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Mehr Achtsamkeit für die Augen

Wie können Augenkrankheiten vermieden oder ihre Folgen gelindert werden? Hierzu hatten die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz (2.v.r.) und die Vorsitzende des Bergsträßer Seniorenbeirates Susanne Hagen (2.v.l.) drei Experten zu einer Infoveranstaltung eingeladen: Den Facharzt für Augenheilkunde Dr. Josef Wolff (rechts), den Apotheker Dr. Oliver Saur (links) und den Optikermeister Martin Siekmann (Mitte). Foto: Pressedienst Bergstraße

Auf Einladung des Kreisseniorenbeirats und des Gesundheitsamtes klärten drei Experten über Augenerkrankungen auf

BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Seheinschränkungen betreffen auch in Deutschland viele Bürgerinnen und Bürger. Rund 1,2 Millionen Menschen bundesweit sind blind oder sehbehindert, das heißt sie haben selbst mit Brille oder Kontaktlinsen nicht mehr als 30 Prozent des normalen Sehvermögens.

Für die Betroffenen können diese Einschränkungen schwerwiegende Auswirkungen auf ihre Lebensqualität haben und ihre gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten einschränken.

Zu den Hauptursachen für Sehbehinderungen zählen hierzulande Durchblutungsstörungen der Netzhautmitte, Diabetes und grüner Star.

Der Bereich Prävention des Gesundheitsamtes des Kreises Bergstraße und der Kreisseniorenbeirat hatten deshalb kürzlich eine öffentliche und sehr gut besuchte Informationsveranstaltung in Heppenheim organisiert, um über Möglichkeiten der Früherkennung und Vorbeugung von Augenkrankheiten aufzuklären.

„Mit der richtigen Vorbeugung und Früherkennung lassen sich Augenkrankheiten teils vermeiden oder ihre möglichen Folgen mildern. Deshalb ist es für ältere Menschen, aber nicht nur für diese, wichtig, über dieses Thema informiert zu bleiben.

Ich freue mich deshalb sehr über das rege Interesse an der Veranstaltung“, sagte die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz.

Die Augenkrankheiten, die in Deutschland am häufigsten zur Erblindung führen, stellte Dr. Josef Wolff, Facharzt für Augenheilkunde, vor. Dazu zählt die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD), bei der ein zunehmendes Alter und das Rauchen die wichtigsten Risikofaktoren darstellen.

Die Diabetische Retinopathie (Diabetes-bedingte Netzhauterkrankung) ist dagegen eine mögliche Folge der so genannten Zuckerkrankheit. Aufgrund der hohen Zuckerkonzentration im Blut verändern sich die Blutgefäße der Netzhaut (Retina), was mit fortschreitender Erkrankung zu schwerwiegenden Sehbeeinträchtigungen bis zur Blindheit führen kann.

An Diabetes erkrankte Menschen sollten sich deshalb regelmäßig augenärztlich untersuchen lassen, da eine frühe Diagnose wichtig ist, um die Gefahr von Seheinschränkungen zu vermindern.

Tückisch am Glaukom (Grüner Star) ist, dass der Sehverlust langsam voranschreitet und die Erkrankung daher häufig lange nicht bemerkt wird.

Dabei kann das Glaukom von Augenärzten mit verschiedenen Untersuchungsmethoden bereits entdeckt werden, wenn das Sehvermögen das Gesichtsfeld noch nicht wesentlich beeinträchtigt.

Risikofaktoren sind hier Diabetes mellitus, erhöhter Blutdruck, starke Kurzsichtigkeit, Kortisoneinnahme, das zunehmende Alter sowie bereits aufgetretene Glaukomfälle in der Familie.

Um die Auswirkungen der Krankheiten anschaulich zu machen, konnten die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung mit Hilfe von drei Simulationsbrillen einen Eindruck bekommen, wie sich die drei Krankheiten jeweils auf die Sicht der Betroffenen auswirken können.

Der Apotheker Dr. Oliver Saur stellte in seinem Vortrag Medikamente zur Therapie von Augenerkrankungen und Möglichkeiten der Herstellung von Injektionslösungen vor.

Der Optikermeister Martin Siekmann berichtete darüber, wie man seine Augen schützen kann und zeigte Möglichkeiten für besseres Sehen im Herbst auf. Denn die tiefstehende Sonne ist oft unangenehm für Brillenträgerinnen und -träger und kann in Kombination mit Wasseroberflächen, wie etwa auf nassen Straßen, zu starken Blendungen führen.

Hier, so der Rat von Optikermeister Siekmann, können polarisierte Gläser Abhilfe schaffen, da sie die Spiegelung vollständig verhindern. Gleichzeitig könne durch eine spezielle Einfärbung die Kontrast- und Farbwahrnehmung verbessert werden.