LESERBRIEF: Sündhaft teure Gefahrenquelle
Drei Kinder sind 2016 in einem Feuerlöschteich im nordhessischen Neukirchen ertrunken. Das zuständige Amtsgericht hat den Bürgermeister der Stadt wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen in drei Fällen schuldig gesprochen und zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, weil er als Verwaltungschef seinen Pflichten nicht nachgekommen sei.
Jetzt droht in Bensheim ähnliches Ungemach rund um die fragwürdige Erneuerung des Kleinkinderspielplatzes am Wambolder Hof. Hier soll ein Zugang für die Kids zum Bachlauf der Lauter angelegt werden.
Als Ur-Bensheimer möchte ich zur Diskussion rund um diesen Schildbürgerstreich folgendes bemerken: das >Ur< trifft bei mir insoweit zu, als mein Stammbaum bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht.
In der Wambolder Schule habe ich rechnen und schreiben gelernt, kenne die Örtlichkeit demzufolge schon aus Kindheitstagen bestens.
Der Weg zu „meiner“ Schule führte damals über eine kleine Fußgängerbrücke über die Lauter, den so genannten Winkelbach. Entlang des Bachlaufs befand sich dort zur damaligen Zeit ein landwirtschaftlicher Betrieb. Aus meinem Elternhaus erhielt ich als Kind die fast tägliche Warnung mich vom Bachlauf fern zu halten.
Jetzt soll in diesem Bereich ein völlig intakter Spielplatz durch einen neuen ersetzt werden. Und als Highlight gar noch besagter Zugang für Kleinkinder zum Bachlauf angelegt werden. Da stellt sich unweigerlich die Frage, warum man hier völlig ohne Not eine riskante Gefahrenquelle errichten, und dabei „ganz nebenbei“ noch ebenso unnötig Steuergeld verschleudern will.
Soll mit dieser sündhaft teuren Gefahrenquelle die Verschwendung von Steuergeldern analog der jüngsten Bensheimer Vergangenheit mit vermeintlichen Prestigeprojekten nahtlos fortgesetzt werden? Und soll sich in Bensheim etwa ähnliches wie in Neukirchen wiederholen?
Fritz Dorsheimer
64625 Bensheim