Leitungsgremium ist wieder komplett
Auf der Herbstsynode des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald in Kleestadt wurde der Haushalt verabschiedet + + + Jasmin Klein neu im DSVODENWALD. - Der Wandel ist im Gange, das zeigt sich auch am Haushalt 2018: Mit einem Volumen von 2,076 Millionen Euro sei der Etat „zum ersten Mal seit Jahren leicht rückläufig“, erläuterte Willi Delp, im Dekanatssynodalvorstand zuständig für die Finanzen, bei der Herbstsynode des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald in Kleestadt.
„Und das wird auch so bleiben.“ Die Zuweisung aus der Kirchensteuer sinkt, die Kosten aber werden nicht weniger. Der Hauptanteil an Einnahmen – knapp 1,59 Millionen Euro – stammt aus Zuweisungen aus der Kirchensteuer. Den größten Ausgabenposten, nämlich knapp 1,32 Millionen Euro, machen die Personal- und Sachkosten aus.
Engagement-Preis „Farbe bekennen“
Erstmals wird das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald im kommenden Jahr einen Jahresempfang ausrichten, bei dem der ebenfalls erstmals ausgelobte und mit 1.500 Euro dotierte Engagement-Preis „Farbe bekennen“ verliehen werden soll.
Das Geld dafür kommt aus der Rücklage, ebenso wie für die auslaufende Projektstelle für Konfirmandenarbeit, die das Dekanat zwischenfinanziert. Zudem hat sich das Dekanat entschlossen, die unabhängige Flüchtlingsberatung des Diakonischen Werks mitzufinanzieren.
Hingegen wurde die Viertelstelle für Fundraising ab dem kommenden Jahr gestrichen. Es sei nicht mehr selbstverständlich, sich für den schwachen Nächsten unter Aufgabe des eigenen Wohlbefindens zu kümmern, erläuterte Präses Dr. Michael Vollmer die Motivation für den Engagement-Preis, ebenso wenig sei es selbstverständlich, sich für Freiheit, Demokratie und Menschenwürde einzusetzen.
„Wir möchten den Geist, der hinter einer solchen Haltung steht, fördern.“ Seit 31. Oktober und bis 1. Februar können Vorschläge für mögliche Preisträger eingereicht werden. Mit großer Mehrheit bei einer Nein-Stimme und drei Enthaltungen stimmten die Synodalen dem Haushalt zu.
Die Jahresrechnung 2016 in Höhe von rund 1,96 Millionen Euro, von Daniel Keller und Markus Krimm geprüft, wurde mehrheitlich abgenommen. Sie schließt erstmals mit einem leichten Defizit – im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen immer Überschüsse erwirtschaftet worden waren.
Mit großer Mehrheit beschloss die Synode außerdem, die vorhandenen und künftigen Mittel aus dem Umweltfonds für umweltpädagogische Projekte und die Mittel aus der Partnerschaftskollekte für den Besuch der südafrikanischen Delegation im kommenden Jahr zu verwenden.
Dekanatssynodalvorstand ist wieder komplett
Seit Irmgard Sykora (Fränkisch-Crumbach) im Frühjahr aus dem Dekanatssynodalvorstand verabschiedet wurde, war dort eine Stelle vakant. Mit großer Mehrheit wurde nun die 47-jährige Jasmin Klein (Sickenhofen) ist das Leitungsgremium gewählt. S
ie ist bereits gewählte Vertreterin des Dekanats Vorderer Odenwald für die Landessynode, in verschiedenen Ausschüssen und seit ihrem 22. Lebensjahr im Kirchenvorstand tätig. Zuvor war sie auf der Herbstsynode bereits für ihre zehnjährige Prädikantentätigkeit gewürdigt worden.
Zwei Anträge an die Landessynode wurden verabschiedet – der eine fordert eine Evaluierung und Reformierung des kirchlichen Meldewesens, der andere regt an, dass bei der EKHN eine Stabsstelle für Innovation und Entwicklung errichtet wird, um besser auf die Herausforderungen durch die sich beschleunigenden gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen reagieren zu können.
Zur Situation der Pfarrstellen
Dekan Joachim Meyer wies in seinem Bericht darauf hin, dass Pfarrerin Andrea Engel in den Wartestand versetzt wurde und somit die Pfarrstelle in Brensbach vakant sei. Pfarrerin Annette Röhricht vertritt dort schon seit einiger Zeit.
Zum 1. Februar 2018 werde Pfarrerin Annika Fröhlich Niedernhausen verlassen. Pfarrerin Mechthild Bangert (Reichelsheim) werde zum 1. Juli in den Ruhestand gehen. Zum 1. Februar komme Amélie Sinapius nach Nieder- und Ober-Klingen. Sie teilt sich die Pfarrstelle mit Pfarrerin Yvonne Blanco Wißmann, die dort vertretungsweise schon Dienst tut.
Die Diskussion um die Pfarrstellenanpassung wurde mit Blick auf die fortgeschrittene Uhrzeit verschoben und soll auf einer Sondersynode ausgiebig behandelt werden.
Verabschiedung von Wolfgang Kettler
Vor Beginn der Synode wurde Wolfgang Kettler, langjährige Mitarbeiter des Dekanats und zuständig für die Menschen in der zweiten Lebenshälfte, in der Kirche in Kleestadt verabschiedet.
Pröpstin Karin Held hatte sich in ihrem Grußwort zu Beginn der Synode mit dem neuen Zuschnitt der Propstei Starkenburg befasst, die nach dem Dazukommen der Dekanate Rodgau, Dreieich und Rüsselsheim-Groß-Gerau um ein Drittel größer geworden sei. Die „Propstei Groß-Starkenburg“, wie Held sie scherzhaft nannte, erstrecke sich nun zwischen Main, Rhein und Neckar und habe eine „neue Mitte zwischen Modau und Fischbachtal“.
HINTERGRUND: Die Synode ist das regionale Kirchenparlament des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald. Es tagt dreimal im Jahr, besteht aus 75 Personen und vertritt 40 Kirchengemeinden mit rund 57.000 Mitgliedern zwischen Babenhausen und Reichelsheim.