Hochspannungsleitung außer Betrieb genommen
Westnetz demontiert Strommasten mit Helikopter-Unterstützung + + + Rückbau der 110-kV-Freileitung zwischen Hirschhorn und Erbach + + + 63 Strommasten werden mit Schwerlast-Helikopter zu Demontage-Plätzen geflogen + + + Arbeiten beginnen am 5. OktoberHIRSCHHORN / OBERZENT / DORTMUND. - Der Dortmunder Netzbetreiber Westnetz GmbH hat im Rahmen des Umbaus des Hochspannungsnetzes im Odenwald die 110-kV-Freileitungsverbindung zwischen Hirschhorn und Erbach außer Betrieb genommen.
Westnetz ist Eigentümerin der von der Frankfurter Syna GmbH betriebenen Freileitung. Die Verbindung verläuft entlang des Finkenbach und des Falkengesässerbach.
Nachdem in den vergangenen Wochen bereits die Leiterseile von den Masten entfernt wurden, werden ab Dienstag, 5. Oktober, 63 Stahlgittermaste mit Unterstützung eines Schwerlast-Helikopters demontiert.
Demontage mit Helikopter schonend und schnell
Der Schwerlast-Helikopter einer Schweizer Spezialfirma, unter dem ein rund 80 Meter langes Seil mit einem Lasthaken hängt, wird hierzu ruhig über dem Mast in der Luft stehen.
Ein Freileitungsmonteur in der Spitze des Mastes klickt den Lasthaken in Rundschlingen ein, die vorher an der Mastspitze angebracht wurden. Sind die Seile sicher verbunden, klettert der Monteur vom Mast herunter und löst die Verschraubungen der vier Maststiele mit dem Fundament.
Der Schwerlast-Helikopter kann dann mit seiner rund vier Tonnen schweren und 28 Meter langen Fracht aufsteigen und den Mast zu einem der vier Lande- und Demontageplätze fliegen, die entlang des Trassenverlaufs eingerichtet wurden.
Dort werden die Masten in ihre Einzelteile zerlegt und fachgerecht der Wiederverwertung bzw. der Entsorgung zugeführt. „Die meisten Masten dieser Hochspannungsverbindung stehen nicht an Straßen oder Wegen und sind in unwegsamem Gelände nicht problemlos mit schwerem Demontage-Gerät anfahrbar.
Mit dem Schwerlast-Helikopter können die Maste weitaus schonender für die Natur abgebaut werden, als dies zum Beispiel mit dem Kranwagen der Fall wäre, für den wir zunächst eine Baustraße anlegen müssten“, erklärt Projektleiter Tobias Umbach von der Westnetz.
„Und wir können so sehr schnell arbeiten: Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit, fliegen wir innerhalb von zwei Tagen 63 Masten mit einem Gesamtgewicht von 255 Tonnen von ihren Fundamenten zu den Sammelplätzen und können die Flugarbeiten bereits am Mittwochabend beenden.
Sollten Gewitter oder starke Winde den Einsatz des Helikopter behindern, können die Arbeiten bis Freitag ausgeweitet werden“, so Umbach.
Lediglich neun Masten auf der 16 Kilometer langen Freileitungsverbindungen wird Westnetz mit einem Kranwagen direkt am Maststandort in Einzelteile zerlegen und mit dem LKW abtransportieren. Diese Masten stehen in relativer Nähe zu Gebäuden, was gegen den Einsatz des Helikopters spricht.
Geräuschentwicklung: Tierhalter werden um Vorkehrungen gebeten
Neben dem ungewöhnlichen Anblick von schwebenden Masten unter einem großen, rot-weißen Schwerlast-Helikopter werden die Anwohnern entlang der Trasse die Arbeiten auch aufgrund der Geräusche des Helikopters bemerken.
Da Tiere auf die ungewohnten Geräusche u. a. mit Fluchtverhalten reagieren können, hat Westnetz bereits im Vorfeld die landwirtschaftlichen Betriebe entlang der Trasse kontaktiert. An den Tagen mit Flugbetrieb ist beispielsweise für Pferde und Rinder eine Unterbringung auf Weiden ratsam, da die Tiere sich in den Stallungen unter Umständen Verletzungen zuziehen könnten.
Besitzer von Haustieren werden gebeten entsprechende Vorkehrungen zu treffen, sollten Tiere empfindlich auf Geräusche reagieren. Westnetz bittet für die Unannehmlichkeiten um Verständnis.