InnenstĂ€dte, so auch in Bensheim. Dies sei aber von vielen ignoriert worden.
âDie Stadt Bensheim hat nun sehr schnell einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, indem in kĂŒrzester Zeit auf der Web-Seite bensheim.de ein Verzeichnis von Firmen aufgebaut wurde, die Bestell- und Lieferdienste anbietenâ, lobt GLB-Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier.
Dies lĂ€sst sich nach Auffassung der GrĂŒnen auch fĂŒr weitergehende Angebote ausbauen. Auch andere StĂ€dte versuchen, ihre InnenstĂ€dte durch eine Kombination von Webangebot und realen Einkaufmöglichkeiten attraktiv zu machen und sind teilweise in der Entwicklung schon weiter.
Die GrĂŒnen sehen es als notwendig an, dass jetzt dringend ein integriertes Digitalkonzept fĂŒr Bensheim realisiert wird, um den örtlichen Handel zu stĂ€rken und weitere LeerstĂ€nde zu vermeiden.
Der Innenstadtdialog und das BĂŒrgernetzwerk haben sich mit dem Thema ebenfalls schon befasst. âEs gibt bereits viele private Plattformanbieter, die hier versuchen, Einnahmen durch z.B. GeschĂ€ftsvermittlung oder Werbeeinnahmen zu generieren, aber es ist Vorsicht geboten, die Dinge aus der Hand zu gebenâ, sagt Hanns-Christian WĂŒstner, GLB-Stadtverordneter.
âBeim örtlichen Handel und beim Dienstleistungsangebot ist es Aufgabe der Stadtverwaltung, zwischen den verschiedenen Interessen zu vermitteln, vorhandene Angebote zu bĂŒndeln und fehlende Angebote anzuregen.
Nur so kann die Stadt an AttraktivitĂ€t gewinnenâ, so BĂŒrgermeisterkandidat Manfred Kern (BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen). âDie Digitalisierung ist dabei ein unverzichtbares Mittel.â
Ein in 2019 gestartetes Digital-Projekt der Stadt Bensheim verfolgt den Weg, ĂŒber eine App auf dem Smartphone Menschen Informationen in die Stadt zu ĂŒbermitteln oder bei örtlichen HĂ€ndlern elektronische Kaufangebote zu machen.
Das sehr umfangreich und aufwĂ€ndig geplante Projekt könnte aber erst weit in der Zukunft fertiggestellt werden, fĂŒrchtet WĂŒstner.
Durch intelligente Suchfunktionen an zentraler Stelle und die Integration von schon existierenden Web-Seiten der EinzelhĂ€ndler, Veranstaltungskalender und weitere Informationen ĂŒber sogenannte API-Schnittstellen lieĂe sich zĂŒgig eine Web-Infrastruktur aufbauen, in der Interessenten schnell das Angebot der Bensheimer Gewerbetreibenden finden und dann auch auf die individuelle Webseite geleitet werden können.
âWir erwarten, dass mit dem getroffenen Beschluss zum Innenstadtdialog und der Abarbeitung durch den Magistrat das Thema pragmatisch vorangetrieben und die verschiedenen AnsĂ€tze zĂŒgig bewertet werden, so dass bald ein Vorschlag der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt wird, um die Bensheimer Innenstadt fĂŒr Kunden und Besucher ĂŒbersichtlicher und attraktiver zu machenâ, so Moritz MĂŒller, GLB-Stadtverordneter.
Im Sinne eines Citymanagements sollte die Stadt hier auf VollstÀndigkeit der Informationen achten und die Gewerbetreibenden, die noch nicht im Netz vertreten sind, entsprechend auf dem Weg dorthin fördern.