„Farbe und Gestaltung“ – Werkschau aus dem Atelier 23 im Bergsträßer Kreiskrankenhaus
FARBE UND GESTALTUNG lautet der Titel einer Ausstellung die bis Ende Juni im Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim zu sehen ist. Gezeigt werden Werke einer Künstlerinnen-Gruppe, die sich um den Kunstmaler Jimmy Chestnutt formiert hat und der Gizella Marosan-Lindig, Elke Bellgart-Rapp, Ute Loos sowie Roswitha Schwende (von links) angehören. Foto: Kreiskrankenhaus Bergstraße / Thomas J. Zelinger
KREIS BERGSTRASSE. - Schon die Vielfalt der Motive, die derzeit bei einer Kunstausstellung im Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim zu sehen ist, begeistert. Vor allem aber fasziniert die Ausdruckskraft der Künstlerinnen um den Kunstmaler Jimmy Chestnutt, die ihre Werke bis Ende Juni zur Schau stellen.
Zusammengefunden haben sie im Chestnuttschen Ateliers 23, ein Name der in Anlehnung an dessen Adresse in einem Haus mit der Nummer 23 in Hemsbach entstanden ist. Der Titel der Ausstellung: „Farbe und Gestaltung“.
Jimmy Chestnutt ist ein Mann, der die Kunstmalerei in ihren verschiedensten Facetten liebt, der sie beherrscht. Schon sein Name klingt nach Künstler. Ein Künstlername ist er indes dennoch nicht. Der fröhliche Mann mit den weißen Haaren wurde in Nordirland geboren, der Akzent der Heimat begleitet ihn heute noch.
Als Berufsmusiker war er in der Welt unterwegs, dabei hat er ein neues Zuhause in Deutschland gefunden. Wie die Musik gehörte und gehört die Malerei zu seinen Berufen, er hat sie von der Pike auf gelernt. Hausfassaden, Innenwände, Decken, zieren Werke von ihm. Und er hat viele Bilder im klassischen Format geschaffen.
Das Wissen, wie mit Farbe und Pinsel zu arbeiten ist, wie mit unterschiedlichen Materialien und Untergründen umzugehen ist, wie aus Ideen, Visionen, Träumen Bilder werden, gibt er mit Herzblut und Charme weiter.
Zu besichtigen sind die Ergebnisse eines solchen Miteinanders von Lehrmeister und weitfortgeschrittenen Lernenden bei der aktuellen Ausstellung. Die Gruppe der Künstlerinnen aus dem Großraum Weinheim, ein Volkshochschulkurs führte sie ursprünglich zusammen, hat sich schon vor längerer Zeit um Chestnutt formiert.
Die Damen haben wie das im Leben so ist, sehr unterschiedliche Biografien und unterschiedliche Berufe. Was sie vereint ist das Interesse und der Spaß an der Malerei, die Lust, selbst Kunst zu schaffen. Ihre Namen: Elke Bellgart-Rapp, Ute Loos, Gizella Marosan-Lindig und Roswitha Schwende.
Die Kunst, die Chestnutt zum Beruf gemacht hat, ist ihr Hobby. Das Miteinander funktioniert offenbar bestens, in den Werken trägt es wunderbare Früchte. „Wir profitieren“, so der einhellige Kommentar. Mit der aktuellen Ausstellung zeigt die Gruppe eine Fülle aus ihrem Kunstschaffen, fast dreißig Bilder werden präsentiert.
Straßenszenen aus Havanna sind darunter zu sehen, aber auch sonst oft Menschen in ganz unterschiedlichen Situationen des Lebens. Impressionen aus der Perspektive und mit der Ausdruckskraft des Künstlers.
Auch Abstraktes reiht sich ein. Oft sind es helle Farben die begeistert, das Spiel mit Formen, Linien und Flächen kommt hinzu. Titel wie Sehnsucht oder Poesie lassen dem Betrachter vielfach Raum für eigene Interpretationen im Zusammenspiel von Wort und Bild.
Einmal in der Woche treffen sich die Künstlerinnen an einem Nachmittag mit Jimmy Chesnutt im Atelier zur Arbeit an den Werken. Jede der Frauen hat zum eigenen Stil gefunden, malt nach eigenen Ideen. Unterstützung geben sie sich gegenseitig.
Chestnutt steht kritisch beratend zur Seite. Das Konzept geht auf, „weil jede ihre eigene Sache macht“, so der Kommentar. Der Kunstmaler attestiert seiner Gruppe enormes Können: „Das sind alles gute Malerinnen.“ Chesnutt ist hochzufrieden.
Mit der Schau setzt das Kreiskrankenhaus Bergstraße seine Ausstellungsreihe fort, die Künstlern aus der Region eine Plattform bietet. Die großen Wände in beider Etage des Hauses werden dabei immer wieder zur Galeriefläche.
Die Werke laden Patienten, Besucher aber auch Mitarbeiter ein, für den Moment des Betrachtens den Alltag hinter sich zulassen und den Augenblick zu genießen. Eine Idee, die Anklang findet und auch eine Einladung an Spaziergänger ist, einen Abstecher vom Rundgang am nahen Bruchsee hinüber zur Ausstellung im Kreiskrankenhaus zu machen.
DAS KREISKRANKENHAUS IM INTERNET: www.kkh-bergstrasse.de